Samstag 07 Mai 2016, 09:44

CONCACAF spielt die letzten WM-Tickets aus

Gastgeber Costa Rica und weitere sieben Nationalteams bestreiten vom 8. bis zum 15. Mai die Futsal-CONCACAF-Meisterschaft. Dabei steht viel auf dem Spiel, nämlich unter anderem die vier letzten Tickets für die FIFA Futsal-Weltmeisterschaft Kolumbien 2016.

Das komplette Teilnehmerfeld steht seit dem 5. Mai fest, als Kanada und Honduras sich über die Playoff-Runde qualifizierten. Kanada warf im Playoff des nordamerikanischen Fussballverbands überraschend die USA aus dem Rennen (9:7 nach Hin- und Rückspiel). Honduras setzte sich in der Playoff-Runde zwischen den beiden Drittplatzierten des zentralamerikanischen und des karibischen Fussballverbands insgesamt mit 6:4 gegen Trinidad und Tobago durch.

Die Kanadier treten gemeinsam mit Panama, Guatemala und Mexiko in Gruppe A an und müssen es mit drei der insgesamt vier WM-Teilnehmer des Jahres 2012 aufnehmen. Honduras spielt gemeinsam mit Titelverteidiger Costa Rica, Kuba und Curaçao in Gruppe B. Die Erst- und Zweitplatzierten jeder Gruppe ziehen ins Halbfinale ein und sichern sich gleichzeitig einen Startplatz bei der WM in Kolumbien.

Extreme Ausgewogenheit In Gruppe A steht im Vorfeld nur eines fest: Eine der drei Mannschaften, die bei der letzten WM vertreten waren, wird die diesjährige Auflage im Fernsehen verfolgen müssen. Einmal abgesehen davon ist es unmöglich vorherzusagen, was diese Gruppe bereithalten wird. "Wir arbeiten auf die WM-Qualifikation hin, aber auch darauf, das Turnier erneut zu gewinnen", versichert der Spanier Tomás de Dios López, Trainer Guatemalas.

Die Chapines, die in der Region zu den Spitzenteams dieser Fussballvariante zählen und im Jahr 2000 WM-Ausrichter waren, konnten vor acht Jahren den Turniersieg in der CONCACAF verbuchen und landeten 2012 auf dem zweiten Platz. Im aktuellen Kader stehen fünf Spieler, die bereits bei der WM 2012 in Thailand dabei waren. "Wir haben Nachwuchsspieler im Team, die die Routiniers mit ihrer Energie angesteckt haben", lobt De Dios López.

Mexiko und Panama gehen mit ähnlichen Zielsetzungen ins Turnier. Sie wollen zeigen, dass ihre erste WM-Teilnahme kein Zufallstreffer war. "Es ist eine große Herausforderung, aber wir möchten beweisen, dass das Ganze kein Zufallsprodukt war", erklärt Edgar Rivas, Mannschaftskapitän Panamas und einer von sieben Akteuren, die bereits 2012 in Thailand dabei waren. "Wir haben uns technisch verbessert und werden versuchen, unser Spiel gegen jeden Gegner durchzubringen", fügt der 27-Jährige Verteidiger hinzu.

Ob es Kanada gelingen wird, einen weiteren unerwarteten Erfolg zu landen und unter die vier besten Teams vorzustoßen, bleibt abzuwarten. Doch das Team, dem es gelungen ist, den zweimaligen Kontinentalmeister USA aus dem Rennen zu werfen, erregt natürlich bei seinen Gegnern viel Aufmerksamkeit.

Leichte VorteileIn Gruppe B zeichnet sich hingegen Costa Rica als Kandidat auf das Erreichen des Halbfinales ab. Die Ticos haben nicht nur Heimvorteil, sondern können nach wie vor auf Diego Solís als Trainer sowie auf sieben Spieler bauen, mit denen sie 2012 den Titel holten. "Ich verfüge über eine komplette, vielseitige Mannschaft. Wir vertrauen auf die Erfahrung der WM-Teilnehmer sowie auf die neuen Spieler, die sich ihren Platz im Kader ohne vorherige WM- oder Qualifikationsteilnahmen gesichert haben", so der Trainer.

Und Solís Worte haben Gewicht, denn diese Auflage der FIFA Futsal-Weltmeisterschaft wird bereits seine vierte sein: Als Spieler spielte er bei den ersten Auftritten der Ticos auf der Weltbühne, nämlich 1992 in Hongkong und 2000 in Guatemala, eine Schlüsselrolle. Dabei trat das Team in Guatemala ebenfalls als Kontinentalmeister an. "Auf dem Papier sind wir die beste Mannschaft der Region. Die Erwartungen sind hoch, doch unsere Priorität liegt auf der WM-Qualifikation", stellte er klar.

Kuba gilt als der größte Herausforderer Costa Ricas. Die Insulaner, die von 1996 bis 2008 zwei Mal CONCACAF-Vizemeister wurden, sicherten sich mit überzeugenden Auftritten die UCF-Meisterschaft. Im Finale setzten sie sich mit einem 5:0-Kantersieg gegen Curaçao durch. In ihrem Kader wimmelt es nur so vor Routiniers: Trainer ist Clemente Reinoso, der zu jener Mannschaft gehörte, die 1996 Geschichte schrieb, und Fernando Champan (2004, 2008) und Jhonnet Martínez (2008) sind immer noch für Tore gut.

In diesem Zusammenhang haben Curaçao und Honduras nichts zu verlieren. Beide Teams nehmen zum ersten Mal an der Futsal-CONCACAF-Meisterschaft teil und können deshalb nur gewinnen. Dennoch träumen sie natürlich davon, für Überraschungen zu sorgen und im letzten Qualifikationswettbewerb für die bevorstehende WM etwas zu bewegen.

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