Arsène Wenger, FIFA-Direktor für globale Fussballförderung, lancierte in Indien, dem bevölkerungsreichsten Land der Welt, das bahnbrechende Talentförderprogramm (TDS). Es war ein Meilenstein für die FIFA bei deren Bemühungen, den Fussball zu fördern und dessen Standards rund um die Welt zu verbessern.

Die viertägige Reise umfasste auch einen Besuch der neuen Trainingsakademie in Bhubaneswar im Bundesstaat Odisha. Sie ist Teil einer breit angelegten nationalen Initiative zur Entdeckung und Förderung der besten Talente im Land.

Mit dem 2022 lancierten TDS will die FIFA die Wettbewerbsfähigkeit der Nationalteams sowohl der Männer als auch der Frauen steigern, damit mehr Länder auf der Weltbühne glänzen können. Der Schlüssel dazu sind Investitionen in Akademien über ein entsprechendes FIFA-Programm. Bis 2027 sollen so 75 FIFA-Mitgliedsverbände mindestens über ein Hochleistungszentrum verfügen. Ein weiterer Schwerpunkt des TDS ist das Trainerwesen. Die FIFA unterstützt die Verbände deshalb mit Fachwissen und Tipps von FIFA-Talenttrainern.

In Indien werden im Auftrag der FIFA der vollamtliche FIFA-Talenttrainer Sergi Amezcua und FIFA-Hochleistungsspezialist Ged Roddy täglich fachkundige Unterstützung bei der Gesamtplanung und der Umsetzung von Talentförderprogrammen leisten. Das TDS ergänzt die Vision 2047 des indischen Fussballverbands (AIFF) in Zusammenarbeit mit der indischen Super League, der I-League, den führenden Klubs, Akademien und den Verbänden der Bundesstaaten.

„Es gibt viele Kinder auf der Welt, die ihr Talent nicht ausschöpfen können. Wir haben es in der Hand, dies zu ändern“, betonte Arsène Wenger. „Wir wollen in Ländern mit Entwicklungspotenzial Elitespieler fördern. Indien gehört zweifellos zu diesen Ländern. Das Talentpotenzial ist immens. Wir werden eng mit dem AIFF zusammenarbeiten, um dieses Potenzial auszuschöpfen.“

Die FIFA-Delegation, der auch die ehemaligen Fussballer und Hochleistungsspezialisten Philippe Senderos und Ryan Nelson angehörten, traf sich zum Auftakt zu Gesprächen mit der AIFF-Geschäftsleitung in Neu-Delhi und nahm an einem zweitägigen Seminar mit lokalen Talentsichtungsspezialisten teil. Danach folgte die Besichtigung der neuen Akademie in Odisha, ein Gemeinschaftsprojekt der FIFA und des AIFF, das die Jugendnationalteams konkurrenzfähiger machen soll. Sobald das Zentrum voll in Betrieb ist, sollen unter der Leitung des AIFF landesweit weitere regionale Zentren aufgebaut werden.

„Ich möchte, dass Indien ein gutes Jugendsystem entwickelt, das grosse Spieler hervorbringt, und dereinst an der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft teilnimmt“, sagte Arsène Wenger. „Wir haben die Möglichkeit, die Fussballwelt zu verändern. Der Fussball ist weltweit die Sportart Nummer eins. Ein Land wie Indien mit 1,4 Milliarden Einwohnern muss in dieser Welt natürlich seinen Platz haben. Aus diesem Grund sind wir hier.“

Auf ihrer letzten Station in Mumbai sprachen Arsène Wenger und die FIFA-Delegation mit Vertretern lokaler Klubs, Ligen und weiteren Fussballgruppen über die Bedeutung partnerschaftlicher Modelle in allen Bereichen des Fussballökosystems.

AIFF-Präsident Kalyan Chaubey dankte Arsène Wenger für dessen Besuch. „Mit seiner Anleitung, Führung, Taktik und Strategie können wir den indischen Traum voranbringen. Wir machen Schritt für Schritt und wollen uns zuerst sportlich für die FIFA U-17-Weltmeisterschaft qualifizieren – bald darauf auch für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft“, sagte er. „Ich habe hohe Erwartungen. Dank der AIFF/FIFA-Talentakademie werden wir in den nächsten drei Jahren unser bestes U-17-Team haben.“