Donnerstag 10 November 2016, 14:40

Neid: "Diese Auszeichnung ist immer etwas ganz Besonderes"

Das Geheimnis ist gelüftet, die Namen sind enthüllt. Die Anwärter für die Auszeichnungen The Best - FIFA-Welttrainer/in – Frauenund The Best - FIFA-Weltfussballerin stehen fest. Mit Silvia Neid, Martina Voss-Tecklenburg, Thomas Wörle, Melanie Behringer, Sara Däbritz und Dzsenifer Marozsan stehen gleich sechs Deutsche auf der Kandidaten-Liste.

"Ich habe das erst einen Tag später erfahren und war sehr überrascht“, freut sich Wörle  der gemeinsam mit Gérard Prêcheur (Olympique Lyon) als Trainer eines Klubs nominiert ist, gegenüber FIFA.com über seine Kandidatur. "Ich habe nicht damit gerechnet beziehungsweise auch nie darüber nachgedacht. Es ist eine große Ehre für mich, mein Trainerteam und meine Mannschaft, denn das ist eine Auszeichnung für alle, die den Frauenfussball beim FC Bayern München vorangebracht haben."

Auch die Schweizer Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte nicht wirklich erwartet ihren Namen auf der Liste vorzufinden – und das obwohl sie auch in diesem Jahr Großartiges mit ihrer Mannschaft erreicht hat. "Ganz ehrlich? Ich habe überhaupt nicht darüber nachgedacht. Ich bin damit quasi "konfrontiert" worden. Natürlich hat es mich dann gefreut. Im Vorfeld habe ich mir überhaupt gar keine Gedanken gemacht, das war überhaupt nicht präsent in meinem Kopf", erklärt sie im Gespräch. "Es ist immer ein Zeichen für eine erfolgreiche Arbeit und eine Gesamtentwicklung. Dass wir uns jetzt zum zweiten Mal ohne Niederlage für ein großes Turnier qualifiziert haben, spiegelt diese Auszeichnung wieder. Das macht mich insgesamt natürlich stolz auf die gesamte Entwicklung für mich und für das Team."

Krönung einer außerordentlichen Leistung Eine Entwicklung, die Silvia Neid bei der deutschen Nationalmannschaft sozusagen nur noch von der Ferne aus betrachten wird. Nach dem Triumph in Rio beim Olympischen Fussballturnier der Frauen beendete die 52-Jährige ihre Zeit als Bundestrainerin und übergab das Zepter an Steffi Jones. "Der Olympiasieg war ein toller Abschluss meiner Karriere, jetzt noch einmal als Welttrainerin nominiert zu sein, ist sicher nochmal das I-Tüpfelchen. Grundsätzlich ist diese Auszeichnung immer etwas ganz Besonderes und eine Wertschätzung seiner Arbeit", analysiert die "Lichtgestalt" des Frauenfussballs und ergänzt: "Dass sich auch unter den nominierten Spielerinnen drei aus unserer Mannschaft befinden, ist ein toller Erfolg. Alle drei haben es sich durch hervorragende Leistungen verdient. Ich sehe das aber auch als Anerkennung für die außerordentliche Leistung unserer ganzen Mannschaft, die mit dem Olympiasieg gekrönt wurde."

Dieser Meinung kann sich Bayern-Trainer Wörle nur anschließen. Immerhin gehören zwei dieser Spielerinnen auch zu seinem Kader. "Melanie Behringer hat über viele Jahre konstant tolle Leistungen gezeigt. Speziell in den letzten beiden Jahren hat sie sehr stark gespielt, sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft. Sara Däbritz gehört für mich eher in die Kategorie Top-Talent. Sie ist ja erst 21 Jahre alt. Wenn es das gäbe, müsste sie dort ganz oben stehen. Sie hat national und international gezeigt, welches großes Potential in ihr steckt. Ich bin mir sicher, dass sie die Nominierung als große Motivation versteht, um weiter hart an sich zu arbeiten und den nächsten Entwicklungsschritt zu machen."

Dem oben erwähnte Duo ist das Glücksgefühl über die Nominierung ebenfalls anzumerken. "Für mich ist es eine große Ehre, unter den zehn Besten zu stehen. Egal wie die Wahl ausgeht, ich betrachte das als Riesenerfolg und darauf bin ich stolz", so Melanie Behringer. Und Sara Däbritz gibt zu Protokoll: "Ich war überrascht aber auch unheimlich stolz und froh, dass ich nominiert bin. Das ist schon jetzt eine besondere Anerkennung." Das gilt auch für die dritte Spielerin im Bunde, Dzsenifer Marozsan. "Für mich ist es etwas ganz Besonderes zu den Nominierten zu gehören, unter all diesen tollen Spielerinnen. Ganz besonders freut mich, dass mit Melanie Behringer und Sara Däbritz insgesamt drei aus unserer Mannschaft nominiert sind. Das ist auch für uns als Team ein Erfolg."

Die Fans haben das WortWer am Ende die Auszeichnung sein Eigen nennen darf, darüber entscheiden erstmals auch die Fans. Eine Neuerung, die bei Voss-Tecklenburg auf Zustimmung stößt. "Ich finde das cool", so die gebürtige Duisburgerin. "Ich glaube, dass die Fans ein gutes Gespür für so etwas haben und sich Frauenfussball-Fans generell sehr gut auskennen. Von daher ist eine gute und sinnvolle Sache, dass die Fans, die viele Spiele sehen, nah am Fussball sind, auch ihr Votum abgeben können. Das finde ich gut."

Haben Sie schon für Ihren Favoriten gestimmt? Nicht mehr lange warten, denn die Uhr tickt!  Hier können Sie Ihre Stimme abgeben:

The Best – FIFA-Weltfussballerin 2016

The Best – FIFA-Welttrainer/in 2016 - Frauen