Dienstag 25 Dezember 2018, 07:21

Erfolgshungriges Tahiti will hoch hinaus 

  • Tahiti kehrt nach der überraschenden Teilnahme am FIFA Konföderationen-Pokal 2013 in Brasilien auf die Weltbühne zurück

  • Die erfolgreiche Qualifikation ist für die jungen Tahitianer "Motivation" und "Anreiz"

  • Französisch-Polynesier wollen auf zuletzt starken Leistungen in der OFC aufbauen

Vor sechs Jahren schrieb Tahiti mit einem unerwarteten Sieg bei der Ozeanienmeisterschaft in der Pazifikregion Fussballgeschichte. Damit qualifizierte sich das Land ebenso wie die anderen Kontinentalmeister für den FIFA Konföderationen-Pokal 2013. Das war ein absoluter Meilenstein für das Team aus Französisch-Polynesien, das plötzlich weltweit im Blickpunkt stand.

Der Ursprung dieses Erfolgs ist einige Jahre früher zu suchen, als sich das Land für die FIFA U-20-Weltmeisterschaft in Ägypten qualifizierte. Anschließend schafften zahlreiche Spieler den Sprung in die A-Nationalmannschaft und sogar in die namhafte Beach-Soccer-Auswahl Tahitis. Jetzt konnte Tahiti mit der Qualifikation für die FIFA U-20-Weltmeisterschaft Polen 2019 an den damaligen Erfolg anknüpfen. Darüber hinaus hofft man, dass dieses Turnier wieder als Sprungbrett für bahnbrechende Erfolge auf A-Nationalmannschaftsebene dienen wird.

Tahiti bei großen Turnieren FIFA Konföderationen-Pokal (2013) FIFA U-20-Weltmeisterschaft (2009, 2019) FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft (2011, 2013 – Vierter, 2015 – Zweiter, 2017 – Zweiter)

Tahiti qualifizierte sich im August dank eines zweiten Platzes auf heimischem Boden für Polen 2019. Die Qualifikation wurde mit einem Halbfinalsieg gegen die Salomon-Inseln gesichert, im kontinentalen Finale folgte dann eine knappe 0:1-Niederlage gegen Neuseeland.

Die ozeanische Fussballkonföderation (OFC) ist bei der U-20-WM zum dritten Mal in Folge mit zwei Nationen vertreten. In diesem Zeitraum ist Neuseeland zu einem regelmäßigen Teilnehmer avanciert, und auch die Inselnationen konnten sich auszeichnen, insbesondere wenn man ihre begrenzten Ressourcen berücksichtigt.

Vanuatu musste sich 2017 in der Republik Korea nur mit einem Tor Unterschied gegen Deutschland und Mexiko geschlagen geben, und Fidschi hatte zwei Jahre zuvor einen beeindruckenden 3:0-Sieg gegen Honduras eingefahren.

Für Tahiti könnte die Reise nächstes Jahr im Mai kaum weiter sein – und zwar sowohl kulturell als auch geographisch. Jetzt warten die Toa Aito zunächst einmal gespannt auf das Ergebnis der Auslosung, die am 24. Februar in Gdynia stattfindet.

Vier Mitglieder des jungen Kaders sind in Frankreich aktiv, und Tahitis Trainer Bruno Tehaamoana ist optimistisch, dass die aktuelle Generation der A-Nationalmannschaft zu einem ähnlichen Aufschwung verhelfen kann wie vor zehn Jahren.

Wir haben junge Spieler mit wirklich gutem Potenzial in Französisch-Polynesien", so Tehaamoana im Gespräch mit FIFA.com. "Zum einen sind da natürlich diejenigen, die auf Vereinsebene für französische Klubs aktiv sind. Ich hoffe, dass sie Erfolg haben und irgendwann Profis werden."

"Außerdem haben wir mindestens fünf Spieler im Kader, von denen ich hoffe, dass sie in Zukunft Leistungsträger der A-Nationalmannschaft sein können. Wenn sie alle auch jenseits der 20 weiterspielen und hart trainieren, können sie sich zu wichtigen Elementen des A-Nationalteams entwickeln."

"Ich glaube, diese Qualifikation wird ein Ansporn für die nachfolgenden Spielergenerationen sein", fügt Tehaamoana hinzu. Nach einer langen Spieler- und Trainerkarriere ist er in Tahitit eine bekannte und anerkannte Persönlichkeit.

"Für die U-16-Auswahl ist es ein zusätzlicher Ansporn, das U-20-Team auf der Weltbühne zu sehen. Diese Spieler möchten in zwei oder drei Jahren dieselbe Chance haben und einen so epischen und denkwürdigen Augenblick erleben wie wir im August."

"Ein Erfolg wie dieser ist eine Motivation für den Nachwuchs. Dadurch kann sich die Anzahl der Spieler erhöhen, die dem Verband zur Verfügung stehen. Ich finde, das ist ungeheuer positiv. Die Qualifikation für eine Weltmeisterschaft gibt wichtige Impulse für die zukünftige Entwicklung des Fussballs und insbesondere für junge Spieler."