Dienstag 29 Dezember 2020, 10:27

Al Ahly gewinnt in einem außergewöhnlichen Jahr zum neunten Mal Afrikas Königsklasse

  • Nach längerer Zeit kehrt die Trophäe zum Rekordsieger des Wettbewerbs nach Kairo zurück

  • Top-Torjäger schon im Viertelfinale draußen - Zwei Traumtore im Finale

  • Ein Champion mit vier Trainern - Mosimane tritt in die Fußstapfen von El Gohary

Die Saison 2019/2020 in der CAF Champions League war - wie so vieles in diesem Jahr - einzigartig. Die COVID-19-Pandemie brachte den Fussball nicht nur in Afrika, sondern auf der ganzen Welt zum Erliegen und so wurde auch die CAF Champions League von März bis Oktober unterbrochen.

Dann wurde der Wettbewerb zwar fortgesetzt, jedoch ohne Publikum. Am Ende setzte sich Al Ahly aus der ägyptischen Hauptstadt Kairo durch und feierte den insgesamt neunten Titel in Afrikas Königsklasse. FIFA.com blickt zurück auf die Saison 2019/20 in der CAF Champions League.

Der Weg nach Katar 2020

Al Ahly startete mit einem überzeugenden Erfolg in die Vorrunde der CAF Champions League 2019/20, einem 13:0-Gesamtsieg in der Addition gegen Atlabara aus Südsudan. In der ersten Runde setzten sich die Red Devils mit einem 6:0-Gesamtsieg gegen Kano Sport aus Äquatorial-Guinea durch und standen damit in der Gruppenphase. Al Ahly zog als Gruppenzweiter hinter Etoile du Sahel ins Viertelfinale ein. Die weiteren Gruppengegner waren Platinum aus Simbabwe und Al Hilal aus Sudan.

Im Viertelfinale traf Al Ahly auf die Mamelodi Sundowns aus Südafrika. Gegen den Titelgewinner von 2016 setzte sich das Team zu Hause in Kairo mit 2:0 durch und holte dann in Pretoria ein 1:1. Als nächstes traf der Kairoer Klub auf Wydad Casablanca. Nach einem 2:0-Auswärtssieg feierte man zu Hause einen 3:1-Erfolg und stand damit im Finale gegen den Lokalrivalen Zamalek.

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Die Höhepunkte

Bewegender Moment bei der Siegerehrung

Bei der Siegerehrung reichte Al Ahlys Kapitän Mohamed El Shenawy die Trophäe an seinen Teamkameraden Moamen Zakaria weiter, damit auch er sie in die Höhe stemmen konnte. Zakaria kann wegen einer schweren Erkrankung und der damit verbundenen Behandlung bereits seit eineinhalb Jahren nicht mehr Fussball spielen.

Erstmals seit 2016 geht der Titel nicht an ein Team aus den Maghreb-Staaten

In den drei vorangegangenen Jahren hatte stets ein Team aus einem Maghreb-Staat den Titel gewonnen. Wydad Casablanca siegte im Finale 2017 gegen Al Ahly und ES Tunis triumphierte 2018 und 2019. Nun durchbrach Al Ahly diese Serie mit dem ersten Titelgewinn seit 2013

Zamalek geht leer aus

Zamalek verpasste die Chance auf den sechsten Titelgewinn, der das Team zum zweit-erfolgreichsten in der Geschichte der CAF Champions League gemacht hätte. Nun liegt Zamalek mit seinen fünf Titeln weiterhin gleichauf mit TP Mazembe. Al Ahly konnte seine Stellung als erfolgreichster Klub im Wettbewerb noch weiter festigen.

Al Ahly und Zamalek haben ein Viertel aller Auflagen gewonnen

Zusammen haben die Kairoer Erzrivalen 14 der bislang 56 vergebenen Titel in Afrikas Königsklasse gewonnen, also genau ein Viertel.

