Freitag 03 Dezember 2021, 22:00

Katar nach spätem Siegtreffer im Viertelfinale

  • Katar steht als erstes Team im Viertelfinale des FIFA Arabien-Pokals

  • Auch die VAE gewannen ihre ersten zwei Spiele, doch ein Überraschungssieg Syriens verhindert das vorzeitige Weiterkommen

  • Nur die Gastgeber sind vor dem Abschluss der Gruppenphase sicher

Die Zuschauer beim FIFA Arabien-Pokal™ sollten das Stadion auf keinen Fall früher verlassen, um dem Verkehrsstau zuvorzukommen. Dramatische Szenen in der Nachspielzeit gab es bei diesem Turnier schon mehrfach, und auch heute war es wieder so weit: Durch späte Tore blieben Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate die einzigen Mannschaften des Turniers mit einer makellosen Bilanz. Die Gastgeber haben mit zwei Siegen bereits nach dem zweiten Gruppenspiel das Viertelfinale erreicht und sich den ersten Platz in der Gruppe A gesichert. Die Vereinigten Arabischen Emirate hingegen haben ihren Platz in der nächsten Runde noch nicht sicher, nachdem Syrien mit dem Sieg gegen Tunesien im Al-Bayt-Stadion für das bisher überraschendste Ergebnis des Turniers gesorgt hat. Durch dieses Ergebnis ist in beiden Gruppen noch alles möglich, da noch keine Mannschaft ausgeschieden ist und am Montag noch drei der letzten acht Plätze zu vergeben sind.

Syria v Tunisia - FIFA Arab Cup Qatar 2021

Ergebnisse

Freitag, 3. Dezember Gruppe A: Bahrain 0-0 Irak Oman 1-2 Katar

Denkwürdige Momente

Oman und der Fluch der Nachspielzeit Wären die Spiele Omans ohne Nachspielzeit oder sogar nach 96 Minuten zu Ende gegangen, hätte Oman jetzt vier Punkte auf dem Konto. Dass das Team jedoch nur einen mageren Punkt vorzuweisen hat, ist das Ergebnis von zwei bitteren Gegentoren, wobei der heutige Siegtreffer Katars in der 97. Minute zu den Qualen des irakischen Ausgleichstreffers (98. Minute) am ersten Spieltag hinzukommt. Doch der erfahrene kroatische Trainer Branko Ivankovic wies die Vorwürfe zurück, dass man die Schuld für das Scheitern der Spiele auf sich nehmen sollte. "Ich kann mich nicht über meine Spieler beschweren", sagte er. "Sie waren voll konzentriert. Genau wie gegen Irak haben sie das, was ihnen heute widerfahren ist, nicht verdient."

Erst Akrobatik, dann Enttäuschung Nachdem Ali Saleh bereits beim Auftaktsieg der VAE gegen Syrien mit einem aufsehenerregenden Jubel seine akrobatischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt hatte, setzte er heute noch einen drauf. Der talentierte 21-Jährige zeigte sein ganzes Können und seine Agilität. Er drehte sich, er nahm den Ball mit der Brust an und er jagte die Kugel einem fulminanten Fallrückzieher gegen Mauretanien ins Netz. Dieser Treffer hätte ganz sicher beste Chancen bei der Wahl des schönsten Turniertores gehabt. Doch der Jubel wurde diesmal durch eine knappe Abseitsentscheidung des VAR unterbrochen, so dass Saleh die Hände über dem Kopf zusammenschlug. Am Ende konnte er jedoch wieder jubeln, als sein Mannschaftskamerad Khalil Alhammadi den späten Siegtreffer erzielte, der die Mannschaft von Bert van Marwijk in greifbare Nähe der Runde der letzten Acht brachte.

Bahrain setzt auf die Vorteile der Rotation Da alle drei Tage ein Gruppenspiel zu absolvieren ist, wägen die Trainer beim FIFA Arabien-Pokal die Risiken und Vorteile von Rotationen im Kader ab. Helio Sousa ist bekannt dafür, dass er sein Team gerne umstellt, und der Trainer von Bahrain tat dies auch heute wieder und nahm sechs Änderungen an der Mannschaft vor, die 0:1 gegen Katar verloren hatte. Während seine Kritiker sagen werden, dass ein neuerliches torloses Resultat dies kaum rechtfertigt, kann Sousa zu Recht darauf verweisen, dass er diese Rotationsstrategie bereits beim letzten Turnier seiner Mannschaft in Katar angewandt hat: beim Golfpokal 2019. Damals wie heute holte Bahrain nur einen einzigen Punkt aus den ersten beiden Spielen. Doch Sousa erinnert dann gern daran, dass seine Schützlinge dank frischer Beine später den Pokal gewannen.

Ein perfektes Geschenk Während anderswo späte Tore an der Tagesordnung waren, ebnete ein früher Treffer - nach nur vier Minuten - den Weg für Syriens Überraschungssieg gegen Tunesien. Der Torschütze war ein junger Mann mit mehr als einem Grund zum Feiern: Geburtstagskind Oliver Kass Kawo. Der in Aleppo geborene Stürmer, der für den schwedischen Drittligisten FC Jarfalla spielt, wurde heute 20 Jahre alt und feierte diesen Anlass mit einem Tor, das den Syrern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Kass Kawo hofft nun, das Erfolgsmärchen beim FIFA Arabien-Pokal weiter schreiben zu können, indem er mit seiner Mannschaft am Montag gegen Mauretanien den Einzug ins Viertelfinale perfekt macht.

Statistik

6 – Ein Drittel aller bisher bei diesem Turnier erzielten Tore, nämlich 6 von 18, fielen in der Nachspielzeit der ersten oder zweiten Halbzeit.

Zitat

"Der Glaube der Spieler und ihr Engagement haben es uns ermöglicht, eine schwierige Herausforderung zu bestehen. Wir haben es bis zur letzten Minute versucht und damit letztlich ein sehr wichtiges Tor erzielt. Sich nach nur zwei Spielen zu qualifizieren, kommt bei solchen Wettbewerben nicht oft vor, und wir dürfen wohl stolz auf unsere Leistung sein." Felix Sanchez (Trainer, Katar)

So geht es weiter

Samstag, 4. Dezember 2021 (Alle Angaben in Ortszeit) Group C Jordanien - Marokko (Ahmed bin Ali Stadium, 13:00) Palästina - Saudiarabien (Education City Stadium, 22:00) Group D Libanon-Algerien (Al Janoub Stadium, 16:00) Sudan-Ägypten (Ras Abu Aboud Stadium, 19:00)