Donnerstag 22 August 2019, 07:00

Pedros: Spielen, gewinnen, von vorn beginnen

  • Reynald Pedros ist aktueller Inhaber der Auszeichnung The Best – FIFA-Welttrainer - Frauen

  • Er kann und will seinen Titel verteidigen

  • Nach zwei Titeln 2018 holte er 2019 sogar noch einen mehr

Es heißt ja oft, das Schwierigste ist nicht, den Gipfel zu erreichen, sondern dort zu bleiben. Im Frauenfussball kann vor allem Olympique Lyon ein Liedchen davon singen. Erstmals Meister im französischen Frauenfussball wurde die Mannschaft 2007. Und verteidigte ihren Titel seitdem 13 Mal in Folge. In der UEFA Women's Champions League holte OL sechs der neun Titel seit 2011. In den letzten vier Jahren hieß der Sieger stets Lyon.

Die beiden letzten Titelverteidigungen in der Königsklasse gelangen unter Führung von Trainer Reynald Pedros, der 2017 ins Département Rhône – und in den Frauenfussball – kam. Er hielt Olympique 2018 auf Anhieb auf dem europäischen Gipfel und wurde nicht zuletzt deshalb The Best – FIFA-Welttrainer - Frauen. Höher hinaus ging es nicht. Sollte man meinen. Doch der französische Trainer legte die Messlatte tatsächlich noch einmal höher. Das hatte er anlässlich seiner Auszeichnung in London obendrein gegenüber FIFA.com sogar angekündigt.

Aller guten Dinge sind drei

Die Worte: "Saisonziel war das Triple aus Meisterschaft, französischem Pokal und Europapokal. Wir haben nur ein Double geschafft, also fehlt da noch ein Titel."

Die Taten: 2018 musste sich der französische Meister und Champions-League-Sieger Olympique Lyon gegen Paris Saint-Germain im Endspiel um den französischen Pokal mit 0:1 geschlagen geben. Ein Erfolg war die Saison trotzdem und die Dominanz Lyons im französischen und europäischen Fussball brachte Pedros seine Auszeichnung als The Best – FIFA-Welttrainer – Frauen ein. Aber die Spielzeit war eben nicht perfekt. Das sollte sich 2019 ändern. Die Titel in Meisterschaft und UEFA Women's Champions League wurden erfolgreich verteidigt – und es kam noch der Pokalsieg hinzu, bereits der achte für den Klub.

Nur Titel zählen

Die Worte: "Meine Spielerinnen sind immens ehrgeizig. Sie wollen nicht Zweite werden. Ich auch nicht. Es ist schwierig, ganz oben zu bleiben, aber wer Talent mit Kollektiv verbinden kann, wird dadurch stärker."

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Verlieren verboten

Die Worte: "Ich finde Niederlagen schrecklich! Wir haben unser erstes Vorbereitungsspiel gegen Manchester City im August 2017 mit 2:3 verloren. Damit konnte ich kaum umgehen. Ich habe mir gesagt: 'Das darf nicht wieder vorkommen!'"

Die Taten: Die Bilanz von Olympique Lyon unter Pedros in der Saison 2018/19

· Französische Meisterschaft: 22 Spiele, 20 Siege, 2 Unentschieden, 0 Niederlagen, 89:6 Tore

· Französischer Pokal: 5 Spiele, 5 Siege, 16:1 Tore

· UEFA Women's Champions League: 9 Spiele, 8 Siege, 33:6 Tore

Wie von Pedros erhofft, hat Lyon damit nicht ein einziges Saisonspiel verloren.

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Kurz und schnelllebig

Die Worte: "Karrieren im Fussball sind kurz und schnelllebig. Man muss die Dinge nehmen, wie sie kommen, und das so früh wie möglich, denn man weiß nie, was morgen ist. Wenn man einen Sieg erringen oder einen Titel holen kann, muss man das tun und es auskosten. Dann geht es weiter im Text und man muss versuchen, weitere Titel zu holen. Ich habe mich nie gefragt: 'Geht das zu schnell oder kommt das zu früh?' "

Die Taten: Als Nachfolger des zweifachen Triple-Gewinners Gérard Prêcheur gekommen, setzte sich der ehemalige Flügelspieler des FC Nantes und französische Nationalspieler das Ziel, alles zu gewinnen – sofort. Im ersten Jahr holte Pedros zwei Titel, im zweiten Jahr drei. Er wurde Trainer des Jahres. Trotzdem wird er in der kommenden Spielzeit nicht mehr in Lyon auf der Bank sitzen. Klub und Trainer einigten sich einvernehmlich, sich nach der Saison zu trennen. Holt sich der Erfolgstrainer anlässlich der The Best FIFA Football Awards zum Abschluss des Kapitels Olympique Lyon noch einen letzten Titel?

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