Dienstag 03 März 2020, 06:00

ALLtogether: Fussball als globales Kommunikationsmittel

  • Förderung der interkulturellen Jugendbegegnung

  • Der Fussball dient als globales Kommunikationsmittel

  • "Es geht ums Kollektiv und nicht um Abschottung"

Zusammen! Mit diesem einen Wort lässt sich das Förderprojekt ALLtogether – european youth football festival von KOMM MIT, der gemeinnützigen Gesellschaft für internationale Jugend-, Sport- und Kulturbegegnungen, perfekt beschreiben. "Der ALLtogether-Gedanke, das friedliche Miteinander, das ist die Grundidee von KOMM MIT. Wir veranstalten internationale Jugendturniere, um die interkulturelle Jugendbegegnung zu fördern. Daraus entstanden ist 2008 das ALLtogether – european youth football festival “, beschreibt Philipp Reinartz, Geschäftsführer der Gesellschaft, den Kern des Projekts im Interview mit FIFA.com.

Über den Fussballsport sollen Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Nationen im Alter von acht bis 18 Jahren zusammengeführt werden und sich über das passende Rahmenprogramm kennenlernen. Dabei dient der Fussball aufgrund seiner Popularität als globales Kommunikationsmittel. "Ich glaube der Fussball vereinfacht es, gewisse Botschaften zu übermitteln. Besonders bei Kindern und Jugendlichen hat gerade der Fussballsport über den spielerischen Weg das größte Potenzial gewisse Inhalte, die vielleicht doch etwas komplexer sind, aufzugreifen oder unterbewusst wahrzunehmen", so Reinartz, dessen Vater KOMM MIT im Jahr 1983 gründete.

"Wir sollten dem Fussball aber auch nicht zu viel aufdrücken. Der Fussball schafft viel aus der Sache an sich heraus. Aber den Fussball als Allheilmittel für viele gesellschaftliche Problematiken und komplexe Fragestellungen zu nutzen, halte ich für schwierig. Es kommt auch immer darauf an, wer den Fussball organisiert. Gerade an der Basis, wo die ehrenamtlichen Helfer tätig sind, sollte man aufpassen, wie viel man diesen Leuten zusätzlich zumutet, wenn es darum geht, gesellschaftliche Probleme über den Fussballsport zu lösen."

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Bis auf eine Ausnahme im Jahr 1993, als ein Jugendfussballturnier im Senegal stattfand, werden diese nur in Europa ausgerichtet. Doch das Interesse und die Anfragen aus dem nicht europäischen Ausland steigen.

"Argentinien, Chile und Mexiko sind drei Länder, die vermehrt nach den Angeboten von KOMM MIT fragen. Das hat uns auch wieder dazu bewogen Überlegungen zu starten, ob wir nicht noch Mal ein Turnier außerhalb Europas veranstalten“, erklärt der Sohn des Gründers.

Kein leichtes Unterfangen für die gemeinnützige Gesellschaft, die sich komplett selbst finanziert. "Unsere Förderprojekte - wie das Ehrenamt oder die Gesundheit - finanzieren/refinanzieren wir aus den Teilnahmen der Mannschaften an unseren Turnieren. Das, was wir am Ende erwirtschaften, geht direkt an die Fussballbasis zurück. Wir unterstützen die Vereine im Ehrenamt, die gesundheitliche Aufklärung mit der Deutschen KinderKrebshilfe oder das ALLtogether european youth football festival."

Was mich besonders bei den ehrenamtlichen Unterstützern in den Vereinen fasziniert, ist dieser Idealismus, der dahintersteckt. Neben Schule, Uni, Berufs – und Familienleben, teilweise noch Elternpflege, die Kraft zu schöpfen, den Kindern und Jugendli...
Philipp Reinartz, Geschäftsführer KOMM MIT

Während sich bei den anderen KOMM MIT Jugendturnieren die Mannschaften bewussten anmelden, um zum Beispiel internationale Spielerfahrung sammeln zu können, werden die teilnehmenden Teams an einem ALLtogether european youth football festival explizit eingeladen - wobei die verschiedenen Nationalverbände Ausschreibungen tätigen. Fokus des Festivals: Respekt, Vielfalt, Fairplay, ein friedliches Miteinander und die Entstehung neuer Freundschaften.

"Die Emotionen, das Miteinander erlebbar zu machen und das Augenscheinliche, dass wir alle doch mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede haben, das ist letztendlich was ALLtogether ausdrückt. Deswegen glaube ich, dass solche Veranstaltungen wie ALLtogether – gerade in der heutigen Zeit – besonders wichtig sind. Dass man sieht, dass es ums Kollektiv geht und nicht um Abschottung und die Besinnung auf das, was in den eigenen vier Wänden passiert. Man muss die Möglichkeit haben, sich in einem positiven Umfeld kennenzulernen damit für die Zukunft auch ein positives Miteinander machbar ist", betont Reinartz zum Abschluss und trifft damit den berühmten Nagel auf den Kopf.

Bilder: copyright by KOMM MIT