Samstag 14 Dezember 2019, 23:18

Vangioni: "Ich kann dieses Tor immer noch nicht fassen!"

  • Monterrey trifft nach 3:2-Sieg gegen Al Sadd auf Liverpool

  • Wir sprachen mit Leonel Vangioni, der mit seinem Distanztor zu den Protagonisten zählte

  • Monterrey und die Reds spielen am Mittwoch um den Einzug ins Finale der Klub-WM

CF Monterrey hatte in seinem Auftaktspiel bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft Katar 2019 bereits mehrere Warnschüsse abgefeuert. Jesús Gallardo setzte das Leder beispielsweise an die Latte, doch auf der Anzeigetafel stand noch immer ein 0:0. Al-Sadd versuchte, die Räume enger zu machen, doch dann geschah etwas Unerwartetes. In der 23. Spielminute kam Leonel Vangioni in etwa 30 Metern Torentfernung an den Ball, packte seinen starken linken Fuß aus und hämmerte die Kugel unter die Latte und ins Tor. Ein absoluter Wahnsinnstreffer.

Vangioni selbst lacht, als wir ihn nach der Partie auf das Tor ansprechen. "Das ist wirklich unglaublich. Ich kann noch immer nicht glauben, wie der Ball reingegangen ist!" Der Treffer war ein gutes Omen für ein Spiel, dass Piri Vangioni und seine Teamkameraden bis kurz vor Schluss gut unter Kontrolle hatten. Dann jedoch sorgten die späten Tore von Al-Sadd für einige Nervosität. Am Ende stand es 3:2 für die Rayados, und der Einzug ins Halbfinale war besiegelt. Bereits am nächsten Mittwoch trifft Monterrey nun auf den FC Liverpool.

Doch kommen wir noch einmal kurz auf das Traumtor zurück. Vangioni versichert, dass er solche Schüsse nicht trainiert hat: "Ich hatte genügend Selbstvertrauen, um zu schießen, habe abgezogen, und Gott sei Dank ist der Ball ins Tor gegangen – aber einstudiert habe ich das nicht." Dennoch gelingt ihm nicht zum ersten Mal ein solcher Coup. Zu seiner Zeit bei CA River Plate erzielte er einige ganz ähnliche Treffer, beispielsweise 2013 gegen Lanús. An dieses Tor erinnert er sich noch gut. Als er daran zurückdenkt, muss er unwillkürlich lächeln. "Das war wirklich ganz ähnlich", meint er.

Die Erfahrung in Japan

Mit River Plate bestritt Vangioni auch seine erste Klub-WM. Der Klub nahm 2015 als Sieger der Copa Libertadores am Weltturnier teil. Vier Jahre später ist er nun nach einem Intermezzo in Europa – beim AC Mailand – und seiner Rückkehr nach Amerika, diesmal zum mexikanischen Klub Monterrey, auf die Weltbühne zurückgekehrt. Und wieder lauert ein Gegner der Luxusklasse. In Japan musste er sich mit River im Finale mit 0:3 gegen den FC Barcelona geschlagen geben. Dieses Mal wartet bereits im Halbfinale ein Gegner, dessen Positivserie Respekt einflößend ist.

"Es mag sein, dass die Partie gegen Liverpool ein zweischneidiges Schwert ist, aber darauf haben wir hingearbeitet. Wir müssen weiter an uns glauben. Ich finde, wir haben ein Team, das durchaus mithalten kann, und solange wir Chancen haben, werden wir kämpfen."

Das As im Ärmel der Rayados

Wir wollten wissen, was Monterrey dem dynamischen Spiel des Teams von Jürgen Klopp entgegenzusetzen hat. Vangioni muss nicht lange überlegen. "'Wir werden mit Herz und Seele dabei sein. So muss man solche Spiele angehen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Es stehen auf jeder Seite elf Spieler auf dem Platz. Wir müssen alles geben. Im Fussball kann alles passieren, daher sind wir überzeugt, dass wir mit unseren Mitteln durchaus etwas ausrichten können."

Herz und Seele also und wer weiß, vielleicht gelingt dem Spieler mit der Rückennummer elf ja noch einmal so ein Traumschuss mit links. "Warum nicht?", meint Vangioni und macht sich auf den Weg zum Bus