Freitag 11 März 2011, 08:51

Mexiko feiert den Frauenfussball

Die Feiern zum Internationalen Tag der Frau wurden im Hilton-Hotel in der mexikanischen Hauptstadt um einen weiteren Tag verlängert. Dort präsentierte man zum ersten Mal auf mexikanischem Boden die Trophäe der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft.

"Wir tun alles, um das Turnier in die Öffentlichkeit zu tragen und den teilnehmenden Ländern Gelegenheit zu geben, ebenfalls zur Entwicklung des Frauenfussballs beizutragen", erklärte Steffi Jones, Vorsitzende des Lokalen Organisationskomitees der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Deutschland 2011™.

Im Rahmen der Welt-Tournee mit der begehrten Trophäe, die im Juli die siegreiche Mannschaft erhalten wird, wurden die FIFA und das Lokale Organisationskomitee der FIFA Frauen-WM feierlich vom mexikanischen Fussballverband empfangen. Es war ein großes Ereignis, bei dem sich auch Journalisten, Diplomaten, Fussballstars und die Führungsriege des mexikanischen Fussballs einfanden.

"Wir sind sehr zufrieden mit der Arbeit des Organisationskomitees. Besonders stolz sind wir darauf, dass die Erste Dame des Landes, Margarita Zavala, sie am heutigen Tag der Frau empfangen hat. Natürlich ist ein Ereignis dieser Größenordnung auch für unser Land sehr wichtig. Es zeigt, wie wichtig Mexiko sportlich geworden ist, obwohl wir auch vom sportlichen Aspekt abgesehen ein großes Land sind. Im Fussball tut sich hier sehr viel, alles immer unter dem Dach der FIFA, und der Umstand, dass die Welt nun auf Mexiko blickt und die Trophäe bei uns ist, freut uns natürlich sehr. Wir fühlen uns geehrt", erklärte Justino Compeán, der Präsident des mexikanischen Fussballverbandes.

Misserfolge der Vergangenheit vergessen machen20 Jahre gibt es die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft nun schon und noch nie hat eine mexikanische Auswahl dort für Aufsehen sorgen können. Seit dem Turnier in den USA 1999 war man nicht mehr dabei. Kurioserweise war es ein Sieg gegen das Team der Stars & Stripes im Urlauberparadies Cancún, mit dem sich die mexikanische Auswahl dieses Mal das Ticket zum wichtigsten Turnier im Frauenfussball weltweit sicherte.

Doch Geschichte, Statistiken und bloße Zahlen sind auf dem Platz nichts wert. Vielmehr hat der Fussball bei jedem Turnier eine neue Chance, durch unvorhergesehene Ergebnisse wieder Geschichte zu schreiben. "Wir sind stolz darauf, bei der Weltmeisterschaft dabei zu sein. Die Mädchen haben sich das verdient. Sie haben hart gearbeitet, ebenso wie der Trainerstab unter Leo Cuéllar", fügte Compeán hinzu, der nicht mit Lob für sein Team beim Turnier in Deutschland sparte.

"Der mexikanische Fussballverband hat alles getan, um den Frauenfussball zu unterstützen, und zwar nicht nur bei den Erwachsenen, sondern auf allen Ebenen. Wir freuen uns besonders über die Ergebnisse, die sich nun einstellen und sind überzeugt davon, dass wir besser als früher abschneiden werden. Wir haben eine große Mannschaft", erklärte er gegenüber FIFA.com.

Jugend und Erfahrung – eine magische Kombination Wenn man von der mexikanischen Auswahl spricht, kommt die Rede unweigerlich auf deren Spielführerin Maribel Domínguez. Ihre großen Leistungen in Mexiko, den Vereinigten Staaten und in Barcelona haben zu ihrem Ruhm auf den Fussballplätzen der Welt beigetragen.

Aber das Team besteht nicht nur aus erfahrenen Spielerinnen, sondern weist vielmehr eine gelungene Mischung aus etablierten Kräften und großen Talenten auf, die sich unter dem Schutz der Routiniers weiter entwickeln können. Charlyn Corral, Mónica Ocampo und Natalia Gómez Junco gehören zu den Nachwuchsspielerinnen, die sich nun auch auf der höchsten Ebene im Frauenfussball durchsetzen wollen.

Mexiko steht gemeinsam mit Japan, dem erfolgreichsten Team der Qualifikation, sowie Neuseeland und England in Gruppe B. Einen klaren Favoriten gibt es da nicht, denn auch Japan muss erst einmal zeigen, wie aussagekräftig die Statistik ist. Die Neuseeländerinnen werden erneut danach streben, zu beweisen, dass der Frauenfussball im Land weiterhin im Aufwind ist und die Engländerinnen wollen der Welt zeigen, dass ihr Land zu den Großmächten im Fussball zählt. Und Mexiko? Nun, die Spielerinnen wollen endlich den Durchbruch schaffen und die schlechten Leistungen der Vergangenheit vergessen machen. Wie sagte der Vorsitzende des Verbandes, Compeán: "Wir haben eine große Mannschaft, die bereit ist, in Deutschland gute Arbeit zu leisten."