Eine der größten Herausforderungen für die Entwicklung des Fussballs in Andorra ist das Fehlen von Trainingsplätzen, nicht zuletzt wegen der gebirgigen Topografie und der geringen Fläche des Fürstentums von lediglich 468 Quadratkilometern. Der Fussballverband von Andorra (FAF) hat nun mit dem Bau des Trainingszentrums "La Massana" einen großen Schritt zur Überwindung dieses Problems getan. Dank der Anlage kann die Anzahl der verfügbaren Trainingsstunden auf allen Ebenen vom Breitensport bis hin zu den Nationalteams erheblich gesteigert werden.

Der im Januar 2021 fertiggestellte Komplex bietet ein Kunstrasenfeld in voller Größe mit einer Tribüne für bis zu 500 Zuschauer, ein Kleinfeld für Spiele mit Siebener-Teams sowie einen Futsal-Platz. Jedes der drei Spielfelder kann pro Woche für 50 Trainingsstunden genutzt werden. Hinzu kommen noch 20 Stunden Spielzeit auf dem Großfeld sowie dem Futsal-Feld und fünf Stunden für das Kleinfeld Die Anlage wird von den Männer- und Frauen-Nationalteams aller Altersklassen sowie von Klubmannschaften genutzt. Sie ermöglicht die Austragung von Spielen der ersten und zweiten Division der andorranischen Liga. Zudem wurde die Gründung einer Frauenliga und einer Veteranenliga ermöglicht.

Das Zentrum wurde mit Unterstützung aus dem FIFA-Entwicklungsprogramm Forward gebaut und ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie sehr das führende Entwicklungsprogramm der FIFA dem Fussball in einem Land nutzen kann. Dies wird auch durch den zweiten Platz bei den erstmals verliehenen FIFA Forward-Auszeichnungen deutlich. Das FIFA-Entwicklungsprogramm Forward trug USD 1.636.109 der Gesamtkosten bei. Die UEFA stellte USD 2.730.456 zur Verfügung und der Fussballverband von Andorra beteiligte sich mit USD 4.490.349.

"Der Fussballverband von Andorra ist stolz und geehrt, dass die FIFA uns den zweiten Platz bei den Fussball-Infrastrukturprojekten in Europa zuerkannt hat", sagte FAF-Präsident Felix Álvarez. "Wir sind damit ein Beispiel dafür, wie auch kleine Länder zu den besten in Europa gehören können. "Diese Anerkennung ist für uns sehr wichtig, denn sie ermutigt uns und spornt uns jeden Tag an, weiter zu arbeiten und den Fussball zu einem unverzichtbaren Bestandteil unserer Gesellschaft zu machen."

Elkhan Mammadov, FIFA-Direktor Mitgliedsverbände Europa, gratulierte Andorra ebenfalls zu dem außergewöhnlichen Erfolg. "Es ist bemerkenswert, wie erfolgreich man hier dem Problem der fehlenden Spielfelder begegnet ist. Nun ist eine dauerhafte Erhöhung der Nutzungsstunden und damit der Entwicklung des Fussballs in Andorra möglich", führte er aus.

"Durch das Projekt "La Massana" ist es gelungen, die Anzahl der Trainingseinheiten und Spiele auf nationaler Ebene erheblich zu erhöhen und deren Qualität deutlich zu steigern. Es handelt sich hier um eine der besten Einrichtungen des Landes, die zu einem leuchtenden Beispiel geworden ist und das Wachstum beschleunigt und die Entwicklung des Fussballs voranbringt. Ein großer Dank an den Fussballverband von Andorra für diesen großartigen Einsatz und den außergewöhnlichen Erfolg!"

Die erstmalige Preisverleihung stand den 55 europäischen Mitgliedsverbänden offen, und konzentrierte sich auf Infrastruktur-Projekte. Es gab Bewerbungen von 21 Mitgliedsverbänden. FIFA-Gelder können auch zur Organisation von Wettkämpfen und zur Begleichung von Betriebskosten eingesetzt werden, je nach Bedarf des jeweiligen Mitgliedsverbands.

Das FIFA-Entwicklungsprogramm Forward bietet allen 211 Mitgliedsverbänden finanzielle Unterstützung an und steht im Zentrum des Einsatzes der FIFA, den Fussball rund um die Welt zu entwickeln. In den sieben Jahren seit der Gründung des Programms wurden viele hundert Projekte umgesetzt.

Den ersten Platz hatte bei der Preisverleihung der Fussballverband von Armenien für die Errichtung von 89 Mini-Spielfeldern im ganzen Land errungen. Platz drei ging an den Fussballverband von Moldau für das Mehrzweck-Beach-Soccer-Stadion "La Izvor".