Montag 03 Oktober 2016, 08:04

Frauen im Fokus: September 2016

Nach einem Turnier ist bekanntlich vor einem Turnier. Nachdem im August das Olympische Fussballturnier der Frauen Rio 2016 im Fokus stand, gab es Ende September den Anpfiff der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft in Jordanien, die vom 30. September bis zum 21. Oktober ausgetragen wird, zu feiern. Zum ersten Mal überhaupt findet ein FIFA Frauen-Turnier im Nahen Osten statt und ist mit der Hoffnung auf eine positive Entwicklung des Frauenfussballs in der Region verknüpft. Darüber hinaus wurden weitere Startplätze für die UEFA Women’s Euro 2017 vergeben und im Vereinsfussball konnte Manchester City den ersten Meistertitel in der Vereinsgeschichte bejubeln

Internationaler Frauenfussball *15 Plätze vergeben, einer ist noch frei *Die Würfel sind gefallen – zumindest fast. 15 von 16 Startplätzen für die UEFA Women’s EURO 2017 in den Niederlanden sind bereits vergeben. Dänemark, Italien, Österreich und Russland sicherten sich am letzten Spieltag das Ticket für das kontinentale Kräftemessen, Island und Schottland, dass sein Debüt geben wird, waren schon vor dem letzten Spieltag qualifiziert. Die Schottinnen setzten sich zum Abschluss mit 2:1 gegen Island durch, verloren aber zuvor ihr Heimspiel mit 0:4 gegen die Nordländerinnen. Österreich wiederum machte die erste EM-Teilnahme dank eines torlosen Unentschiedens gegen Wales perfekt. Italien und Dänemark qualifizierten sich mit Siegen über die Tschechische Republik beziehungsweise Schweden. Das letzte EM-Ticket wird Ende Oktober vergeben, wenn Rumänien und Portugal die Playoffs bestreiten (17.-25. Oktober). Qualifiziert sind: Niederlande (Gastgeber), Deutschland (Titelverteidiger), Österreich (Debüt), Belgien (Debüt), Dänemark, England, Frankreich, Island, Italien, Norwegen, Russland, Schottland (Debüt), Spanien, Schweden und die Schweiz (Debüt).

Erfolgreiche Premiere für Steffi Jones In der EM-Qualifikation waren die Augen nicht nur auf das Spielfeld gerichtet, sondern auch auf eine ganz bestimmte Trainerbank. Gegen Russland stand erstmal Steffi Jones an der Seitenlinie der deutschen Nationalmannschaft und legte einen perfekten Einstand als Bundestrainerin hin. Nach dem Gewinn der Olympischen Goldmedaille hatte Jones die Nachfolge von Silvia Neid angetreten und gewann mit ihrer Elf das erste Spiel nach dem Triumph von Rio mit 4:0. "Die erste Halbzeit war gut. Da haben wir schnell und präzise gespielt. Das war taktisch gut. In der zweiten Hälfte haben wir dann den Faden verloren. Damit bin ich nicht so zufrieden", so Jones auf der Internetseite des DFB. Auch im abschließenden Gruppenspiel gegen Ungarn behielt das DFB-Team mit 1:0 die Oberhand und weist am Ende der Qualifikation eine makellose Bilanz auf. Drei Spiele stehen für den Olympiasieger in diesem Jahr noch auf der Agenda. Am 22. Oktober testet Deutschland in Regensburg gegen Österreich, drei Tage später in Aalen gegen EM-Gastgeber Niederlande. Das letzte Länderspiel des Jahres bestreitet Steffi Jones mit ihrer Mannschaft am 29. November in Chemnitz gegen Norwegen.

  • Neuer Trainer für Frankreich* Nicht nur in Deutschland hat es einen Wechsel auf der Position des Trainers gegeben. Olivier Echouafni tritt die Nachfolge von Philippe Bergeroo als neuer Coach der französischen Nationalelf an. Nach dem frühen Ausscheiden beim Olympischen Fussballturnier (Niederlage im Viertelfinale gegen Kanada) hatte Bergeroo seinen Posten als Nationaltrainer aufgeben müssen. Für die EM 2017 die Französinnen ihren Startplatz bereits sicher.

