Sonntag 20 November 2016, 18:01

Dedevbo: "Niemand zu Hause wird enttäuscht sein"

Nach dem Schlusspfiff in der Partie zwischen Nigeria und Spanien am letzten Spieltag der Gruppe B bei der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft Papua-Neuguinea 2016 durchlebten die Spielerinnen und der Trainer des afrikanischen Teams ein Wechselbad der Gefühle.

Einerseits hatte Nigeria gerade einen wertvollen Sieg gegen den Vize-Europameister errungen, durch den es nach Punkten gleichauf mit den Spanierinnen lag. Andererseits bedeutete dieses Ergebnis nach der hohen Auftaktniederlage gegen Japan das vorzeitige Aus. Die Nigerianerinnen weisen ein deutlich schlechteres Torverhältnis auf und müssen die Heimreise antreten.

Trotz des Ausscheidens haben die afrikanischen Spielerinnen ihren Triumph auf dem Platz ausgiebig bejubelt. Die Spielführerin Chinwendu Ihezuo versammelte ihr Team, um anschließend gemeinsam den Spanierinnen zu gratulieren. Eine schöne sportliche Geste der Afrikanerinnen. Nationalcoach Peter Dedevbo machte dennoch kein Hehl aus seiner Enttäuschung, denn er hatte gehofft, die gute Leistung von vor zwei Jahren wiederholen zu können, als Nigeria das Finale erreichte.

FIFA.com unterhielt sich im Anschluss an die Partie mit dem Trainer über die Leistung seiner Schützlinge in Papua-Neuguinea 2016 und das vorzeitige Ausscheiden.

FIFA.com:Sie haben heute gegen Spanien gewonnen, aber sind aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Was war Ihrer Meinung nach der Grund für das vorzeitige Aus? Peter Dedevbo:Wir haben das erste Spiel gegen Japan verloren (0:6). Diese Niederlage war sehr schmerzhaft, denn sie hat uns die Qualifikation gekostet.

Wie haben Sie Ihre Spielerinnen nach der schweren Niederlage motiviert? Wir haben gesehen, dass sich Ihr Team wieder gefangen hat und gegen Kanada und nun Spanien gewinnen konnte. Wenn man das erste Spiel eines Wettbewerbs verliert, muss man gewissenhaft arbeiten, um wieder im Rennen zu sein. Man muss gewinnen, und das haben wir getan. Nach dem ersten Spiel haben wir ihnen gesagt, dass wir die anderen zwei Begegnungen unbedingt gewinnen müssen. Sie haben die Botschaft verstanden. Wir haben versucht, so viele Tore wie möglich zu schießen, doch es hat nicht gereicht, um im Wettbewerb zu bleiben.

Die Spielerinnen haben nach der heutigen Partie ihren Sieg bejubelt, obwohl es nicht für das Viertelfinale gereicht hat… Sie haben sich über den Sieg gefreut, denn niemand wird bei unserer Rückkehr zu Hause über unsere Leistung enttäuscht sein. Wie haben trotz allem zwei Spiele gewonnen.

Sie selbst scheinen aber nicht sehr glücklich… Das stimmt, denn ich hatte nicht mit dem Ausscheiden gerechnet. Wir wollten in diesem Wettbewerb weit kommen.

Was haben die Spielerinnen Ihrer Meinung nach bei diesem Turnier gelernt? Sie wissen nun, dass das erste Spiel in jedem Wettbewerb das Wichtigste ist, denn es gibt den Ton für den weiteren Verlauf vor. Wenn man das erste Spiel verliert, ist es schwer, wieder ins Turnier zu finden.