Für viele Fussballer in einem gewissen Alter ist die Aussicht, nach einer aufreibenden Karriere die Fussballschuhe gegen Flip-Flops zu tauschen und sich an Sonne, Meer und Strand zu erfreuen, durchaus verlockend. Doch wenn die portugiesische Legende Madjer einige Legenden des Fussballs an den Strand einlädt, dann geht es nicht in erster Linie um Entspannung. "Ich glaube, einige von ihnen könnten sich am Strand gut machen", so der zweimalige FIFA Beach-Soccer-Weltmeister." Da wären Cristiano Ronaldo, Lionel Messi, Luis Suarez, Neymar. Wenn sie es mal probieren möchten, können sie sich uns gern anschließen. Wir sind hier und würden sie mit offenen Armen empfangen."

Madjer ist der beste Torjäger in der Geschichte der FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft und war in seiner 22-jährigen Karriere maßgeblich an den Erfolgen Portugals beteiligt. Doch wenn es in Russland 2021 darum geht, den Titel zu verteidigen, wird sich der mittlerweile 44-Jährige mit einer anderen Rolle begnügen müssen. "Wir haben ja bereits die Qualifikation und einige andere Turniere hinter uns. Es ist wirklich eine große Freude, den Nachwuchs zu sehen, all diese jungen Spieler, die in Portugal aufwachsen und spielen", sagt er. "Ich bin also durchaus zufrieden - nicht, weil ich nicht mehr dabei bin, denn ich will eigentlich immer noch spielen -, sondern weil wir enormes Potenzial haben. Wir haben großartigen Nachwuchs mit Potenzial. Diese Spieler können einen großartigen Job machen und ich bin ich wirklich froh, ein Teil dieser Geschichte zu sein. Aber jetzt liegt es an ihnen. Ich arbeite jetzt für unseren Verband. Ich bin Beach-Soccer-Koordinator beim portugiesischen Fussballverband. Ich denke, dass wir gute Arbeit leisten. Wir rufen neue Wettbewerbe ins Leben und auch Frauen spielen verstärkt Beach Soccer. Die Nationalmannschaft kann durch neue Spieler verstärkt werden, die aus unseren Wettbewerben kommen. Das ist unser Bestreben, und ich bin froh, dass ich das tue und weiterhin zur Fussballfamilie gehöre."

Madjer erwartet, dass der fünfmalige Weltmeister Brasilien der schärfste Konkurrent für Portugal ist, wobei er auch vor den Gegnern in Gruppe D, Senegal, Uruguay und Oman, auf der Hut ist. "Da wäre zum einen Brasilien, das immer eine Mannschaft hat, die gewinnen kann, die jeden schlagen kann", sagte er. "Aber wir entwickeln uns weiter, alle Teams entwickeln sich weiter, und ich denke, es wird die schwerste Weltmeisterschaft aller Zeiten. Wir haben Brasilien, wir haben Russland mit Heimvorteil und auch noch Teams wie Paraguay, Tahiti, Spanien, Belarus und Debütant Mosambik, die ich bereits in der Qualifikation gesehen habe, und sie haben sehr gut gespielt. Es wird also ganz bestimmt schwer werden, aber um Weltmeister zu werden, muss man eben alle Mannschaften schlagen können, die dabei sind. Es sind starke Teams, und wir werden gegen Mannschaften spielen, die wir von den vorherigen Weltmeisterschaften kennen. Ich weiß allerdings, dass auch sie jedes Jahr stärker werden. Wir sind bereit, unser Bestes zu geben, um den Titel zu verteidigen." Natürlich ist er optimistisch, dass eine neue Generation von Beach-Soccer-Nationalspielern später einmal beste Erinnerungen an dieses Turnier haben wird. "Ich selbst habe zwei Momente in Erinnerung, die ich nie vergessen werde: Zum einen die Weltmeisterschaft 2015 in Portugal, bei der wir den Titel gewonnen haben", so Madjer. "Es war großartig, weil wir vor eigenem Publikum gespielt haben, und das war ein tolles Gefühl. Und zum anderen mein letztes Spiel in Paraguay, weil es eben mein letztes Spiel war und ich meine Karriere als Weltmeister beendete. Es war einfach fantastisch." "Alle freuen sich darauf, denn es ist das größte Ereignis in der Welt des Beach Soccer. Ich hatte das Vergnügen, diesen Sport 22 Jahre lang auszuüben und es ist wirklich schön, dass dieser Sport auch in Russland so groß geworden ist. "Auch dort gibt es auch sehr viele Menschen, die Beach Soccer lieben. Russland verbessert sich stark, genau wie Portugal. Wir alle werden versuchen, unseren Teil zum Erfolg des Turniers beizutragen."