Dienstag 05 April 2022, 12:00

Saudiarabien und Argentinien und ihr historisches Vermächtnis beim FIFA Konföderationen-Pokal

  • Argentinien und Saudiarabien bestreiten in Katar ihr erstes Spiel gegeneinander

  • Das Duell in Gruppe C weckt Erinnerungen an das erste Aufeinandertreffen im Finale des FIFA Konföderationen-Pokals 1992

  • Argentinien setzte sich damals in Riad mit 3:1 gegen den Gastgeber durch

Zwei Jahrzehnte lang brachte der FIFA Konföderationen-Pokal alle vier Jahre die Kontinentalmeister zusammen und leitete den Countdown zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ ein. Doch die Wurzeln dieses Turniers reichen noch weiter zurück, nämlich bis zu einem K.o.-Turnier für vier Mannschaften, das 1992 von Saudiarabien unter der Bezeichnung König-Fahd-Pokal organisiert wurde.

An der ersten Auflage dieses Turniers nahmen neben dem damaligen Asienmeister Saudiarabien drei weitere Kontinentalmeister teil, nämlich die USA als Vertreter der Nord-, Mittelamerika- und Karibik-Zone, Côte d'Ivoire aus Afrika und Argentinien aus Südamerika.

Argentinien hatte unter der Leitung von Trainer Alfio Basile gerade die Copa América 1991 in Chile gewonnen und hatte den überaus hoch gehandelten jungen Stürmer Gabriel Batistuta in seinen Reihen.

Argentinien kurz vor dem Spiel gegen Saudiarabien im Jahr 1992

Saudiarabien seinerseits war die dominierende Kraft im asiatischen Fussball und hatte 1984 und 1988 zwei Mal in Folge den Asien-Cup gewonnen. Der König-Fahd-Pokal war für die Saudis eine gute Gelegenheit, sich auf den Asien-Cup 1992 in Japan vorzubereiten, der neun Tage nach dem Finale des Turniers im eigenen Land beginnen sollte.

Das argentinische Starensemble wurde bei seiner Ankunft in Riyadh herzlich empfangen. Der 23-jährige Batistuta, der vor seiner zweiten Saison beim italienischen Klub AC Florenz stand, stellte im King Fahd International Stadium sofort seine Torjägerqualitäten unter Beweis.

Batigol erzielte in den ersten zehn Minuten des ersten argentinischen Spiels gegen Côte d'Ivoire sein elftes und zwölftes Länderspieltor, bevor Ricardo Altamirano und Beto Acosta nach der Pause jeweils einen Treffer beisteuerten und die Albiceleste mit einem 4:0-Sieg ins Finale brachten.

Das von Bora Milutinovic trainierte Team der USA reiste zwei Jahre vor der Austragung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 1994™ im eigenen Land nach Saudiarabien und tat sich gegen die Gastgeber und die 70.000 Zuschauer schwer. Die Stars and Stripes konnten den Asienmeister in der ersten Halbzeit in Schach halten, mussten sich aber in der zweiten Halbzeit dem Druck der Gastgeber beugen, die durch Tore von Fahd Al-Harifi, Youssef Al-Thunayan und Khaled Massad das Finale erreichten.

Die Atmosphäre im King Fahd Stadium wäre einer Weltmeisterschaft würdig gewesen. Und obwohl die grün-weißen Fans auf den Tribünen dominierten, gab es trotzdem Jubel, als Diego Simeone, der das legendäre Trikot mit der Nummer 10 trug, das durch Diego Maradona berühmt wurde, in der 18. Minute Leo Rodriguez zum Führungstreffer von der Strafraumgrenze bediente.

Argentiniens Gabriel Batistuta gegen Saudiarabien im Jahr 1992

Als Claudio Caniggia nur sechs Minuten später den zweiten Treffer nachlegte, befürchteten die Fans des Gastgebers bereits das Schlimmste. Nach einem präzisen Pass vom rechten Flügel kontrollierte Caniggia den Ball im Strafraum, drehte sich und jagte die Kugel aus zwölf Metern mit einem wuchtigen Schuss an Torhüter Saud Al-Otaibi vorbei ins Netz. Doch die Saudis gaben nicht auf wehrten die folgenden Angriffswellen von Basile und Co. tapfer ab.

Erst in der 64. Minute wurde der Widerstand der Gastgeber erneut gebrochen, als Batistutas Schuss vom Pfosten zurück zu Simeone prallte, der wiederum an die Unterkante der Latte schoss, bevor er die Kugel schließlich im Tor unterbrachte.

Der damals noch recht unbekannte Saeed Al-Owairan machte sich einen Namen, als er den Rückstand mit einem 30-Meter-Schuss verringerte, den der ansonsten zuverlässige Sergio Goycochea nicht festhalten konnte.

Obwohl die Saudis das Finale mit 1:3 verloren, hinterließ der König-Fahd-Pokal 1992 im Königreich ein bleibendes Vermächtnis: Saudiarabien nahm auch an den folgenden drei Auflagen des Turniers teil, 1995 und 1997 wieder als Gastgeber sowie 1999 als Asienmeister in Mexiko, nachdem man 1996 in den Vereinigten Arabischen Emiraten den dritten kontinentalen Titel gewonnen hatte.