Donnerstag 28 Juli 2022, 19:00

Kap Verde stellt die Weichen für die Zukunft

  • Besuch einer FIFA-Delegation in Kap Verde

  • Mehrere Projekte über FIFA Forward finanziert

  • Infrastruktur zur Fussballförderung

Am Donnerstag, 28. Juli, ging ein viertägiger Besuch einer FIFA-Delegation in Kap Verde zu Ende. Die Delegation war anlässlich der Einweihung von Anlagen angereist, die im Rahmen des FIFA-Forward-Programms finanziert worden waren, darunter Kunstrasenplätze sowie die Sanierung des technischen Zentrums und des Verbandssitzes. "Damit wird ein Traum wahr, denn vor allem in Bezug auf das Stadion in Santa Cruz haben wir hart gearbeitet", so Mário Semedo, Präsident des kapverdischen Fussballverbands, begeistert. "Die FIFA ist unser wichtigster Partner bei der Fussballförderung in Kap Verde. Ohne die FIFA wäre es nicht möglich gewesen, das zu erreichen, was wir heute erreicht haben."

"FIFA Forward ist ein einzigartiges Entwicklungsprogramm, das 2016 von der FIFA lanciert wurde", erklärt Kenny Jean-Marie, FIFA-Direktor Mitgliedsverbände. "Darüber können wir engere Beziehungen zu den Verbänden knüpfen. Dabei geht es nicht nur darum, Geld zu schicken und zu hoffen, dass sich der Fussball von allein entwickelt. Wir sprechen miteinander und tauschen ständig Ideen aus. So war es auch hier in Kap Verde. Wir haben mit dem Vorstand und dem Präsidenten Mário Semedo eine Reihe von Pioritäten festgelegt, um dann eine Strategie zu entwickeln und Projekte zu starten." Im Fall von Kap Verde konnte mit Hilfe des FIFA-Forward-Entwicklungsprogramms ein Kunstrasenspielfeld angelegt werden. "Dieses Projekt soll der gesamten Bevölkerung der nördlichen Region rund um Santa Cruz zugutekommen", präzisierte Kenny Jean-Marie. "Es wird den subregionalen Ligen und allen Teams der Region helfen, die ihre Spiele hier auf einem hochwertigen, von der FIFA zertifizierten Spielfeld austragen können."

Spielen wie Gelson

Weitere Kunstrasenspielfelder sollen folgen, und die FIFA wird Kap Verde bei diesem Projekt weiterhin begleiten und gleichzeitig für eine gute Instandhaltung der bestehenden Strukturen sorgen, um eine dauerhafte und nachhaltige Entwicklung zu fördern. "Die Plätze sind jetzt da, lasst uns darauf spielen!", so der Franzose weiter. "Die Wettbewerbe können beginnen und die Nachwuchsspieler können Spaß haben und ihre Fussballfähigkeiten auf diesen Spielfeldern ausbauen, damit sie eines Tages in die Fußstapfen ihrer berühmten Vorgänger treten können." Unter den eben genannten ist Gelson Fernandes ein absolutes Vorbild. Der aus der Hauptstadt Praia stammende ehemalige Spieler, verbrachte seine ersten Schuljahre in Santa Cruz, bevor er mit seiner Familie auf der Suche nach einem besseren Leben nach Europa zog. Später wurde er Schweizer Nationalspieler (67 Einsätze) und ist nun bei der FIFA als Regionaldirektor der Division Mitgliedsverbände für Afrika zuständig. "Ich hatte die Chance, ins Ausland zu gehen, aber ich hänge immer noch sehr an diesem Land, und diese Inseln haben meine Persönlichkeit geprägt", so der ehemalige Mittelfeldspieler von Manchester City.

"Diese Infrastruktureinrichtungen sind sehr wichtig, denn sie machen es möglich, Fussball zu spielen. Ich erkenne mich in diesen Kindern wieder. Ich sehe hier Menschen, die sich für den Fussball begeistern, Jungen genauso wie Mädchen. Wir tragen die Verantwortung und müssen alles tun, damit sie die Möglichkeit haben zu spielen", sagte der ehemalige Mittelfeldspieler, der mit der Nati an drei FIFA Fussball-Weltmeisterschaften™ teilgenommen hat. Nebenbei richtete er noch eine Botschaft an junge Menschen, die davon träumen, seinem Vorbild zu folgen. "Ihr müsst an euch selbst glauben! Glaubt daran, dass es möglich ist und dass ihr es schaffen könnt. Der Fussball ist mehr als nur Sport. Er vermittelt Werte, die ihr auch im Alltag anwenden könnt, zum Beispiel Respekt, Fairness, Hingabe, Begeisterung und Engagement." So verlockend der Werdegang von Gelson Fernandes auch erscheinen mag, eines der Hauptziele der FIFA ist es, den afrikanischen Ländern die Möglichkeit zu geben, ihre Talente zu fördern und zu halten, wie FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura, die ebenfalls an der Reise teilnahm, betonte.

Talente fördern und halten

"Wir wissen, wie groß die Fussballleidenschaft in Afrika ist", erklärte sie. "Egal, welches Land Sie besuchen, schon auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel sehen Sie überall Jungen und Mädchen auf der Straße Fussball spielen. Für uns ist es also nicht nur ein Kontinent, der dazu berufen ist, die anderen Konföderationen mit Talenten zu versorgen. Wir haben sehr viele Topspieler aus Afrika gesehen, die sich bei den größten europäischen Klubs hervorgetan haben." Auch in Kap Verde sollen mit den neuen Projekten die Grundlagen für eine bessere Zukunft und einen stärkeren afrikanischen Fussball geschaffen werden. Das ehrgeizige Entwicklungsprojekt der FIFA auf dem "Mutterkontinent" steht im Einklang mit dem Bekenntnis von FIFA-Präsident Gianni Infantino zu einem wirklich globalen Fussball.