    Auftakt in Jordanien Am 30. September wurde in Jordanien die fünfte Auflage der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft angepfiffen. Gleich zwei Länder feierte am ersten Spieltag der Gruppen A und B ihre Premiere: Die Gastgeberinnen und Kamerun. Jordanien unterlag deutlich mit 0:6 gegen Spanien und Kamerun knapp mit 2:3 gegen Kanada. Das Spitzenspiel des Tages bestritten mit Deutschland und Venezuela zwei Titelanwärter, an dessen Ende die DFB-Juniorinnen als Sieger vom Platz gingen.

    Vereinsfussball *Einen guten Grund, um zu feiern... ...hatten die Spielerinnen des englischen Erstligisten Manchester City. Am 25. September setzte sich die Elf von Trainer Nick Cushing mit 2:0 gegen Chelsea durch und sicherte sich in seiner 13. WSL-Saison vor einer Rekordkulisse von 4.096 Zuschauern zum ersten Mal den Meistertitel. Dank der Treffer von Jill Scott und Toni Duggan behielten die Blues *die Oberhand über den amtierenden Champion.

    Neue Spielzeiten - Neue Herausforderungen Während sch in den USA die Saison der NWSL langsam dem Ende zuneigt, fingen die Spielzeiten in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden gerade erst an. Im Land des Olympiasiegers startete Turbine Potsdam in der Bundesliga gleich mit drei Siegen, Meister FC Bayern München musste ich im September jeweils mit einem Remis, Sieg und einer Niederlage zufrieden geben. In Frankreich gaben sich Olympique Lyon, Montpellier und Paris Saint-Germain keine Blöße und im Gastgeberland der UEFA Women's EURO 2017 stehen AFC Ajax und ADO Den Haag nach vier Siegen in vier Spielen am oberen Ende der Tabelle.

    Förderung des Frauenfussballs Im September absolvierten 34 weibliche Führungskräfte, darunter sechs aus der FIFA-Administration, im Home of FIFA in Zürich das zweite Modul des FIFA-Progamms zur Förderung weiblicher Führungskräfte. Das Modul beinhaltete Sitzungen zur Analyse des Führungsstils, Workshops zu den Themen Marketing, Veranstaltungen, Wettbewerbe sowie unternehmerisches Engagement und strategische Partnerschaften. Bestandteil des Programms waren auch drei individuelle Einheiten mit dem FIFA-Management. Das FIFA-Programm zur Förderung von weiblichen Führungskräften (PFWF), das in Zusammenarbeit mit THNK – School of Creative Leadership durchgeführt wird, wurde 2015 ins Leben gerufen. FIFA-Präsident Gianni Infantino, FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura sowie der stellvertretende FIFA-Generalsekretär Zvonimir Boban statteten der Gruppe jeweils einen Besuch ab, berichteten über eigene Führungserfahrungen und nahmen an Frage-und-Antwort-Sitzungen teil, in denen kein Blatt vor den Mund genommen wurde.

    Zahl des Monats 670 – Anzahl der Treffer, die während der Qualifikation für die EM 2017 erzielt wurden. Die meisten davon fielen zwischen der 16. und 30. Minute (128). 39 gingen alleine auf das Konto von Spanien, es folgen Deutschland (35), Island und die Schweiz (je 34)

    Das Zitat "Viele Fans haben mir im Laufe der Jahre immer wieder gesagt, wie sehr ich sie inspiriert habe, weiterzukämpfen und den Blick nach vorne zu richten. Die Tatsache, dass einige Fans, die Krebs haben oder hatten, mich als Vorbild sehen, erfüllt mich mit Stolz und Freude." Sarah Hagen (USA, Orlando Pride), bei der im Alter von 15 Jahren Eierstockkrebs diagnostiziert wurde