Dienstag 19 Januar 2016, 12:07

Alshehri: Messis linker Fuß ist eine Gottesgabe

Bei der Gala FIFA Ballon d'Or erlebt der jeweilige Champion des FIFA Interactive World Cup stets eine Reihe unvergesslicher Momente und erhascht zumindest einige Blicke auf die Topstars des internationalen Fussballs. Abdulaziz Alshehri allerdings war begeistert, wie viele der Stars sich tatsächlich Zeit für ein Treffen mit ihm nahmen.

Während seiner dreitägigen Reise nach Zürich traf der Weltmeister des virtuellen Fussballs aus Saudiarabien mit einer ganzen Reihe von Spielern aus Weltauswahl 2015 zusammen, darunter auch Lionel Messi, Gewinner des FIFA Ballon d'Or 2015. Er traf auch die Trainerin des Jahres im Frauenfussball Jill Ellis, machte ein paar Fotos mit Neymar und Cristiano Ronaldo und spielte eine Partie EA SPORTS™ FIFA 16 mit Carli Lloyd, die nicht zuletzt dank ihres Hattricks im Finale der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft als FIFA Weltfussballerin des Jahres 2015 ausgezeichnet wurde.

Kurz nach der Verleihung der Auszeichnungen bei der glamourösen Gala im Kongresshaus in Zürich teilte Abdulaziz Alshehri seine Gedanken zu den Nominierten und Preisträgern des Jahres 2015 mit FIFA.com.

"Ich hatte es im Gefühl, dass Messi gewinnen würde", so der FIWC-Champion. "Aber eigentlich hätte ich sogar lieber gesehen, dass Neymar die Auszeichnung bekommt." Auf die Frage nach einer eingehenden Analyse der drei Nominierten bei den Männern antwortete Alshehri schnell und fundiert, so wie man es von einem Fussballfan erwarten kann, der sich viele Stunden mit der Analyse von Spielern und Taktik beschäftigt, um sich in der Welt des virtuellen Sports einen Vorteil zu sichern. "Die drei sind eigentlich ganz verschieden", sagt er. "Messi ist ein genialer Spieler, der schnell mal vier oder fünf Gegenspieler aussteigen lassen kann. Ronaldo seinerseits ist ein kompletter Stürmer. Er ist kopfballstark, er ist dribbelstark und er ist schussstark, auch aus der Distanz. Was Neymar angeht – er kann am Ball so ziemlich alles und hat auch noch einen guten Torinstinkt."

Während einer entspannten Pressekonferenz der Nominierten, die Alshehri gebannt als Zuschauer verfolgte, überraschte Cristiano Ronaldo mit der Aussage, wenn er sich eine der Qualitäten Messis aussuchen könnte, so wäre es dessen starker linker Fuß. Diese Aussage war insbesondere für Alshehri unerwartet, denn er bevorzugt im virtuellen Fussball den Portugiesen und setzt gerade dessen linken Fuß immer wieder mit durchschlagender Wirkung ein. Tatsächlich sicherte sich der Gamer sogar auch den Weltmeistertitel durch einen Hattrick Ronaldos im Endspiel des Grand Final 2015. "Ronaldo kann doch mit beiden Füßen treffen, daher fand ich ziemlich merkwürdig, was er das gesagt hat", wunderte sich Alshehri. "Vielleicht liegt es daran, dass Messis linker Fuß ja wie eine Gottesgabe ist. Vielleicht war es das, was Ronaldo meinte. "

Messi nahm zwar zum fünften Mal den FIFA Ballon d'Or mit nach Hause, doch der FIFA Puskás-Preis für das schönste Tor des Jahres ging an den zuvor ziemlich unbekannten Wendell Lira, der in der zweiten brasilianischen Liga spielt (Lesen Sie unser Exklusiv-Interview mit Wendell Lira). "Wendells Tor war unglaublich", so der FIWC-Champion. "Und zwar nicht nur der Abschluss selbst, sondern auch die Vorarbeit, das Passspiel der Spieler… das war höchste Fussballkunst. Er hat diese Auszeichnung absolut verdient."

Alshehri war auch vom virtuellen Können Liras beeindruckt. Denn der Gewinner des FIFA Puskás-Preises Lira schenkte dem Champion in Zürich eine herbe Niederlage ein und verriet dann, dass er an der Qualifikation für den FIWC 2016 teilgenommen hat und nur knapp einen Platz beim Grand Final in New York verpasste. "Ich mag Videospiele schon lange", so der Torschütze, "aber natürlich steht der reale Fussball an erster Stelle und ich muss viel trainieren."

Mit Blick auf die Weltauswahl würde Alshehri zwei Änderungen vornehmen, ganz wie man es von jemandem erwartet, der sein Team immer wieder an neue Herausforderungen anpasst und stets nach Möglichkeiten sucht, es noch weiter zu optimieren. "Ich hätte Suárez und Alaba mit reingenommen, sie hatten ein fantastisches Jahr 2015", so Alshehri.

Und auch wenn er ein Kapitel der Geschichte des FIFA Ballon d'Or umschreiben könnte, hätte er sofort eine Idee: "Ich hätte es Iniesta sehr gegönnt, in seiner Karriere einmal den FIFA Ballon d'Or zu gewinnen. Er hat einfach alles gewonnen, mit Barcelona und mit Spanien. Es ist sehr schade, dass er seine Karriere wohl ohne einen Gewinn des Ballon d'Or beenden wird."