Freitag 15 Juli 2011, 19:08

Wachstum des Frauenfussballs im Fokus des Symposiums

Etwa 500 Delegierte aus allen Erdteilen sind nach Frankfurt gereist, um dort am 5. FIFA-Frauenfussball-Symposium teilzunehmen. Im Mittelpunkt standen dabei das kontinuierliche Wachstum und die Entwicklung des Frauenfussballs.

Zwei Tage vor dem absoluten Höhepunkt im internationalen Frauenfussball – dem Endspiel der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ – haben sich Vertreter der Mitgliedsverbände des Weltfussballverbandes anlässlich der dreitägigen Veranstaltung in Frankfurt eingefunden.

Die wichtigsten Ziele des Symposiums 2011 sind die Analyse der Wettbewerbsstruktur, die weiter steigende Zahl von Spielerinnen und die Förderung des Frauenfussballs an sich. Die Veranstaltung weist ein interaktives Format mit Präsentationen, Workshops und Podiumsdiskussionen auf.

In erster Linie bietet das Symposium aber auch ein Forum, um Erfahrungen und Informationen auszutauschen, die Fortschritte im Frauenfussball zu beurteilen und Möglichkeiten zur weiteren Stärkung der Rolle von Frauen und Mädchen in diesem Sport zu erörtern. All dies im Einklang mit der Erklärung von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, wonach der "Fussball für alle da ist".

Unter der Leitung der südafrikanischen Fernsehmoderatorin Carol Manana begann der erste Tag zunächst - passend zum großen Erfolg von Deutschland 2011 - mit einer Willkommensansprache des DFB-Präsidenten Dr. Theo Zwanziger.

"Der Frauenfussball ist beständig gewachsen" Anschließend folgte eine Rede von Worawi Makudi, Vorsitzender der FIFA-Kommission für Frauenfussball und die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™, der die Teilnehmer ebenfalls herzlich willkommen hieß.

Trotz des erheblichen Wachstums, das der Frauenfussball zuletzt verzeichnen konnte, forderte Makudi die Mitgliedsverbände auf, den Frauenfussball weiter zu fördern. "In den letzten Jahren ist der Frauenfussball beständig gewachsen und mittlerweile die Sportart, die weltweit von den meisten Frauen betrieben wird", erklärte Makudi. "Jetzt ist es an der Zeit, dass alle am Frauenfussball Beteiligten ihre Unterstützung und auch die Ressourcen verstärken, um die Strukturen anzupassen, damit sich dieser Sport weiter entwickeln und wachsen kann."

In den vier Jahren seit dem letzten Symposium, das 2007 in China abgehalten wurde, konnte der Frauenfussball weltweit ein enormes Wachstum verzeichnen, und zwar von der untersten Ebene bis hinauf zu den Nationalmannschaften. Mittlerweile ist die Anzahl der teilnehmenden Mannschaften für die nächste FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2015 auf 24 erhöht worden, die erste FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft wurde abgehalten und die FIFA führte einen internationalen Wettkampfkalender für den Frauenfussball ein.

Die nächsten Tagesordnungspunkte des Symposiums waren zwei engagierte Reden von Dr. Zwanziger und Lydia Nsekera, Präsidentin des Fussballverbandes Burundis, die beide auch persönliche Erlebnisse mit den Delegierten teilten. Während sich Dr. Zwanziger mit der Bedeutung der Wettbewerbsstruktur und auch von Vorbildern für den Nachwuchs befasste, wie etwa Kim Kulig und Fatmire Bajramaj bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011, sprach Nsekera über ihre Erfahrungen als eine der wenigen Präsidentinnen eines Mitgliedsverbandes.

Das erste große Thema des Symposiums 2011 war "Die Struktur des Frauenfussballs in den Mitgliedsverbänden", präsentiert von Thierry Regenass, FIFA-Direktor für Mitgliedsverbände und Entwicklung.

"Aufstockung der Anzahl der Spielerinnen und Wettbewerbe" Anschließend erlebten die Teilnehmer eine engagierte Podiumsdiskussion, die vom bekannten südafrikanischen Journalisten Mark Gleeson geleitet wurde und sich mit der Wettbewerbsstruktur in verschiedenen Ländern befasste. Dabei diskutierten Isabelle Hochstoger (Österreich), Moya Dodd (Australien), Shaikha Al Khalifa (Bahrain), Dominique Maestracci (Kanada), Jacqueline Gertse (Namibia) und Beverly Priestman (Neuseeland) über die unterschiedlichsten Erfahrungen in ihren eigenen Ländern.

Die Nachmittagssitzung begann mit dem zweiten Thema "Aufstockung der Anzahl der Spielerinnen und Wettbewerbe", präsentiert von Mustapha Fahmy, FIFA-Direktor für Wettbewerbe. Es folgte eine faszinierende Grundsatzrede von Kelly Simmons, Leiterin der Abteilung für den nationalen Fussball im englischen Verband, die darüber sprach, wie die Anzahl der Spielerinnen im englischen Fussball in den letzten Jahren gestiegen ist und dass man in England eine neue Landesliga eingeführt habe, die Women’s Super League.

Über ihre eigenen Erfahrungen sprachen anschließend auch Steffi Jones, Vorsitzende des Lokalen Organisationskomitees für Deutschland 2011, und Susanne Ronan, Vertreterin des Fussballverbandes der Republik Irland.

Zum Abschluss des ersten Tages teilten sich die Vertreter der Mitgliedsverbände in verschiedene Gruppen auf, die sich mit Problemlösungen anhand einer ganzen Reihe von Fallstudien befassten und den anderen Teilnehmern Rückmeldungen gaben.

Am zweiten und letzten vollen Tag der Veranstaltung wird das Symposium sich weiteren wichtigen Fragen wie Medien, Kommunikation und den Verantwortlichkeiten der Mitgliedsverbände widmen.