Freitag 03 März 2017, 06:33

Ein torhungriger Pole und ein kurioses Eigentor

Amerikaner, Pariser und Madrilenen sorgten ebenso für Schlagzeilen und neue Rekorde für den aktuellen Statistik-Rückblick von FIFA.com wie ein torhungriger Pole und ein überaus kurioses Tor.

73

Jahre lang hielt der FC Barcelona mit 44 Ligaspielen in Folge mit eigenem Torerfolg einen eindrucksvollen Rekord. Von September 1942 bis Februar 1944 hatten unter anderem Cesar und Maria Martin zu dieser Rekordserie beigetragen. In der vergangenen Woche zog Erzrivale Real Madrid dann gleich: Villarreal führte mit 2:0, als Gareth Bale mit einem Kopfballtreffer den Rekord der Katalanen einstellte. Dann übernahm Cristiano Ronaldo mit seinem 57. verwandelten Elfmeter in der höchsten spanischen Spielklasse die Führung in dieser Wertung von Hugo Sanchez. Mit einem weiteren Kopfballtreffer nach Flanke von Marcelo sorgte Alvaro Morata dann dafür, dass Real Madrid nun in dieser Saison die meisten Kopfballtreffer aller Klubs in den fünf großen europäischen Ligen auf dem Konto hat. Drei Tage später übernahm Real durch einen Treffer von Isco gegen Las Palmas den Rekord von Barça. Und obgleich die Madrilenen zwischenzeitlich mit 1:3 zurücklagen und in Unterzahl spielten, holten sie dank eines weiteren von Ronaldo verwandelten Elfmeters und eines weiteren Kopfballtreffers des Portugiesen noch ein 3:3-Unentschieden.

64

Jahre lang hatte Olympique Marseille in der Ligue 1 kein Heimspiel mit mehr als drei Toren Rückstand verloren, bis Paris Saint-Germain am Sonntag einen 5:1-Sieg im Stade Velodrome feierte. Nur ein Mal zuvor hatte PSG mehr als vier Tore gegen OM erzielt, nämlich 1978, als vor allem François M'Pele beim 5:1-Sieg für Furore sorgte. Paris Saint-Germain hat mittlerweile seit 14 Spielen nicht mehr gegen Olympique Marseille verloren. Die Südfranzosen ihrerseits haben in diesem Jahr schon jetzt so viele Heimniederlagen kassiert wie im gesamten Jahr 2016. Am Mittwoch feierte der Hauptstadtklub dann im Achtelfinale des Pokalwettbewerbs Coupe de France beim Zweitligisten Niort seinen wettbewerbsübergreifend achten Auswärtssieg in Folge. Wird ihnen im Camp Nou in der UEFA Champions League sogar ein neunter Auswärtssieg gelingen?

31

Jahre nach dem letzten Sieg gegen Mexiko bei einer CONCACAF U-20-Meisterschaft gelang den USA das Kunststück nun überraschend erneut. Die U.S.-Amerikaner hatten sich 1986 letztmals gegen die Mexikaner durchgesetzt. Mit dem damaligen 3:0-Sieg qualifizierten sich Tony Meola, Jeff Agoos, Marcelo Balbao und Co. auf Kosten des Erzrivalen für die FIFA U-20-Weltmeisterschaft im folgenden Jahr. Die Mexikaner ihrerseits waren vor dem Duell am Montag in 20 Partien bei CONCACAF U-20-Meisterschaften ungeschlagen geblieben, nämlich seit einer 0:2-Niederlage gegen Kanada im Jahre 2009. Sie hatten seitdem 17 Siege und drei Unentschieden eingefahren und jedes Mal den Titel geholt. Dieses Mal jedoch brachte Kapitän Erik Palmer-Brown die U.S.-Amerikaner per Kopfball in Führung. Es war das erste Tor seit mehr als siebeneinhalb Stunden Spielzeit, das die Mexikaner bei diesem Wettbewerb aus dem Spiel heraus kassierten. Es blieb bis zum Schluss bei der 1:0-Führung für das Team von Tab Ramos, das damit die Qualifikation für die im Mai beginnende FIFA U-20-Weltmeisterschaft schon fast sicher hat.

7

Tore in vier Spielen hat Robert Lewandowski in den vergangenen 14 Tagen für Bayern München erzielt – rein rechnerisch also eines alle zwei Tage beziehungsweise alle 37 Minuten seiner Einsatzzeit. Der 28-jährige polnische Nationalstürmer traf jeweils gegen den FC Arsenal und gegen Hertha BSC Berlin, ließ dann beim 8:0-Kantersieg gegen den Hamburger SV innerhalb von 30 Minuten einen Hattrick folgen und setzte seinen Torrausch beim 3:0-Sieg gegen den FC Schalke 04 mit einem Doppelpack innerhalb von 26 Minuten fort. Carlo Ancelotti feierte bei dem 8:0-Sieg gegen den Hamburger SV in der Allianz Arena seinen 1.000. Einsatz als Trainer. Für die Hamburger war es eine der höchsten Bundesliga-Niederlagen aller Zeiten. Vor zwei Jahren waren sie ebenfalls mit 0:8 bei den Bayern untergegangen. Manuel Neuer behielt in seinem 183. Bundesliga-Einsatz für die Bayern bereits zum 100. Mal eine weiße Weste.

1

Millimeter hinter der Linie war der Ball laut Torlinientechnologie am Sonntag bei einem der kuriosesten Tore der niederländischen Eredivisie. PSV-Torhüter Jeroen Zoet parierte in der Schlussphase der Partie beim Spielstand von 1:1 einen Schuss von Jan-Arie van der Heijden genau auf der Linie. Als der PSV-Schlussmann hinter der der Linie sitzend den Ball an die eigene Brust zog, stellte das Hawk-Eye-System fest, dass die Kugel dabei die Linie in vollem Umfang überschritten hatte. Dank dieses Siegtreffers verteidigte Feyenoord in der Tabelle den Fünfpunkte-Vorsprung vor Verfolger Ajax Amsterdam. Für Eindhoven dürfte das Titelrennen mit der Niederlage gelaufen sein. Das Rotterdamer Stadion De Kuip ist in der Rückrunde der Saison das einzige Stadion der niederländischen Liga, in dem die Torlinientechnologie installiert ist. In der Hinrunde war das System noch in der Amsterdam Arena installiert. Feyenoord feierte erstmals seit 2003 wieder zehn Eredivisie-Siege in Folge. Damals hatte es das Team mit Akteuren wie Paul Bosvelt, Brett Emerson, Robin van Persie, Bonaventure Kalou und Pierre van Hooijdonk sogar auf 13 Siege in Serie gebracht. Zudem riss damit die außergewöhnliche Serie von PSV, das auswärts 24 Mal in Folge nicht verloren hatte. Den Rekord hält Ajax Amsterdam mit noch einer ungeschlagenen Auswärtspartie mehr.

In Kürze 50 ungeschlagene Spiele in Folge hat Real Esteli als erstes Team der nicaraguanischen Liga absolviert.

7 Tore fielen bei Monacos 4:3-Auswärtssieg im Pokalspiel bei Olympique Marseille Mitte der vergangenen Woche. Ebenso oft konnten die Torhüter während der 120 Minuten mit Rettungstaten weitere Treffer verhindern.