Freitag 10 September 2021, 19:00

Brasilien setzt sich in einer zweigeteilten Tabelle ab

  • Die Canarinha führt die Südamerika-Zone mit Abstand an

  • Argentinien bleibt dran, Uruguay schreitet voran

  • Fünf Punkte trennen den Fünften vom Siebten

Der Dreifach-Spieltag des Monats September hat für die Führenden der Südamerika-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ eine positive Bilanz gebracht und gleichzeitig bei einigen Aspiranten Zweifel gesät. FIFA.com fasst einige wichtige Aspekte zusammen.

Die Fussballmächte geben den Takt vor

Brasilien kann nach zwei Siegen ohne Gegentore, einer davon in Chile, weiterhin eine makellose Bilanz vorweisen. Mittlerweile haben die Brasilianer ihren Kasten bereits sechs Spiele in Folge sauber gehalten. Das ist Wettbewerbsrekord. Auf individueller Ebene kommen immer noch neue Leistungsträger hinzu, beispielsweise Éverton Ribeiro oder Weverton, die ihre Chancen gut genutzt haben. Angesichts von sechs Punkten Vorsprung vor dem nächsten Verfolger und elf Punkten Vorsprung vor dem Team auf Platz vier scheint es fast schon unmöglich, dass die Schützlinge von Tite sich nicht für die nächste WM qualifizieren.

Auf Platz zwei hat sich Argentinien festgesetzt, das seine beiden Spiele mit sechs Toren und zwei Gegentoren gewann und als Mannschaft immer selbstbewusster wird. Einmal abgesehen von den Führungsqualitäten eines Lionel Messi, der mit drei Treffern gegen Bolivien einen weiteren Rekord brach, verfügt die Albiceleste von Lionel Scaloni über genügend Reserven, um den Rest des Weges nach Katar zu bewältigen. Uruguay gehört ebenfalls zu den großen Gewinnern der letzten drei Spieltage, obwohl Luis Suárez und Edinson Cavani nicht dabei waren. Die Celeste hat sieben von neun möglichen Punkten eingefahren und Ecuador mit einem 1:0-Sieg in der Nachspielzeit in Montevideo vom dritten Platz verdrängt. Nach drei Spielen ohne einen einzigen Treffer sorgten diesmal die offensiven Mittelfeldspieler für Torerfolge. Besonders auffällig war Giorgian De Arrascaeta, der in zwei Begegnungen drei Treffer verbuchen konnte.

Das Tabellenmittelfeld

Ecuador rangiert dank der vier Punkte, die das Team zu Hause in Quito mit einem hart erkämpften Sieg gegen Paraguay und einem Remis gegen Chile errang, weiterhin auf einem direkten Qualifikationsplatz. Die knappe Niederlage in Uruguay hat das Team den dritten Platz gekostet, positiv ist jedoch, dass die Ecuadorianer gegen drei direkte Rivalen nur einen einzigen Gegentreffer kassiert haben. Jetzt müssen sie wieder zu dem Torriecher finden, der sie zu Beginn des Qualifikationsturniers ausgezeichnet hat. Auch Kolumbien hat mit einer Ausbeute von fünf von neun möglichen Punkten eine sehr positive Bilanz zu verzeichnen und rangiert jetzt punktgleich mit dem viertplatzierten Ecuador auf dem Playoff-Platz. Das Team von Reinaldo Rueda errang an schwierigen Spielorten wie Bolivien und Paraguay jeweils ein Unentschieden und gewann anschließend zu Hause klar gegen Chile. Den Weg dazu ebnete Miguel Borja mit zwei Toren in 90 Sekunden, wobei auch Juan Cuadrado und Luis Díaz wieder eine wichtige Rolle spielten.

Paraguay musste sich kurz vor Schluss in Ecuador geschlagen geben und kam in Asunción gegen Kolumbien über ein Unentschieden nicht hinaus. Für Erleichterung sorgte dann ein Heimsieg gegen Venezuela. Mit diesem Ergebnis bleibt das Team weiterhin auf Platz sechs und wäre damit nach jetzigem Stand der Dinge raus, hat jedoch immerhin noch drei Punkte mehr auf dem Konto als Peru (7.). Der Argentinier Eduardo Berizzo versucht noch immer, ein offensivstarkes Team auf die Beine zu stellen, das sich auch in der Defensive nicht aus dem Gleichgewicht bringen lässt.

Der Bruch in der Tabelle

Peru schiebt sich mit vier Punkten in drei Spielen auf Platz sieben vor, hat jedoch noch fünf Punkte Rückstand auf die Qualifikationsplätze – bei neun noch ausstehenden Spielen. Die Schützlinge von Ricardo Gareca haben in der Qualifikation für die letzte WM bewiesen, dass sie es schaffen können, müssen dazu allerdings wieder beständiger spielen. Vielleicht fehlt dem Team, das gegen Uruguay unentschieden gespielt hat und sich gegen Brasilien geschlagen geben musste, ein hohes Ergebnis als Schubkraft. Chile hat eine weitere Chance verstreichen lassen, in den Kampf um die vorderen Plätze einzugreifen. Die Chilenen mussten sich in Santiago gegen Brasilien geschlagen geben, spielten in Ecuador unentschieden und rutschten nach einer Niederlage in Kolumbien auf den achten Platz ab. La Roja hat seit sechs Spielen nicht mehr gewonnen und kann sich damit praktisch kaum noch einen Aussetzer leisten. Ähnlich sieht es bei Bolivien aus, das nach einer Serie von vier Spielen ohne Niederlage gegen Uruguay und Argentinien unterlag und nun in der Tabelle wieder einen schier unüberwindlichen Berg zu erklimmen hat. Noch komplizierter ist das Panorama für Venezuela, das einzige Team, das im September keinen einzigen Punkt verbuchen konnte. Jetzt sind die Venezolaner auf der Suche nach einem neuen Trainer, der das Ruder noch herumreißen kann.

Statistik

79 – Mit seinem Hattrick gegen Bolivien ist es Messi gelungen, Pelé (77) als Rekordtorschütze Südamerikas auf Nationalmannschaftsebene abzulösen. Außerdem bringt er es jetzt in der WM-Qualifikation auf insgesamt 26 Treffer und löst damit seinen Freund Luis Suárez (25) als besten Torschützen der Südamerika-Qualifikation ab.

21 – Mit den beiden Toren, die er im September erzielte, führt der Bolivianer Marcelo Martins die Torjägerliste des aktuellen Qualifikationswettbewerbs mit acht Treffern an. Gleichzeitig bringt er es nun insgesamt auf 21 Tore und verdrängt damit den Argentinier Hernán Crespo in der ewigen Liste vom dritten Platz. 126 – So viele Spiele hat Torhüter Fernando Muslera für Uruguay bestritten und verdrängt damit Maximiliano Pereira in der Liste der Rekordnationalspieler der Celeste vom zweiten Platz. Nur Diego Godín rangiert mit 148 Länderspieleinsätzen noch vor ihm.

12 – Nach seinem Tor gegen Peru ist Neymar nun der brasilianische Spieler, der in der WM-Qualifikation die meisten Treffer erzielt hat. Er löst Romario und Zico (11) ab. Neymar hat nun für sein Nationalteam insgesamt 69 auf dem Konto und ist damit nur noch 8 von Pelé entfernt, dem Rekordtorschützen der Canarinha. 9 – So viele Siege in Folge kann Brasilien in der WM-Qualifikation für sich verbuchen und stellt damit den Wettbewerbsrekord ein, den die Brasilianer selbst von September 2016 bis August 2017 aufgestellt hatten.