Mittwoch 01 September 2021, 07:27

Sakai: "Möchte meiner Mannschaft zur siebten Teilnahme in Folge verhelfen"

  • Hiroki Sakai hatte maßgeblichen Anteil am Erreichen des Halbfinales bei Olympia

  • Der Ex-Spieler von Hannover 96 war ein Jahrzehnt lang in Europa aktiv

  • Verteidiger will Japan zur siebten WM-Teilnahme in Folge verhelfen

Hiroki Sakais Ziel lautete stets schlicht: "besser spielen als im vorigen Spiel." So lautet es auch jetzt, vor der ersten Partie der dritten Runde der Asien-Qualifikation zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™, in der Japan am Donnerstag gegen Oman antritt. Danach reisen die von Hajime Moriyasu trainierten Samurai Blue weiter nach Doha, wo es gegen die VR China geht. Angestrebt wird ein guter Start in eine Gruppe, in der außerdem noch Australien, Saudiarabien und Vietnam vertreten sind. "Vor der Auslosung [der dritten Runde] hatte ich keinerlei Wünsche, was unsere Gegner angeht", sagt der 31-jährige Verteidiger der Urawa Red Diamonds bei FIFA.com. "Man kann es sich ja ohnehin nicht aussuchen. Das Niveau der asiatischen Mannschaften ist in den letzten Jahren allgemein drastisch gestiegen. Alle Mannschaften in dieser dritten Runde sind stark." "Wir haben es geschafft, mit guten Siegen durch die zweite Runde zu kommen, aber es war nicht einfach. Die vielen Reisen und Auflagen haben es uns schwer gemacht, aber wir haben die Siege eingefahren, die wir zum Weiterkommen brauchten." "Wenn man mich nach meinen Zielen fragt, antworte ich ohnehin immer: 'besser spielen als vorher.' Weiter und größer denke ich meist erst mal nicht. Ich möchte mich auf die Spiele konzentrieren, die vor uns liegen und so weit kommen wie möglich."

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Feste Größe

In Japans Olympiaauswahl, die 2020 in Tokio das Halbfinale erreichte, war Sakai eine Konstante. Er glänzte als Rechtsverteidiger und trug sich beim überraschend deutlichen 4:0 gegen Frankreich sogar in die Torschützenliste ein. Am Ende setzte sich Japan in einer hochkarätig besetzten Gruppe mit dem Weltmeister, Mexiko und Südafrika durch. "Ich war einer der älteren Spieler. Das bedeutete mehr Verantwortung für mich", sagt Sakai. "Wir haben das Halbfinale erreicht, was vermutlich unser Minimalziel war. Aber unser eigentliches Ziel war die Goldmedaille, und ich war traurig, als wir das nicht erreicht haben." Dennoch wusste Sakai persönlich als einer von drei älteren Spielern in der U-23-Olympiaauswahl zu überzeugen. Zusammen mit Kapitän Maya Yoshida und Wataru Endo – den beiden anderen Routiniers – bildete er eine grundsolide Abwehr. Und geht es nach Sakai, soll diese auch in der nächsten Runde der WM-Qualifikation Bestand haben. "Ich habe schon oft mit Maya und Wataru in der Nationalmannschaft gespielt", sagt er. "Ich schätze beide als Spieler mit großartigen Qualitäten und respektiere sie sehr. Ihre Führungsqualitäten ermöglichen es mir, frei aufzuspielen und mich zu entfalten."

Die WM als Zugabe

Sakai stammt aus der Jugend von Kashiwa Reysol. Dort verbrachte er auch seine ersten Profijahre in der J League, ehe 2012 der vielbeachtete Wechsel zu Hannover 96 erfolgte. Vier Spielzeiten blieb Sakai anschließend in der Bundesliga. 2016 zog es ihn nach Frankreich zu Olympique Marseille, wo er weitere fünf Jahre spielte. "Ich war neuneinhalb Jahre in Europa. In dieser Zeit bin ich geistig gereift. Als Fussballer und als Person war das für mich das Wichtigste im Leben." Besonders die vier Jahre in Hannover haben mich geprägt", so Sakai. "Es waren meine ersten Schritte in Europa. Alles war anders als in Japan. Aber die Zeit in Deutschland war der Grundstein für meine Karriere in Europa. Denn als ich nach Frankreich gewechselt bin und für einen großen Klub wie Olympique Marseille gespielt habe, lernte ich, dass es Entschlossenheit und Verantwortung braucht. Dadurch wurde ich stärker." Seine beste Saison in Marseille hatte Sakai 2017/2018. Olympique wurde Vierter in der Ligue 1 und erreichte das Endspiel der UEFA Europa League. Zu seiner zweiten FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ 2018 in Russland reiste Sakai in Topform an. Nachdem er 2014 in Brasilien ohne Einsatz geblieben war, feierte Sakai im Gruppenspiel gegen Kolumbien sein WM-Debüt. Japan gewann mit 2:1. "Ich war im Vorfeld der WM körperlich und mental gut drauf. Insofern war meine Leistung in Russland für mich keine Überraschung. Ich war vor dem Turnier zuversichtlich, dass ich auf höchstem Niveau würde mithalten können, und ich hatte recht", sagt Sakai. 14 Monate vor der nächsten Weltmeisterschaft 2022 in Katar geht Sakai mit der Hoffnung auf eine Zugabe in die entscheidende Qualifikationsrunde. Japan hat Asien bei den letzten Weltmeisterschaften repräsentiert. Jetzt möchte ich meiner Mannschaft zur siebten Teilnahme in Folge verhelfen, damit wir nächstes Jahr in Katar dabei sind."