Heute ist der internationale Tag der Torhüter und das ist zweifelsohne ein perfektes Datum, um die Helden des Spiels zu ehren, die zwischen den Pfosten stehen und entschieden haben, ihre Hände in einem Sport namens Fußball zu benutzen...

Ohne ihre atemberaubenden und teils akrobatischen Glanztaten und den extravaganten, farbenfrohen Trikots wäre das Spiel nicht vollständig. Wir wollen die Gelegenheit nutzen und ihren Beitrag zum Fussball würdigen: deswegen haben wir unseren Torwart-Experten Pascal Zuberbühler (Torwartspezialist der FIFA-Division für Technische Entwicklung) gebeten, uns von seinem liebsten internationalen Torwart aller Zeiten zu erzählen.

Verständlicherweise konnte er sich nicht auf einen beschränken. "Es ist zu schwierig, einen auszuwählen! Ich könnte mich auf einen beschränken, aber wenn ich in der Zeit zurückblicke, in der diese Torhüter gespielt haben, haben sie alle auf ihre Art und Weise unglaubliche und spektakuläre Dinge erreicht".

"Wenn ich die Fussball-Geschichte rekapituliere, muss ich als erstes Lev Yashin nennen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie er schon vor all den Jahren gespielt hat. Er war ein sehr offensiver Akteur und agierte damals so, wie heute moderne Torhüter spielen. Sein Mut und seine Herangehensweise haben das Niveau der Torhüter auf der ganzen Welt wirklich angehoben".

"Auf jeden Fall muss ich noch die Parade des Jahrhunderts von Gordon Banks erwähnen. Torhüter werden danach beurteilt. Obwohl sie auch viel mit Pässen, Positionierung und Kommunikation zu tun haben, erinnern sich die Fans vor allem an solche Szenen. Gordon Banks mit seiner unglaublichen Aktion für England gegen den Köpfer vom brasilianischen Pelé bei der Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko... das war ein entscheidender Moment in der Geschichte der Torhüter. Es ist eine dieser Paraden, bei denen selbst der Torhüter keine Ahnung hat, wie er es geschafft hat. Spektakulär!"

Und das ist auch die perfekte Überleitung zu Zuberbühlers nächstem Lieblings-Torhüter: Cláudio Taffarel. "In einer Fussballwelt, und gerade in Brasilien, in der der Fokus immer auf den Stürmern und Mittelfeldspielern liegt, gab es hier einen Torhüter, der die Aufmerksamkeit auf sich zog und einen neuen Maßstab setzte, wie diese Position gespielt werden kann".

Außerdem verrät Zuberbühler, dass Toni Schumacher und Jean-Marie Pfaff für ihn in seiner Anfangszeit besondere Vorbilder waren.

Und später kamen dann noch Oliver Kahn und Peter Schmeichel dazu: "Das waren zwei große Legenden für mich, die ich immer intensiv verfolgt habe".

"Und was wäre diese Auflistung, ohne Gigi Buffon zu erwähnen. In seinem Alter spielt er bei Juventus immer noch auf höchstem Niveau. Was er für den italienischen Fußball und seinen Verein getan hat, ist unglaublich. Er ist ein absoluter Spitzensportler, ein Profi, und seine Einstellung und Mentalität sind außergewöhnlich".

Seit 2017 verstärkt er die Abteilung "Technische Entwicklung" bei der FIFA. Zu den Hauptaufgaben des 50-jährigen zählen die Entwicklung des Torhütertrainings und die Strukturierung der weltweiten Torwartausbildung. Außerdem wird er auch eine Beobachterrolle einnehmen und die Entwicklung des Fussballs und insbesondere der Torhüterfunktion tatkräftig unterstützen.