Donnerstag 25 August 2016, 03:46

FC Seoul und Al Nasr erfolgreich, ehemalige Turniersieger mit Fehlstart

Der deutsche Trainer Felix Magath startete mit einer Enttäuschung in die AFC Champions League. Sein Klub Shandong Luneng steht nach einem 1:3 beim FC Seoul im Viertelfinal-Hinspiel kurz vor dem Aus. Den höchsten Sieg gab es allerdings auf der anderen Seite des Kontinents zu verzeichnen, wo sich Al Nasr aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 3:0 gegen Gastgeber El Jaish durchsetzte. Nach diesem Ergebnis steht das Team von Ivan Jovanović mit einem Bein im Halbfinale, für die Katarer dürfte es hingegen schwer werden.

Während das Siegerduo rundum zu überzeugen wusste, mussten sich zwei ehemalige Champions mit einem torlosen Remis begnügen. Nun hängt alles von den Rückspielen ab. Al Ain, der Gewinner der ersten Auflage, teilte sich zu Hause die Punkte mit Lokomotiv Taschkent, während die Jeonbuk Motors, der Turniersieger des Jahres 2006, auswärts bei Shanghai SIPG nicht über ein torloses Remis hinauskamen.

Das Topspiel FC Seoul – Shandong Luneng 3:1** Der FC Seoul hatte gegen denselben Gegner bereits in der Gruppenphase auswärts gewonnen, zu Hause ein Remis herausgespielt und wollte bei dieser erneuten Begegnung unbedingt drei Punkte mitnehmen. Wie erwartet gingen die Gastgeber von Trainer Hwang Sunhong in die Offensive und lagen bereits nach einer halben Stunde mit zwei Toren vorn. Dejan Damjanović brachte sein Team in der 19. Minute nach einer Hereingabe von Park Chuyong in Führung. Anschließend avancierte der Vorlagengeber dann selbst zum Torschützen, als Park sich einen perfekt getimten Steilpass von Cho Chanho erlief und den Vorsprung seines Teams auf 2:0 ausbaute.

Im weiteren Spielverlauf setzte der FC Seoul seinen Gegner weiter unter Druck und versuchte, den chinesischen Klub mit einem dritten Treffer zu demoralisieren. Damit sollte es jedoch zunächst nichts werden, denn stattdessen gelang den Gästen von Trainer Felix Magath der Anschlusstreffer. Walter Montillo jagte die Kugel bei einem Freistoß über die Mauer des FC Seoul hinweg ins lange Eck und halbierte den Rückstand. Im zweiten Durchgang drängte Shandong dann auf den Ausgleich, doch am Ende stellte das Heimteam den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Torschütze war der eingewechselte Adriano nach einem Hackenpass von Damjanović. Und dann sollte es für Shandong sogar noch schlimmer kommen, als Jin Jingdao zehn Minuten vor Schluss die zweite Gelbe Karte kassierte und vom Platz musste.

Die anderen Partien Beim von Sven-Göran Eriksson trainierten Shanghai SIPG fielen der argentinische Spielmacher Dario Conca und Hulk, die neue Starverpflichtung aus Brasilien, verletzungsbedingt aus. Ohne die beiden kam der Klub zu Hause gegen die Jeonbuk Motors über ein torloses Remis nicht hinaus. Die Gastgeber wurden über weite Strecken der Partie in die Defensive gedrängt und beschränkten sich auf Konter. Die Gäste von Trainer Choi Kanghee wären dann auch um ein Haar in Führung gegangen, doch Leonardos Schuss prallte an den Pfosten. Auf der anderen Seite ging ein Kopfball von Wu Lei gegen Ende der Party knapp am Gehäuse vorbei.

Ganz ähnlich lief es in den Vereinigten Arabischen Emiraten ab, wo weder Gastgeber Al Ain noch der usbekische Klub Lokomotiv Taschkent den Ball im Netz unterbrachten. Beide Teams hatten bei schwülen Witterungsbedingungen Schwierigkeiten, zu ihrem Spielrhythmus zu finden. Torchancen waren Mangelware. Die Heimmannschaft vergab neun Minuten vor Schluss eine hervorragende Gelegenheit, als Ignatiy Nesterov einen von Danilo Asprilla aus kurzer Distanz abgefeuerten Schuss parierte.

Neuverpflichtung Wanderley schlug bei Al Nasr gleich voll ein. Der Indonesier landete bei seinem Debüt in der AFC Champions League für den Spitzenklub aus den Vereinigten Arabischen Emiraten einen Doppelpack. Am Ende setzte sich sein Team mit 3:0 durch. Er eröffnete den Torreigen für die Gäste gegen Ende des ersten Durchgangs. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff baute Jonathan Pitroipa den Vorsprung aus, bevor der 27-jährige Stürmer vier Minuten vor Schluss mit seinem zweiten Treffer alles klar machte.

Der Spieler des Tages Dejan Damjanović bot mit dem FC Seoul 2013 bereits eine denkwürdige Leistung in der AFC Champions League. Damals stürmte er mit seinem Team ins Finale und war selbst am Ende mit sieben Treffern bester Torschütze des Klubs. Drei Jahre später ist der mittlerweile 35-jährige Montenegriner nun auf einem guten Weg, an seine damalige Leistung anzuknüpfen. Der Routinier brachte sein Team mit seinem fünften Treffer in diesem Turnier in Führung und legte anschließend für Adriano auf, der die Partie endgültig entschied. All dies lässt darauf schließen, dass er sich noch immer in bester Torlaune befindet.

Die Statistik ** 7** – Geht man nach der jüngsten Geschichte, dann haben Lokomotiv Taschkent und die Jeonbuk Motors im Vorfeld der Rückspiele allen Grund zu Optimismus. Seit 2009 endeten nämlich neun Hinspiele der K.-o.-Runde mit einem torlosen Remis, und sieben Gästeteams setzten sich anschließend vor heimischem Publikum durch und kamen eine Runde weiter.

Das Zitat ** "Ich finde, das war ein akzeptables Ergebnis. Ein Sieg wäre natürlich besser gewesen, aber das Unentschieden geht auch in Ordnung, und es war sehr wichtig, sich zu Hause keinen Gegentreffer einzufangen. Die Begegnung bleibt offen, und wir haben noch immer die Chance, das Halbfinale zu erreichen. Ich weiß nicht, ob wir jetzt einen psychologischen Vorteil haben, da im Rückspiel jedes von uns erzielte Tor doppelt zählt. Doch ein 0:0 zu Hause ist nie ein schlechtes Ergebnis in einem solchen Spiel. Jetzt müssen sie treffen, um uns zu schlagen." Sven-Göran Eriksson (Trainer, Shanghai SIPG) **

Ergebnisse der Viertelfinal-Hinspiele** *23. und 24. August ** *Al Ain – Lokomotiv Taschkent 0:0 El Jaish – Al Nasr 0:3 Shanghai SIPG – Jeonbuk Motors 0:0 FC Seoul – Shandong Luneng 3:1