Im Rahmen ausgedehnter Konsultationen zum FIFA-Fussballvermittlerreglement veranstaltete die FIFA in Montevideo eine zweitägige Sitzung mit Vermittlervereinigungen aus aller Welt. Vertreter der FIFA diskutierten mit Delegierten von Vermittlervereinigungen aus Nord- und Südamerika, Asien, Afrika und Europa über die wichtigsten Punkte des Entwurfs des neuen Reglements. Vertreten waren vor Ort oder online zugeschaltet u. a. die Unión de Agentes Intermediarios de Fútbol de América, die Professional Football Agents Association, die African Football Agents Association und die Asian Football Agents Association.

Bestätigt wurde die Aufnahme verschiedener Vorschläge seitens der Vermittler ins neue Regelwerk zur Regelung der Arbeit von Vermittlern, das noch in diesem Jahr erlassen werden soll. Zu den Vorschlägen gehören die Einsetzung einer Kammer für Vermittler zur Beurteilung entsprechender Streitfälle, die Beschränkung von Vermittlerlizenzen auf natürliche Personen, die Zahlung von Vermittlerhonoraren über die FIFA-Abrechnungsstelle, die Sanktionierung von Kunden, die unlizenzierte Vermittler beschäftigen, sowie die Bildung einer Arbeitsgruppe für Fussballvermittler, bestehend aus Vertretern der Interessengruppen des Profifussballs sowie Vermittlerorganisationen, die von der FIFA anerkannt werden.

Die bei dieser Sitzung anwesenden Vermittlervereinigungen aus Nord- und Südamerika, Afrika, Asien und Europa waren sich einig, dass die Ethik- und Berufsstandards ihrer Tätigkeit verbessert werden müssen und mehrere ihrer Vorschläge im dritten Entwurf des FIFA-Fussballvermittlerreglements enthalten sind. Die offizielle Stellungnahme besagter Vereinigungen ist hier zu finden. Während der Sitzung betonten die Vermittlervereinigungen zudem den Bedarf an FIFA-Programmen zur Förderung einer ganzheitlichen Ausbildung ihrer Mitglieder. "Wir danken den anwesenden Vermittlervereinigungen für den überaus positiven Dialog. Wir alle wollen die Ethik- und Berufsstandards dieser Beschäftigung verbessern, die Spieler schützen sowie die Vertragsstabilität und Solidarität fördern. Es geht dabei stets um den Schutz der Integrität des Sports sowie einen ordnungsgemäßen Betrieb des Transfersystems", sagte Luís Villas-Boas Pires, Leiter der FIFA-Vermittlerabteilung.

Seit 2017 hat die FIFA getreu der Vision 2020–2023: ein wirklich globaler Fussball des FIFA-Präsidenten bereits viel unternommen, um das Transfersystem fairer und transparenter zu gestalten. So hat der FIFA-Rat schon drei Reformpakete verabschiedet.

Das neue FIFA-Fussballvermittlerreglement ist ebenfalls Teil dieser Reform. Nach dem Start des Projekts im Jahr 2018 legte die FIFA den Fussball-Interessengruppen im Dezember 2021 den dritten Entwurf für eine letzte Konsultationsrunde vor, damit das Reglement noch in diesem Jahr verabschiedet werden kann und in Kraft tritt.

Das von der FIFA vorgeschlagene Regelwerk für Vermittler entspricht dem Bericht des Europäischen Parlaments zur EU-Sportpolitik und dem Bericht des Europarats zur Fussballverwaltung, die jüngst die FIFA-Initiative zur Modernisierung des Transfersystems anerkannt und unterstützt haben.

Ein Überblick über die wichtigsten Erfolge bei der Reform des Transfersystems ist hier zu finden.