Bei seiner Sitzung in Auckland/Tāmaki Makaurau, Aotearoa Neuseeland hat der FIFA-Rat das FIFA-Reglement für die Rechnungsstelle verabschiedet und damit einen wichtigen Schritt zur Gewährleistung von Transparenz und Rechenschaftspflicht im globalen Transfersystem gemacht. Das Reglement ist das Ergebnis der umfassenden Reform des Transfersystems durch die FIFA. Vorausgegangen war ein ausführlicher Konsultationsprozess, der 2017 mit der FIFA-Kommission der Interessengruppen des Fussballs begonnen hatte.

Das Reglement, das am 16. November 2022 in Kraft treten wird, besteht aus einer Reihe von Normen, nach denen die FIFA-Rechnungsstelle Zahlungen zwischen Klubs zentralisieren, verarbeiten und automatisieren wird, zunächst im Zusammenhang mit der Ausbildungsvergütung (Ausbildungsentschädigung und Solidaritätsbeiträge), aber auch zur Förderung der finanziellen Transparenz und Integrität innerhalb des internationalen Transfersystems. Es wird erwartet, dass durch die FIFA-Rechnungsstelle rund USD 400 Mio. jährlich an die Ausbildungsklubs verteilt werden, was eine Verfünffachung gegenüber der aktuellen Situation darstellen würde.

"Dieses Reglement sendet eine klare Botschaft in Bezug auf die Reform des internationalen Transfersystems: Die FIFA ist entschlossen, die Integrität des Fussballs zu schützen und die organische Funktion der Fussballpyramide im Geiste von Solidarität und Transparenz sicherzustellen", sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino. "Wir müssen im Fussball ein Transfersystem etablieren, das von Verantwortlichkeit geprägt ist und eine faire Umverteilung auf allen Ebenen des Spiels unterstützt."

Mit Bezug auf internationale Transfers von Minderjährigen stimmte der FIFA-Rat dafür, erstmals einen Regelungsrahmen für Probetrainings zu schaffen, der Regeln für die medizinische Versorgung, das Mindestalter und einen wirksamen Rechtsschutz vorsieht, und gleichzeitig strengere Vorschriften für private Fussballakademien einzuführen, um die Aufsicht über Minderjährige zu verbessern. Außerdem wurde die im FIFA-Reglement zum Status und Transfer von Spielern vorgesehene humanitäre Ausnahmeregelung geändert, um sie zu modernisieren und flexibler anzuwenden, damit sie den tatsächlichen Gegebenheiten im wahren Leben entspricht.

Der FIFA-Rat, der seine Sitzung erstmals in der Region der Ozeanischen Fussball-Konföderation (OFC) abhielt, hörte auch ausführliche Präsentationen über die bevorstehende FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023™, wobei der FIFA-Präsident seinen Wunsch äußerte, dass der Markt den Willen zeigen solle, einen angemesseneren Wert der Übertragungsrechte für die Veranstaltung in Betracht zu ziehen. Zudem gab es aktuelle Informationen zur bevorstehenden FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™, wobei der FIFA-Präsident wiederholte, dass alle willkommen seien, bei der größten Show der Welt dabei zu sein.

Außerdem wurde beschlossen, dass vier Punkte bei einer späteren Sitzung behandelt werden sollen, nämlich die Ernennung der Gastgebernation für die FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft 2023™, die vorgeschlagenen Änderungen des FIFA Disziplinarreglements und des FIFA-Ethikkodex' sowie die Verabschiedung des FIFA-Reglements bezüglich Spieleragenten.