Dienstag 31 Mai 2016, 16:24

Neu ernannte Sicherheitsbeauftragte bereiten sich auf FIFA-Veranstaltungen vor

Für die komplexe Rolle des Sicherheitsbeauftragten bei FIFA-Turnieren und FIFA-WM-Qualifikationsspielen werden speziell geschulte Spezialisten benötigt. Um den entsprechenden Bestand zu vergrößern, hatte sich die FIFA an ihre Mitgliedsverbände gewandt und darum gebeten, Bewerbungen von Kandidaten einzureichen, die das Potenzial haben, als FIFA-Sicherheitsbeauftragte eingesetzt werden zu können.

Nach der Prüfung der eingegangenen Bewerbungen wurden insgesamt 23 Kandidaten ausgewählt, 16 Frauen und sieben Männer. Die neu ernannten Sicherheitsbeauftragten haben nun in Zürich einen dreitägigen Workshop absolviert, der am Donnerstag, 26. Mai, zu Ende ging. Dabei wurden sie mit den speziellen Regeln und Richtlinien der FIFA vertraut gemacht.

"Es handelt sich um erfahrene und aktive Profis aus dem Sicherheitsbereich. Wir müssen dafür sorgen, dass ihnen nun die Besonderheiten bei der Arbeit für die FIFA in Fleisch und Blut übergehen", erläuterte FIFA-Sicherheitsdirektor Ralf Mutschke. "Zudem hatten wir ein starkes Ungleichgewicht der Geschlechter und auch der Herkunft bei unserem Sicherheitspersonale ermittelt. Daher hatten wir die Mitgliedsverbände auch aufgefordert, bevorzugt weibliche Kandidaten zu benennen. Für die Sicherheitsabteilung der FIFA bedeutet dies eine wichtige Entwicklung."

Die vom schottischen Fussballverband benannte Sicherheitsbeauftragte Susan Watson sieht sich in Großbritannien seit langem dem Ungleichgewicht der Geschlechter gegenüber. Sie ist zufrieden mit dieser Initiative, die auf internationaler Ebene Wirkung zeigt. "Das ist ein großer Schritt vorwärts", meinte sie. "Ich bin schon seit 24 Jahren in dieser Branche und weiß, wie groß die Herausforderungen sind. Ganz besonders in den ersten zehn Jahren war das so. Doch wenn man seinen Job gut macht, dann bekommt man am Ende auch den gebührenden Respekt. Wenn man gut vorbereitet ist, spielt das Geschlecht keine Rolle mehr. Darum geht es bei diesem Kurs."

Von der internationalen auf die lokale Bühne Die Qualifizierung der Sicherheitsbeauftragten wirkt sich weit über die FIFA-Turniere hinaus sehr positiv aus. Die Sicherheitsbeauftragten können ihre neuen Kenntnisse der Verfahren und Richtlinien bei internationalen Veranstaltungen dann auch in ihren Verbänden und bei der Organisation von Spielen auf lokaler Ebene einsetzen.

"Bei FIFA-Wettbewerben werden einige sehr interessante Aspekte umgesetzt. Viele dieser Standards können durchaus auch auf die lokale Ebene übertragen werden", so Brigitte Biwole, die für einen privaten Ordnungsdienst in Kamerun arbeitet und häufig vom Fussballverband des Landes beauftragt wird.

Denn auch im deutlich kleineren Rahmen sind zahlreiche Aspekte in Bezug auf Sicherheit und Schutz mit denen bei großen internationalen Veranstaltungen vergleichbar. Es geht um die grundlegenden Konzepte. Nosipho Mnguni aus Swasiland meinte: "Mein Heimatland ist ein kleines Land, dessen Probleme zunächst recht speziell wirken. Doch bei diesem Workshop habe ich zahlreiche Verfahren für Sicherheitsüberprüfungen und für die Interaktion mit Interessengruppen kennen gelernt, die sich auch zu Hause als enorm hilfreich erweisen werden, insbesondere wenn wir Länderspiele ausrichten."

Für Emily Lau vom Fussballverband von Hongkong verbessert der internationale Austausch speziell einen Aspekt der Sicherheit in den Stadien, nämlich  die Vorbeugung. "Es gibt unzählige Variablen, insbesondere bei internationalen Veranstaltungen: das Gastgeberland, die Spielstätten, der Hintergrund der teilnehmenden Teams und so weiter und so fort. Besonders viel Wert wird auf die Möglichkeiten gelegt, Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen und so dafür zu sorgen, dass man sie nicht lösen muss. Und dies gilt uneingeschränkt überall."