Samstag 12 September 2020, 15:21

Passy: "Jede Qualifikation bietet eine neue Chance"

  • Die Dominikanische Republik spielt in Gruppe D des Qualifikationsturniers

  • Jacques Passy ist der Kopf des Vorhabens, Geschichte zu schreiben

  • "Jede Qualifikation bietet eine neue Chance"

Er ist Mexikaner. Sein Familienname jedoch ist französisch. Mit dem niederländischen Fussball war er mehr als zehn Jahre eng verbunden (er war Direktor des Instituts Johan Cruyff). Und schließlich arbeitete er zehn Jahre lang als Trainer der Auswahl von St. Kitts und Nevis, wo es ihm gelang das fussballerische Profil der Insel mit weniger als 50.000 Einwohnern durch erste Erfolge zu schärfen.

Die Erfahrung, die sich aus diesen unterschiedlichen Erfahrungen und Blickwinkeln auf den Fussball ergibt, war einer der Gründe dafür, dass die Dominikanische Republik Jacques Passy die Verantwortung für die Auswahl des Landes und das große Ziel der Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ anvertraute.

Und nun wissen die Akteure auch, was genau sie erwartet, wenn sie ihren Traum wahr machen möchten, auch wenn der Wettkampfkalender zuletzt einige Änderungen erfahren hat. Zunächst muss sich die Dominikanische Republik im Kampf um das einzige Ticket für die nächste Runde in einer Gruppe mit Panama, Barbados, Dominica und Anguilla durchsetzen.

"Panama ist ein starker Gegner, der in den letzten Jahren sehr konstant gespielt hat. Sie haben einen neuen Trainer aus Europa, der mit dem Team anders arbeiten wird. Sie haben schon immer Wert auf das physische Spiel gelegt, aber jetzt kommt noch die europäische taktische Ordnung hinzu. Es ist ein interessanter Gegner, der gerade altersmäßig im Umbruch begriffen ist", meint Passy in einem von der CONCACAF organisierten Gespräch zur Analyse der Auslosung.

Doch Panama ist nicht der einzige Gegner: "Barbados ist ein hervorragend geführtes Team. Sie haben sich in der Gruppenphase der Nations League durchgesetzt. Auch Dominica stellt eine starke Mannschaft. Sie spielen körperbetont und sind auf dem Platz sehr dominant. Ich bin ohnehin der Auffassung, dass man einen Gegner nie unterschätzen darf."

Ein umfassender Plan

Deswegen verfolgt Passy einen präzisen Plan mit der Dominikanischen Republik, der es bislang noch nie gelungen ist, die entscheidende CONCACAF-Qualifikationsphase zu erreichen: "Wir legen besonderen Wert auf die Mentalität, damit die Spieler in jeder Partie immer alles geben. Wir wollen die Spiele intelligent angehen und immer im Kopf haben, welchen Plan wir verfolgen müssen, um das Spiel zu gewinnen. Aber nicht nur die Mentalität und die Taktik sind wichtig, sondern auch der Zusammenhalt zwischen den Spielern."

Passy selbst hat in seiner Tätigkeit für St. Kitts und Nevis viel gelernt und möchte diese Lektionen optimal nutzen: "Manchmal kommst du erst am Vorabend des Spiels an, dann wieder hast du mehr Zeit um zu arbeiten. Es gibt Vereine, die ihre Spieler nicht für Länderspiele frei stellen. Dann gibt es Mannschaften, die sich in drei Monaten radikal verändert haben und die nicht mehr so spielen wie auf den Videos, die du analysiert hast ... Auf diese Situationen, die mich früher überrascht haben, bin ich mittlerweile eingestellt."

Jacques Passy weiß sehr genau, wie wichtig die bevorstehenden Partien sind. Er hat die historische Gelegenheit, den Kurs des Fussballs in der Dominikanischen Republik zu ändern. Wird ihm dies mit seiner umfassenden Erfahrung und den verschiedenartigsten Konzepten des Fussballs, die er kennen lernen durfte, gelingen?

"Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem du ein wichtiges Ergebnis brauchst, um Dynamik zu erzeugen. Ich hoffe, dass dies nun der Fall ist und uns gelingt. Die Dominikanische Republik braucht so etwas unbedingt", bemerkt er abschließend.