Mosimane tritt in El Goharys Fußstapfen

Al Ahlys Trainer Pitso Mosimane schrieb mit dem Titelgewinn mit zwei verschiedenen Teams Geschichte: 2016 hatte er das Turnier mit den Mamelodi Sundowns gewonnen und nun mit Al Ahly. Damit tritt er in die Fußstapfen des legendären Mahmoud El Gohary, der 1982 mit Al Ahly und 1993 mit Zamalek die CAF Champions League gewann.

Vier Trainer auf dem Weg zum Ruhm

Al Ahly hat im Verlauf des Wettbewerbs nicht weniger als vier Trainer gehabt. Die Red Devils starteten mit Martin Lasarte am Ruder ins Hinspiel gegen Atlabara. Im Rückspiel trug dann Mohamed Yousef die Verantwortung. Im Viertelfinale gegen die Mamelodi Sundowns war Rene Weiler Cheftrainer des Teams. Kurz vor dem Halbfinale wurde dann Mosimane zum neuen Coach ernannt.

Die Topstars

-Im Verlauf des Wettbewerbs zeigten zahlreiche Stars ihre Torgefährlichkeit. Der algerische Stürmer Karim Aribi wurde mit zehn Treffern bester Torjäger, obwohl er mit seinem tunesischen Klub Etoile du Sahel bereits im Viertelfinale ausschied. Damit hatte er insgesamt drei Spiele weniger zur Verfügung als die Stürmer von Zamalek und Al-Ahly (die beiden Halbfinals und das Finale). Aribis Torgefährlichkeit brachte ihm zum Ende der Saison einen Wechsel zu Nîmes Olympique in Frankreichs Ligue 1 ein.

  • Endspiele können langweilig sein. Nicht selten ersticken die Taktik und der auf den Spielern lastende Druck das Spiel. Doch im Finale der CAF Champions League 2019/20 traf dies nicht zu. Mit einem fantastischen Tor sorgte Shikabala für den zwischenzeitlichen Ausgleich für Zamalek. Und auch der Siegtreffer von Afsha war ein echtes Traumtor.

-Al Ahlys Torhüter Mohamed El Shenawy spielte auf dem Weg zum Triumph eine große Rolle. Der Schlussmann, der bei der FIFA Fussball-WM Russland 2018™ für Ägypten im Tor stand, präsentierte sich auch in der CAF Champions League in Bestform und trug maßgeblich zum Triple-Gewinn Al Ahlys bei.

  • Achraf Bencharki von Zamalek blickt erneut auf eine sehr starke Saison zurück. 2017 hatte er das Turnier mit Wydad Casablanca gewonnen. Dieses Mal wurde er mit sieben Treffern zweitbester Torjäger. Mit seinen Dribbelkünsten und seiner Durchschlagskraft bei Vorstößen erweist er sich bei Zamalek ein ums andere Mal als unersetzlich. Der Marokkaner dürfte beste Chancen auf einen Platz im Nationalteam unter Trainer Vahid Halilhodzic für die Qualifikation für Katar 2022 haben.- Achraf Bencharki von Zamalek blickt erneut auf eine sehr starke Saison zurück. 2017 hatte er das Turnier mit Wydad Casablanca gewonnen. Dieses Mal wurde er mit sieben Treffern zweitbester Torjäger. Mit seinen Dribbelkünsten und seiner Durchschlagskraft bei Vorstößen erweist er sich bei Zamalek ein ums andere Mal als unersetzlich. Der Marokkaner dürfte beste Chancen auf einen Platz im Nationalteam unter Trainer Vahid Halilhodzic für die Qualifikation für Katar 2022 haben.

Die besten Torjäger:

  1. Karim Aribi, Etoile du Sahel, 10 Tore

  2. Mostafa Mohamed, Zamalek, 8 Tore

  3. Jackson Muleka, TP Mazembe, 7 Tore

  4. Achraf Bencharki, Zamalek, 7 Tore

Bester Spieler im Finale:

• Mohamed Magdy Afsha