Dienstag 04 Juli 2023, 09:15

FIFA-Talentförderseminar für asiatische FIFA-Mitgliedsverbände

  • Erstes FIFA-Seminar zum Wissensaustausch in Asien vom 7. bis 12. Juni in Osaka

  • Referate von FIFA-Experten über ihre Erfahrungen in der Elite-Nachwuchsförderung mit Blick auf den Aufbau konkurrenzfähiger Nationalteams

  • Teilnahme von acht asiatischen FIFA-Mitgliedsverbänden im Hinblick auf die Entwicklung eines strategischen Plans für eigene Talentförderprojekte

Das FIFA-Talentförderprogramm soll insbesondere die Standards im Nationalteamfussball sowohl bei den Männern als auch den Frauen weltweit steigern und so die langfristige globale Talentförderung unterstützen.

Nachdem das Talentförderprogramm voll angelaufen ist, steht der Wissensaustausch als einer von vier Säulen im Vordergrund. In Absprache mit der asiatischen Fussballkonföderation und dem japanischen Fussballverband wurde Osaka (Japan) als Austragungsort des ersten FIFA-Seminars zum Wissensaustausch in Asien ausgewählt.

Takeshi Ono, FIFA Technical Expert

Vom 7. bis zum 12. Juni trafen sich Schlüsselvertreter von acht FIFA-Mitgliedsverbänden (Japan, Republik Korea, Jordanien, Katar, Saudiarabien, Usbekistan, Hongkong und Australien), um Wissen auszutauschen, regionale Herausforderungen zu erörtern und die Führungskompetenzen zu definieren, die für eine schnellere Umsetzung des Talentförderprogramms erforderlich sind.

Diese sechstägigen Seminare, die einmal jährlich in jeder Konföderation stattfinden, bringen die für die Elite-Nachwuchsförderung verantwortlichen Entscheidungsträger der jeweiligen Verbände an einen Tisch, sprich den Generalsekretär, den technischen Direktor und den Spitzensportdirektor oder die Person, die für die Jugendnationalteams verantwortlich ist. Die jeweiligen acht Verbände werden anhand bestimmter Kriterien sorgfältig ausgewählt.

Massnahmen

Diskussionsthema beim Seminar waren die Bedürfnisse jedes einzelnen Landes bei der Förderung des Ökosystems für die Elite-Nachwuchsförderung. Im Vordergrund standen dabei sowohl die Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit der Nationalteams als auch die Diskussion darüber, wie ein gut strukturierter und breit abgestützter Talentförderplan zu mehr Erfolg führen kann.

Was sind die zentralen Elemente eines Eliteförderumfelds? Was sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren eines Programms für Jugendnationalteams? Wie können Verbände den Frauenfussball fördern? Wie können Verbände das Talentförderprogramm und damit verbundene Projekte zur Stärkung der Strukturen bei der Elite-Nachwuchsförderung maximieren?

Perspektive der Verbände

Im Zentrum des Seminars standen fünf Themen: Talentförderung, die Grundsätze eines wirkungsvollen Programms für Jugendnationalteams, Modelle zur Zusammenarbeit mit Akademien, die Umsetzung eines erfolgreichen Ausbildungswegs sowie die Förderung des Frauenfussballs.

Jeder Verband konnte seine Einschätzungen dazu präsentieren. Während Australien sein Talentsichtungsmodell vorstellte, erläuterte Jordanien, wie die Erkenntnisse aus einer Ökosystemanalyse optimal genutzt wurden. Die Republik Korea wiederum skizzierte ihre Fortschritte bei der Schaffung einer nationalen DNA, während Saudiarabien die Art der Zusammenarbeit mit nationalen Klubakademien ausführte.

Takeshi Ono, FIFA Technical Expert, Jun Aratani, Director of JFA Technical Dept, Masanaga Kageyama, JFA Director of Youth Development, and Tsuneyasu Miyamoto, Japan FA General Secretary

Jun Aratani, Direktor der technischen Abteilung des japanischen Fussballverbands, sagte zu diesem Seminar: "Die letzten sechs Tage waren für uns wie ein Spiegel, der uns zeigte, wo wir stehen und was wir verbessern müssen. Die Erkenntnisse aus dem Erfahrungsaustausch in den Arbeitsgruppen weisen uns den Weg, wie wir dorthin gelangen, wo wir in Zukunft sein müssen."

Bereicherung der Debatten dank Generalsekretären

Der sportliche Erfolg und die Nachhaltigkeit von Programmen hängen oft von der Abstimmung und dem Zusammenspiel zwischen dem Technikteam und der allgemeinen Verbandstätigkeit ab. Damit sich Investitionen in die Elite-Jugendförderung wirklich auszahlen, brachte die FIFA beim Seminar ein wichtiges Führungstrio der Verbände an einen Tisch.

"Mit der Eingliederung von Führungskompetenzen in den Wissensaustauch können wir die Bedeutung und den Stellenwert technischer Leiter hervorheben und gleichzeitig zeigen, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit mit der Verbandsspitze ist, um das Talentförderprogramm erfolgreich umzusetzen", sagte Jamie Houchen, Leiter der FIFA-Abteilung für technische Führung.

Jamie Houchen, FIFA Head of Technical Leadership

"Sich mit internen und externen Interessengruppen abzustimmen, ist enorm wichtig. Nur wenn wir mit vereinten Kräften vorgehen, können wir das Potenzial des Talentförderprogramms wirklich ausschöpfen und den Verbänden dabei helfen, einen Aktionsplan mit strategischen Zielen zu erarbeiten.

Das FIFA-Team für technische Führung ist da, um die Verbände zu beraten, damit sie Strategien entwickeln können, wie sie in den nächsten vier Jahren als Führungsteam effektiv und effizient zusammenarbeiten und dabei das für die nächsten Schritte nötige Budget abschätzen können", so Houchen.

Getreu dem Motto "Jedem Talent eine Chance" sollen 150 der 211 FIFA-Mitgliedsverbände bis Ende 2023 einen langfristigen Plan erarbeiten und alle FIFA-Mitgliedsverbände bis 2026 mindestens je eine Akademie haben.