Freitag 12 Mai 2023, 03:00

Ecuador fördert Entwicklung von Schiedsrichterwesen dank Abkommen mit Mexiko

  • FEF präsentierte ihre Fortschritte in puncto VAR bei Abschlusssitzung im Rahmen von Kooperationsabkommen mit FMF 

  • Seit 2021 haben die beiden Verbände vier erfolgreiche Treffen zum Thema Schiedsrichterwesen abgehalten 

  • FIFA fungiert als Berater und Bindeglied zwischen ihren Mitgliedsverbänden 

Der ecuadorianische Fussballverband präsentierte am Mittwoch, dem 10. Mai, am Hauptsitz der FEF in Guayaquil bei der Abschlusssitzung im Rahmen des Kooperationsabkommens mit dem mexikanischen Fussballverband seine Fortschritte im Bereich des Schiedsrichterwesens. 

"Dieses Abkommen, das im April 2021 in Kraft trat, war ein großer Erfolg, denn es ermöglichte uns, die bewährten Praktiken der Schiedsrichterkommission des mexikanischen Verbandes zu übernehmen und in unseren eigenen Arbeitsplan zu integrieren", sagte Luis Vera, Koordinator der Aktivitäten der nationalen Schiedsrichterkommission der FEF. 

"Eine der wichtigsten Strategien war die Zertifizierung des VAR-Ausbilders in den Einrichtungen des mexikanischen Verbandes und von dieser Zertifizierung ausgehend der Beginn des Zertifizierungsprozesses für VAR-Schiedsrichter, AVAR und Qualitätsverantwortliche in unserem Land", sagte Vera außerdem. 

"Wir präsentieren heute ein Handbuch, in dem wir die unterschiedlichen Prozesse festgelegt haben, um unser System der Statistiken und der Schiedsrichteransetzungen zu verbessern und effizienter zu gestalten, die Überwachung, Verwaltung und Kontrolle der Schiedsrichterrangliste zu verbessern und die Fussballakademie bei der Entwicklung eines Studienplans für die Einführung, Ausbildung und Professionalisierung von Schiedsrichtern zu unterstützen", fuhr Vera fort.

Jair Bertoni, Leiter der Unterabteilung Nord- und Südamerika der FIFA, erläuterte die Rolle der Organisation. "In diesen beiden Jahren hat die FIFA die Abteilung für Schiedsrichterwesen und die regionalen Büros in Asunción und Panama kontinuierlich und detailliert begleitet und beraten, um sicherzustellen, dass alle Maßnahmen des Plans rechtzeitig ergriffen und hervorragende Ergebnisse erzielt werden."

Wie? "Für die Umsetzung wurden zunächst allgemeine Arbeitsbereiche in einer Absichtserklärung definiert, die erstens eine Schiedsrichterstrategie, zweitens eine Organisationsstruktur und ein Handbuch für Schiedsrichterprozesse und -funktionen sowie drittens die Einführung des VAR in Ecuador umfasste. Daraufhin wurde mit den Verbänden ein Arbeitsplan vereinbart, in dem die personellen und finanziellen Ressourcen und Beiträge der einzelnen Verbände sowie der FIFA festgelegt wurden, die das Abkommen unterstützte und technische Hilfe leistete."

Bei der abschließenden Sitzung herrschte angesichts der erreichten Ziele eine kollegiale und zufriedene Atmosphäre. Anwesend waren unter anderem Francisco Egas, Präsident der FEF, Patrick Graf, Leiter der FIFA-Verwaltungsabteilung, Armando Archundia, Präsident der nationalen Schiedsrichterkommission der FMF, und Roger Zambrano, Präsident der nationalen Schiedsrichterkommission der FEF. 

"Der mexikanische Verband war der erste, der das Video-Schiedsrichtersystem auf dem amerikanischen Kontinent eingeführt hat, und wir mussten bei der Implementierung dieses Instruments Anpassungen vornehmen. Diese Erfahrung gab uns die Möglichkeit, uns in vielerlei Hinsicht zu verbessern. Indem wir diese Erfahrungen mit dem ecuadorianischen Verband geteilt haben, konnten wir einige Phasen durchlaufen, die für uns schwieriger waren, und die Zeit verkürzen, bis wir über eine solide Basis von Schiedsrichtern verfügen, die auf das VAR-System spezialisiert sind", sagte Armando Archundia. 

Während des Treffens stellte die FEF einige der seit Beginn der Zusammenarbeit erreichten Meilensteine vor, die Vera wie folgt hervorhob: 

  • 37 Schiedsrichter und 2 Schiedsrichterinnen mit VAR-Zertifizierung 

  • 27 Stunden pro Schulung im Durchschnitt für jeden Schiedsrichter 

  • 91 Spiele mit VAR im Jahr 2022 (gegenüber gerade einmal 8 im Jahr 2021) 

  • 37 Spiele im Jahr 2022, die von Schiedsrichterinnen geleitet wurden 

  • 32 Schiedsrichterassistenten haben den Sprung in die höchste Klasse geschafft 

  • 5 Schiedsrichterschulungen in Ecuador im Jahr 2023 

  • 40 Spiele mit VAR im Jahr 2023 – bis dato 

  • 1 Schiedsrichter als VAR bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Argentinien 2023 

  • 1 Schiedsrichterassistentin als AVAR bei der Copa CONMEBOL Sudamericana 2023 

"Die FIFA ist mit den Ergebnissen dieser Zusammenarbeit sehr zufrieden", betonte Bertoni. "Wir sind davon überzeugt, dass dies dem Schiedsrichterwesen in Ecuador den nötigen Auftrieb gibt und gleichzeitig einen Beitrag zur umfassenden und klaren Vision von Präsident Egas für das Wachstum des Sports in diesem Land leistet. Der Verband hat das Fundament gelegt, auf dem die erfolgreiche Zukunft der Schiedsrichter im ecuadorianischen Fussball aufgebaut werden kann." 

Final meeting of the collaboration between FEF, FMF and FIFA

Archundia zeigte sich ebenfalls mit den von der FEF erreichten Zielen zufrieden. "Die ersten Ergebnisse sind außergewöhnlich. Die Anzahl der Spiele mit VAR ist in einem Jahr um 1.000 Prozent gestiegen! Dies verdeutlicht, dass die Schulungen und Trainings richtig durchgeführt wurden." 

Doch damit nicht genug. "Auch die Handbücher und die Ansetzungsprozesse machen das Thema vollständig transparent, ebenso wie wir es in Mexiko getan haben. Das ist der richtige Weg, um im Bereich des Schiedsrichterwesens weiter zu wachsen – sowohl hier als auch zu Hause. Wir nehmen ebenfalls positive Erfahrungen mit." 

Jair Bertoni unterstreicht den Wert solcher Abkommen zwischen Mitgliedsverbänden. "Aufgrund dieser erfolgreichen Zusammenarbeit möchte die FIFA weiterhin Abkommen fördern, die wesentliche Veränderungen in Schlüsselbereichen unseres Fussballs bewirken. Es liegt daher in unserer Verantwortung, diese Initiativen weiter zu fördern und das richtige Umfeld zu schaffen, damit unser Sport sein volles Potenzial entfalten kann."