Donnerstag 07 April 2016, 06:18

Klopps beste Sprüche

Längst hat er sich im deutschen Fussball zu einer festen Größe entwickelt: Jürgen Klopp ist die Symbolfigur für eine neue Trainer-Generation im Land des dreimaligen Weltmeisters. Der 48-Jährige genießt eine riesige Popularität, präsentiert sich authentisch, emotional und kompetent - und er hat großen Erfolg.

"Kloppo", wie er von seinen Freunden und Kollegen genannt wird, gelang das Kunststück, als Coach des leidenschaftlichen Traditionsklubs Borussia Dortmund mit einem blutjungen Team das deutsche Oberhaus aufzumischen und souverän Meister zu werden. Die Handschrift des Taktikfuchses ist klar erkennbar: Attraktiver Offensivfussball, atemberaubendes Kurzpassspiel und Umschalten in allerhöchstem Tempo.

Doch der Mann, der seine Abschlussarbeit als Diplom-Sportwissenschaftler zum Thema "Walking" schrieb und in seiner Spielerkarriere 325 Zweitliga-Partien für den FSV Mainz 05 absolvierte, kann noch viel mehr. Wie kein Zweiter versteht es Klopp, im Umgang mit seinen Spielern immer wieder eine Sprache zu finden, mit der er Respekt, Humor und pure Dynamik verbindet. Deutschlands Trainer des Jahres 2011 begegnet seinen Schützlingen auf Augenhöhe und wird gerade deshalb von ihnen geliebt.

Als Coach führte er die Mainzer zunächst innerhalb von sieben Jahren von den Abstiegsrängen der zweiten Bundesliga bis nach oben. Zwischen 2008 und 2015 saß Klopp auf der Bank des BVB und verzauberte mit seiner ganz eigenen Art die Fans. Im Oktober letzten Jahres erfüllte er sich einen Kindheitstraum und wechselte als Trainer an die Anfield Road zum FC Liverpool. Am Donnerstag, 7. April 2016, kehrt er im Rahmen des Viertelfinal-Hinspieles der UEFA Europa League zurück nach Dortmund.

Lesen Sie selbst, welche Sprüche ihn zum echten Sympathieträger machen. Viel Spaß!

"Seid ihr geisteskrank?" Klopp zu den vielen Fotografen, die ihn zur Pressekonferenz empfingen

"Es ist besser, hier zu sein als in Nordkorea oder so." Klopp auf die Frage nach den Gefühlen bei seiner Rückkehr ins Stadion am Donnerstag

"Ist ARD Gabun auch hier? Oder das polnische Fernsehen?" Jürgen Klopp auf die Frage eines japanischen TV-Journalisten nach Shinji Kagawa

"Theoretisch könnten wir jetzt über Fussball sprechen." Klopp versucht, über das anstehende Spiel zu reden

"Ich habe es in meiner aktiven Karriere leider nicht geschafft, auf dem Platz das zu bringen, was sich in meinem Gehirn abgespielt hat. Ich hatte das Talent für die Landesliga und den Kopf für die Bundesliga - herausgekommen ist die zweite Liga." Über seine Qualitäten als ehemaliger Abwehrspieler

"Ich bin 'The Normal One'. Ich bin ein normaler Kerl aus dem Schwarzwald und war ein Durchschnittsspieler. Ich möchte mich nicht mit anderen Trainern vergleichen." Über Vergleiche mit José "The Special One" Mourinho

"Ich war fussballerisch noch limitierter als er..." Über Ex-Weltklassestürmer Jürgen Klinsmann mit einem Augenzwinkern

"Ich wusste vorher, dass wir Bayern bekommen. Deshalb musste ich mir die Auslosung nicht live ansehen, habe lieber 'Law & Order' geschaut." *Jürgen Kloppüber die Halbfinal-Auslosung des DFB-Pokal-Halbfinales 2015***

"Mit schlechtem Fussball habe ich mich lange genug rumgeschlagen - und zwar mit meinem eigenen." Über seine Ambitionen als Trainer im Vergleich zu seiner eigenen Spielerkarriere

"Das war ich vielleicht früher mal, so mit 17 oder 18." Nach dem vorübergehenden Sprung an die Tabellenspitze seines Teams auf die Frage, ob er ein 'Mann für eine Nacht' sei

"Wir sind immer noch darauf angewiesen, die Spieler anzurufen. Und wenn wir deren Beratern dann ein Angebot machen, denken die immer, wir wollten sie veräppeln." Über die schwierige Einkaufspolitik des FSV Mainz 05, als Klopp dort noch Trainer war

"Wenn die Zuschauer Emotionen wollen, du aber Rasenschach anbietest, muss sich einer von beiden ein neues Stadion suchen. 60.000 Dortmunder wollen nicht daumendrehend dasitzen und ein Fussballspiel erleben. Die wollen Leidenschaft!" Über die Mentalität der Fans von Borussia Dortmund

"Es nicht unbedingt leichter, sich die Seele aus dem Leib zu rennen, wenn man gerade aus dem Fünf-Sterne-Bett aufgestanden ist. Zu gemütlich macht bequem." Über die Probleme der Profi-Fussballer

"Bei unserem letzten Sieg in München wurden die meisten meiner Spieler noch gestillt." Nach dem ersten Sieg von Borussia Dortmund bei Bayern München seit fast 20 Jahren - im Hinblick auf das junge Durchschnittsalter seines Teams

"Am Kopfball-Pendel haben wir das mit ihm nicht geübt. So tief kann man das auch gar nicht einstellen." Nach einem Kopfball-Tor des kleinen Shinji Kagawa gegen den FC Karpaty Lviv

"In Extremsituationen muss man ideenreich sein. Den Junggesellenabschied eines Kumpels haben wir im Nikolaus-Kostüm gefeiert. Voll maskiert!" Über ganz besondere Momente - nicht nur fussballerisch...

"Manchmal erschrecke ich mich selbst, wenn ich die Bilder im TV sehe." Über seine extrovertierte und mitunter aggressive Art am Spielfeldrand

"Nur weil ihr ein bisschen müde seid, könnt ihr nicht die eigenen Mitspieler umtreten. Die gehören immer noch zum Verein!" Nach einigen harten Tacklings im Trainingslager zu seinen Spielern

"Wenn es hier nach Schweiß stinkt, bin ich das. Das Spiel war so aufregend." Klopp im Jahr 2008 nach einem 3:3-Remis zu seinem Schalker Trainerkollegen Fred Rutten auf der Fahrstuhlfahrt zur Pressekonferenz

"Ich weiß wirklich nicht, wie oft ich mich rasiere. Da gibt es keinen festen Rhythmus. Ich kann mich morgens ohnehin nicht im Spiegel sehen, weil ich extrem kurzsichtig bin." Über die Geheimnisse seines Barts

"An dem Tag, an dem Sie endlich Ahnung vom Fussball haben!" Auf die Frage, wann sein Spieler Victor Valdez endlich rausfliegen würde

"Klar! An der Fleisch-Theke war ich während der WM Stammgast. Da habe ich immer schön das Grillfleisch abgeholt." Auf die Frage, ob er überhaupt noch selbst einkaufen geht

"Ich habe alles abgelehnt, weil ich immer Trainer war - und es auch immer sein will. Das wurde nur in Teilen der Öffentlichkeit anders wahrgenommen." Über Angebote für eine Fernsehkarriere