Dienstag 27 Februar 2018, 23:01

Buenos Aires

Buenos Aires zählt mit seiner opulenten, facettenreichen Geschichte, die sich in der Architektur, der Vielfalt des kulturellen Lebens, der delikaten Küche sowie im gesellschaftlichen Mosaik der Bewohner widerspiegelt, zu den bedeutendsten Hauptstädten Südamerikas.

Außergewöhnlich ist, dass die Stadt zweimal gegründet wurde, nämlich 1536 durch Pedro de Mendoza und 1580 durch Juan de Garay. In der Folge siedelten sich Hafenarbeiter an den Ufern des Rio de la Plata an, und die Stadtentwicklung nahm ihren Lauf.

Vom Cabildo an der Plaza de Mayo – heute ein Museum – ging 1810 der Unabhängigkeitsprozess von Spanien aus, der 1816 in der Gründung Argentiniens als unabhängigem Staat gipfelte.

Die wirtschaftliche Aktivität konzentrierte sich von Beginn an in der Stadt, wodurch sie zum Anziehungspunkt für Menschen aus anderen Landesteilen und für Immigranten wurde. Ende des 19. Jahrhunderts und in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts siedelten sich hier zahlreiche Ausländer aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt an. Insbesondere Italiener und Spanier waren stark vertreten.

So mischten sich auf den Straßen unterschiedliche Sprachen und Glaubensrichtungen mit dem Kreolisch der Einheimischen und es entstand eine multikulturelle, schrille, intensive und charmante Stadt. Musikalisch ist Buenos Aires geprägt von Tango, Rock und heute auch von Reggaeton und Cumbia. Und dann wäre da noch das berühmte Asado, Pizza mit viel Mozzarella, das Theater und natürlich der Fussball.

Der Futsal in Buenos Aires Der offizielle Startschuss fiel 1986, als der argentinische Fussballverband (AFA) beschloss, ein erstes Turnier zu veranstalten. Doch in der Stadt war der Futsal bereits Jahrzehnte zuvor eine Art Religion, und die Anfänge reichen fast bis 1930 zurück, als der Uruguayer Juan Carlos Ceriani die Sportart erfand.

Schnell breitete sich der Futsal auch am anderen Ufer des Rio de la Plata aus und fand seinen Platz in einer Gesellschaft, in der die Leidenschaft für Elferfussball, Futsal oder jede andere Variante des Ballspiels in der Halle enorm ist.

Seit vielen Jahren ist Futsal auch eine beliebte Freizeitsportart in den Klubs der einzelnen Stadtviertel und diente einigen Stars des Profifussballs wie Fernando Redondo, Juan Román Riquelme oder Javier Saviola als Sprungbrett. Häufig kommen Gruppen von Freunden auf einem der zahlreichen Spielfelder zusammen, die man in der ganzen Stadt mieten kann.

Das vom AFA organisierte Turnier profitierte von dieser Leidenschaft. Die meisten teilnehmenden Teams stammen aus Buenos Aires, und das Turnier hat sich seit seiner Einführung Jahr für Jahr weiterentwickelt. Die beste Werbung für die Sportart war zweifellos der Titelgewinn Argentiniens bei der FIFA Futsal-Weltmeisterschaft Kolumbien 2016. 2018 wird es in Argentinien zum ersten Mal eine nationale Futsalliga geben, an der zahlreiche Mannschaften aus der Hauptstadt teilnehmen.