Dienstag 23 Mai 2017, 12:53

Glushakov: "Ich möchte, dass diese fantastische Saison noch besser wird"


  • Der 30-jährige Kapitän von Spartak Moskau hat den ersten Titel seiner Karriere gewonnen

  • Glushakov hofft auf Fortsetzung der erfolgreichen Saison beim Turnier der Champions

  • "Russland soll mit Herz und Seele spielen"

Die abgelaufene Saison wird den Fans von Spartak Moskau sicher noch lange in Erinnerung bleiben, denn ihr geliebter Klub hat nach 16-jähriger Durststrecke endlich wieder den Titel der russischen Premjer-Liga gewonnen. Viele Faktoren haben zu diesem längst überfälligen Triumph beigetragen, nicht zuletzt die inspirierenden Auftritte von Denis Glushakov, Mannschaftskapitän der Rot-Weißen.

Der Mittelfeldspieler zeigte beispiellose Führungsqualitäten und leistete auch mit seinen Toren einen wertvollen Beitrag. Jeder seiner acht Treffer erwies sich als entscheidend. So ist Glushakovs Wahl zu Russlands Fussballer des Jahres keine Überraschung.

"Ich war am Saisonende zum ersten Mal unter den 'Top Drei' und habe gleich den Titel gewonnen", so der Kapitän von Spartak im Gespräch mit FIFA.com mit einem Lächeln. "Ich habe noch nie so gefeiert wie in der Nacht nach dem Titelgewinn! Als das Team sich am Stadion versammelt hat, bin ich aus lauter Freude auf ein Auto gesprungen und habe das Dach leicht eingedellt."

Mit dem Feiern ist es diese Woche allerdings vorbei, denn die russische Nationalmannschaft startet ihr Trainingslager für den FIFA Konföderationen-Pokal 2017. "Ich möchte, dass diese fantastische Saison noch besser wird", so ein hoffnungsvoller Glushakov.

Meilenstein in Sicht Glushakovs nächster Länderspieleinsatz ist der 50. und nur drei Spieler des aktuellen Kaders sind noch häufiger für die Sbornaja aufgelaufen: Igor Akinfeev (95 Mal), Yuri Zhirkov (72 Mal) und Alan Dzagoev (50 Mal).

Das Durchschnittsalter des Kaders ist deutlich niedriger als bei der UEFA EURO 2016, und Stanislav Cherchesov, der im August zum Cheftrainer ernannt wurde, hat die mangelnde Beständigkeit als Hauptproblem ausgemacht. Das Team erreichte 1:0-Siege gegen Ghana und Rumänien, musste allerdings auch empfindliche Niederlagen gegen Katar (1:2), Costa Rica (3:4) und die Elfenbeinküste (0:2) hinnehmen.

"Das Team konnte bisher in Freundschaftsspielen noch nicht überzeugen", räumt Glushakov ein, "doch dafür gibt es einen Grund. Vor allem waren wir im letzten Jahr nicht ein einziges Mal in der Lage, unser stärkstes Team aufzubieten. Spieler sind verletzungsbedingt ausgefallen oder nicht rechtzeitig wieder fit geworden. Folglich musste der Trainer die Aufstellung ständig ändern."

Doch das 3:3-Unentschieden gegen Belgien in der letzten Partie gab Grund zum Optimismus. "Wir mussten in der ersten Halbzeit drei Gegentreffer hinnehmen, aber dann haben wir die Partie gegen Ende mit viel Charakter, Siegeswillen und Leidenschaft komplett gedreht. Wir haben nicht nur ausgeglichen, sondern hätten durchaus auch noch einen Sieg einheimsen können. Ich glaube, wir müssen die letzten 20 Minuten des Spiels gegen Belgien als Ausgangspunkt nehmen."

Laut Glushakov sind bedingungsloser Einsatz und Nerven wie Drahtseile die erfolgversprechenden Faktoren für diese Mannschaft. "Dieses Team verfügt über eine Mischung aus feurigen Youngsters und etwas erfahreneren Führungsspielern, die noch viel zu geben haben", fährt der Mittelfeldspieler fort. "In nächster Zukunft sollten wir eine gute, konkurrenzfähige Mannschaft haben, aber noch sind wir in der Phase des Neuaufbaus. Wir haben keinen Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi, daher können wir nur etwas erreichen, wenn wir als Team gut zusammenspielen und unglaublichen Einsatz zeigen."

Besonderes Spiel gegen Portugal Glushakov ist überzeugt davon, dass ein Halbfinaleinzug Russlands beim Turnier der Champions als Erfolg gewertet würde. "Wenn wir in unserer Gruppe einen der ersten beiden Plätze belegen, wird das unser Selbstbewusstsein ordentlich aufpolieren", so der 30-jährige Akteur von Spartak Moskau. "Doch vor allem kommt es darauf an, ordentliche Leistungen abzuliefern und mit Herz und Seele zu spielen. In diesem Fall werden die Fans hinter dem Team stehen und selbst bei einem dürftigen Ergebnis sagen: 'Diese Jungs haben alles gegeben'."

Zum größten Härtetest für Russland in diesem Sommer kommt es am 21. Juni, wenn das Team gegen Europameister Portugal antreten muss. Glushakov freut sich auf jeden Fall darauf, dass die Partie im Spartak-Stadion stattfindet.

"Das wird ein ganz besonderes Spiel für mich", meint er. "Es wäre einfach toll, wenn ich in meinem Heimstadion gegen Portugal einen Treffer erzielen könnte."

Die Partie gegen Portugal wird in Russland schon jetzt mit Hochspannung erwartet. "Das ist verständlich, denn viele Leute wollen Cristiano Ronaldo live sehen", so Glushakov abschließend. "Es wäre schön, wenn auch die Spiele gegen Neuseeland und Mexiko ausverkauft wären. Schließlich ist dies der erste Konföderationen-Pokal, der in unserem Land stattfindet, und das ist ein ganz emotionaler Moment. Es ist sehr wichtig für uns, von den Rängen Unterstützung zu bekommen."