Donnerstag 16 Dezember 2021, 00:00

Bedrane: Algeriens Fels in der Brandung

  • Abdelkader Bedrane verhalf Algerien zum Einzug ins Finale

  • Besonderes Spiel gegen Tunesien für den Spieler von Espérance

  • Der Verteidiger über das Spiel gegen Katar und seine Ambitionen fürs Finale

Im Halbfinale des FIFA-Arabien-Pokals™ zwischen Algerien und Katar kam es zu einer dramatischen Schlussphase. Nachdem die Algerier durch einen Kopfball von Djamel Benlamri in Führung gegangen waren, verlegten sie sich aufs Verteidigen. So konnte Katar wieder Druck aufbauen und kam zurück ins Spiel. Tief in der Nachspiel, in der 97. Minute, gelang Mohammed Muntari dann tatsächlich noch der Ausgleichstreffer für die Gastgeber. Nach dem Spiel unterhielt sich FIFA.com mit Abdelkader Bedrane, dem Fels in der Brandung der algerischen Abwehr, der von einem dramatischen Szenario spricht. "Wir standen in diesem Spiel unter Hochdruck, weil wir gegen Turniergastgeber Katar gespielt haben. Das war ganz und gar kein leichtes Spiel, aber am Ende war die mannschaftliche Geschlossenheit ausschlaggebend", erklärt er. Die Partie schien unaufhaltsam auf die Verlängerung zuzusteuern, als Algerien ein Elfmeter zugesprochen wurde, den Youcef Belaili im Nachschuss verwandelte, nachdem Katars Torhüter zunächst pariert hatte. Auf die Frage, ob das Team nach Katars Ausgleichstreffer am Sieg gezweifelt hatte, meint er: "Trotz des späten Gegentors haben wir an unsere Chance geglaubt. Wir wissen, dass wir immer für ein Tor gut sind. Das Gegentor hat uns emotional nicht aus der Bahn geworfen, und wir haben mit Zuversicht weitergespielt. Wir haben uns gesagt, noch läuft das Spiel und wir können es gewinnen und ins Finale einziehen."

Besondere Begegnung

Bedrane ist auf Vereinsebene seit 2019 bei Espérance Tunis in Tunesien aktiv. Daher wird das Finale für den Verteidiger etwas ganz Besonderes, weil er gegen mehrere Teamkameraden im Klub antreten wird. "Ja, ich spiele in der tunesischen Liga, aber hier vertrete ich Algerien, und es versteht sich von selbst, dass ich für meine Landesfarben kämpfen werde", erklärt er. "Wenn wir für das Nationalteam spielen, gibt es keinen Raum für Gefühle. Das Spiel gegen Tunesien wird schwer werden. Wir kennen uns sehr gut, aber wir werden alles daran setzen, zu gewinnen", fügt er hinzu. Algerien hat seine Erfolgsserie beim FIFA-Arabien-Pokal™ fortgesetzt, und Bedrane ist überzeugt davon, dass ein Team, das gegen Ägypten, Marokko und Katar ungeschlagen geblieben ist, den Hauptgewinn verdient hat. "Der Einzug ins Finale und der Titelgewinn sind unsere Hauptziele hier in Katar. Das Turnier ist nicht leicht. Wir sind gegen starke Teams wie Ägypten, Marokko und Katar angetreten. Diese Spiele waren physisch sehr anstrengend", meint er. "Unser erstes Ziel haben wir erreicht. Jetzt werden wir uns etwas ausruhen und uns dann auf das Finale konzentrieren. Der Titelgewinn ist jetzt unser einziges Ziel", so Bedrane weiter.

Jeder Langstreckenlauf beginnt mit einem ersten Schritt

Diese Aussage bringt Bedranes Fussballkarriere auf den Punkt. Der 29-Jährige startete seine Karriere bei USM Blida und spielte in der zweiten und dritten algerischen Liga, bevor er zunächst zu ES Setif und dann zu Espérance in Tunesien wechselte. Als sich seine bemerkenswerte Entwicklung fortsetzte, wurde der algerische Nationaltrainer Djamal Belmadi auf ihn aufmerksam, und er avancierte gemeinsam mit Benlamri und Aissa Mandy sowohl in der WM-Qualifikation als auch beim Afrikanischen Nationen-Pokal zu einem Leistungsträger in der Abwehr der Fennecs . Mit Blick auf seine Spielerkarriere und sein Erfolgsgeheimnis sagt Bedrane: "Seit ich in die tunesische Liga gewechselt bin, läuft es bei mir technisch, physisch und mental. Die harte Arbeit zahlt sich aus. Außerdem habe ich während meiner Zeit bei SM Blida und ES Setif viel gelernt. Ich hatte immer das Ziel, Nationalspieler zu werden, und ich habe es erreicht." Zum Schluss will Bedrane noch eine Botschaft an die Algerien-Fans senden, die das Team im Spiel gegen Katar unterstützt haben. "Wir freuen uns sehr über den Einzug ins Finale, und wir widmen diesen Meilenstein den Algeriern, die in Katar leben und denen, die aus anderen Teilen der Welt angereist sind, um uns zu unterstützen", so Bedrane abschließend.