Montag 10 Juni 2019, 14:29

Frischer Wind bei Italien

  • Italien wartet seit der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland auf einen Titel

  • Azzurrini zeigen bei der FIFA U-20-WM in Polen Siegermentalität

  • Glänzende Aussichten für den italienischen Fussball

Gewinnt der italienische Fussball bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Polen 2019 sein Lächeln zurück? Es ist schon 13 Jahre her, dass sich die Squadra Azzurra bei der WM 2006 in Deutschland die Krone des Weltfussballs aufsetzte. Seitdem erlebte die stolze Nation viele Enttäuschungen, die mit dem Ausscheiden in den Playoff-Spielen zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ ihren traurigen Höhepunkt fanden.

Doch bevor 2022 die Weltmeisterschaft in Katar stattfinden wird, geben die jüngsten Leistungen des italienischen Nachwuchses auf internationaler Ebene wieder Grund zur Hoffnung.

Bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft in Polen fordern die Azzurrini im Halbfinale des Turniers nun das Team aus der Ukraine heraus. Unabhängig vom Ausgang dieser Partie haben die Mannen von Trainer Paolo Nicolato bereits jetzt unter Beweis gestellt, dass der italienische Fussball mit vielversprechenden Talenten gespickt ist, von denen in den kommenden Jahren sicherlich zu hören sein wird.

Talente auf allen Ebenen

Der italienische Fussball hat sich mit dem berühmten Catenaccio sein eigenes Denkmal errichtet – und mit großartigen Torhütern, die durch glanzvolle Paraden überzeugen, falls der Abwehrriegel vor ihnen doch einmal etwas brüchig werden sollte. In Polen knüpft Alessandro Plizzari nahtlos an dieses Erbe an: Auch dank seiner herausragenden Leistungen auf der Linie kassierten die Italiener in fünf Spielen nur drei Gegentore.

Der Weg ist noch weit, bevor sich Italiens Kapitän Andrea Pinamonti das Label "fuori classe" umhängen kann – damit werden auf dem Apennin außergewöhnliche Spieler bezeichnet, die ein Spiel entscheiden können und das Zeug haben, viele Titel zu gewinnen. Doch der mit vier Treffern bis dato zweitbeste Torschütze des Turniers hat bereits gezeigt, dass er Schneid und Klasse hat. Besonders deutlich wurde dies bei seinem eiskalten Panenka-Elfmeter in der Partie gegen Gastgeber Polen oder bei seinem Doppelpack im Viertelfinale gegen Mali.

Nicolato hat seine Mannschaft seit Turnierbeginn kaum verändert. Im Spiel gegen Mali waren neun Akteure seines Teams von einer Gelbsperre bedroht, doch auch hier setzte Italiens Trainer auf Kontinuität. Die Stammformation stimmt den Coach mit ihren Leistungen zufrieden und zeigt die Reife, Spiele auf konstant hohem Niveau abliefern zu können.

Für sie könnte es sicherlich nichts Besseres geben, als sich in der Vorschlussrunde gegen die Ukraine durchzusetzen und anschließend den Pokal nach Italien zu holen. So würden nicht nur ins nähere Blickfeld von Mancini geraten, sondern gleichzeitig einer ganzen Nation ihr stolzes Lächeln zurückgeben.

Knapp verpasste Titel

In den vergangenen drei Jahren haben italienische Nachwuchsteams den Titelgewinn bei zahlreichen Turnieren nur knapp verpasst:

  • FIFA U-20-Weltmeisterschaft (2017)

  • UEFA U-19-Europameisterschaft (2018)

  • UEFA U-19-Europameisterschaft (2016)

  • UEFA U-17-Europameisterschaft (2019)

  • UEFA U-17-Europameisterschaft (2018)