Montag 15 Juli 2019, 16:05

Neuseelands neue U-20-Trainerin setzt Aufwärtstrend fort

  • Lewis ist neue Trainerin des U-20-Frauen-Nationalteams Neuseelands ernannt

  • Bei der FIFA Frauen-WM 2019™ gehörte sie zum Trainerstab des A-Nationalteams

  • Lewis ist Mentee im FIFA Trainerinnen-Mentorenprogramm

Bei der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft 2018 holte Neuseeland überraschend die Bronzemedaille. Im Spiel um Platz drei in Montevideo setzte sich das Team gegen Kanada durch. Es war ein historischer Moment für den Frauenfussball im Land und der Lohn für großartige Arbeit, die der Trainerstab des Teams leistet.

Leon Birnie führte das Team zu diesem dritten Platz. Zu seinem Trainerstab gehörte auch die gebürtige Waliserin Gemma Lewis, die kürzlich zur Cheftrainerin der U-20-Auswahl der Football Ferns ernannt wurde.

"Ich arbeite jetzt schon seit zwei Jahren als Trainerin für den neuseeländischen Verband. In dieser Zeit war ich als Assistenztrainerin bei der U-17- und der U-20-Auswahl tätig. Ich freue mich riesig über diese neue Herausforderung", so Lewis gegenüber FIFA.com. „Vor fünf Jahren habe ich diesen Weg eingeschlagen. Nach den Trainerkursen habe ich dann beim Verband New Zealand Football angefangen und so viel Erfahrung wie möglich gesammelt, um gut auf eine Rolle wie diese vorbereitet zu sein."

Lewis arbeitete zunächst als Entwicklungsbeauftragte in Auckland mit Klubs und Trainern in der Umgebung zusammen. Dann erwarb sie ihre Lizenzen. Danach war sie als Volontärin für den neuseeländischen Verband tätig und landete schließlich im Umfeld der Nationalmannschaften und war somit auf dem Weg zu ihrer neuen Position.

Die Erfahrungen, die sie bei der FIFA Frauen-WM™ im Sommer sammeln konnte, dürften sich bei der Arbeit mit den jungen Spielerinnen als enorm wertvoll erweisen. In Frankreich gehörte Lewis bei den Football Ferns zum technischen Stab hinter den Kulissen. Sie setzte dort neue Analyse- und Kommunikationsmittel ein, die von der FIFA für die WM bereitgestellt wurden. So konnte sie während der Partien mit dem Trainerstab kommunizieren und mit einem iPad Clips aufzeichnen, um diese zu analysieren.

"Ich war ein bisschen weiter weg und hatte eine andere Perspektive. So schaute ich stärker auf die jeweiligen Gegner und analysierte mögliche Schwächen, die wir ausnutzen konnten", so Lewis. „Wir haben die laufenden Spiele analysiert und sofort Informationen an die Trainerbank geschickt. Dann konnten wir beobachten, ob unsere Taktik aufging und wir unsere Planung umsetzen konnten."

Die Arbeit in Frankreich an der Seite von Cheftrainer Tom Sermanni, der bereits an vier WM-Turnieren teilgenommen hat, dürfte Lewis wertvolle Kenntnisse vermittelt haben, die sie nun in ihrer neuen Rolle einbringen kann.

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Doch Sermanni ist nicht der einzige Trainer, mit dem sie zusammenarbeitet. Lewis gehört zum FIFA Trainerinnen-Mentorenprogramm, in dessen Rahmen junge Trainerinnen mit etablierten Persönlichkeiten der Szene zusammenarbeiten. Sie bildet im Rahmen des Programms ein Paar mit der japanischen Cheftrainerin Asako Takakura. Obgleich Lewis schon mehrere Jahre dabei ist, arbeitet sie nun erstmals mit einer Trainerin zusammen.

"Die Arbeit mit ihr ist unglaublich lehrreich", so Lewis. "Ich lerne enorm viel, wenn ich sie in ihrem Arbeitsumfeld beobachte. Im März reiste ich für fünf Tage nach Japan. Dort hat sie mich durch das Ausbildungszentrum des japanischen Fussballverbands geführt. Das war sehr interessant und auch die Diskussionen über die Arbeit der Japanerinnen, die sich stark von Neuseeland unterscheidet. Es gibt eine ganze Reihe Aspekte, die wir übernehmen können."

Takakura ist zwar die erste Trainerin, mit der Lewis arbeitet, doch es gibt zahlreiche weitere Vorbilder, denen sie nacheifern kann. Schließlich wurden vier der letzten fünf FIFA Frauen-Weltmeisterschaften™ von Teams mit Trainerinnen gewonnen, die jüngste gerade von der U.S.-Amerikanerin Jill Ellis.

"Frauen etablieren sich im Trainerberuf immer stärker, denn überall wird immer mehr in diesen Bereich investiert", so Lewis. "Das FIFA Trainerinnen-Mentorenprogramm ist eine große Hilfe und das Prinzip wird mittlerweile von verschiedenen Organisationen im Fussball übernommen. Die Investitionen sind nicht mehr in erster Linie auf die Spielerinnen beschränkt. Die Auswirkungen und Erfolge kann man mittlerweile überall sehen. Das ist eine großartige Entwicklung."