Donnerstag 04 April 2019, 13:00

Goeßling: "Wir haben noch ganz viel Luft nach oben"

  • Lena Goeßling zählt zu den Stützen der deutschen Nationalmannschaft

  • Die Olympiasiegerin träumt vom WM-Titel

  • "Eine WM zu spielen ist ein wahnsinnig tolles Gefühl"

Deutschland gegen Schweden: Ein wahrer Klassiker im Frauenfussball. Nur gegen Norwegen (40), die USA (35) und China VR (30) haben die DFB-Frauen öfter auf dem Platz gestanden. Am Samstag steht nun in der Friends Arena von Solna ein weiteres "Duell der Giganten" auf dem Programm (das insgesamt 28.), drei Tage später dann ein Freundschaftsspiel gegen Japan.

"Wir wollen auf jeden Fall beide Spiele gewinnen, das ist unser Anspruch“, bringt es Lena Goeßling im Interview mit FIFA.com auf den Punkt. "Es sind zwei unterschiedliche Gegner. Schweden ist eine sehr robuste Mannschaft, die eher den langen Ball spielt. Japan ist eine sehr spielstarke Mannschaft."

Die 33-Jährige hat guten Grund selbstbewusst in diese Partien zu gehen. Nicht nur die positive Bilanz von 19 Siegen bei sieben Niederlagen, beziehungsweise elf Siegen und einer Niederlage, spricht für die deutschen Fussballerinnen, sondern auch der erfolgreiche Start in das WM-Jahr (1:0-Erfolg gegen Frankreich). "Wir können den Sieg gegen Frankreich ganz gut einordnen und wissen, dass wir noch ganz viel Luft nach oben haben. Wir spüren keinen Druck, wir spüren Freude. Wir messen uns mit zwei super Mannschaften und darauf kann sich jede Spielerin freuen."

Freuen können sich Goeßling und Co. auch auf eine ganz besondere Kulisse. Mehr als 30.000 Tickets wurden für das Spiel gegen die Damlandslaget bereits verkauft und die schwedischen Fans werden das Stadion in ein Meer aus gelben Trikots verwandeln. "Da werden auf jeden Fall Erinnerungen wach. Wir haben dort im Jahr 2013 unser EM-Finale gegen Norwegen in einem vollen Stadion gespielt. Es war eine Wahnsinnskulisse", schwärmt Goeßling, die seit 2011 beim VfL Wolfsburg unter Vertrag steht .

"Auf so eine tolle Atmosphäre soll man sich freuen. Das hat man nicht jeden Tag, auch wenn man sich das wünschen würde. Ich persönlich spiele super gerne vor so einer Kulisse. Es macht einfach noch mal viel, viel mehr Spaß.“

Gemeinsam mit Alexandra Popp und Dzsenifer Marozsan gehört Goeßling zu den Stützen der deutschen Nationalmannschaft. Auf 103 Länderspiele kommt die Mittelfeldakteurin bereits und weiß, wie wichtig es sein wird, bei der diesjährigen FIFA Frauen-WM Spielerinnen auf dem Platz zu haben, die bereits auf eine Teilnahme am globalen Kräftemessen zurückblicken können. Sie selbst wird in Frankreich zum dritten Mal dabei sein, möchte ihre Rolle innerhalb des Teams jedoch nicht hervorheben.

"Die jungen Spielerinnen haben sich alle so gut entwickelt, wachsen heute anders auf und haben schon relativ viel Erfahrung. Natürlich stehe ich ihnen zur Seite, wenn sie Fragen haben, aber sie sind alle super professionell und schon so weit, dass man gar nicht mehr viel helfen muss“, erklärt sie und fügt hinzu: "Man darf nicht blauäugig in so ein Turnier gehen. Aber man braucht auch unerfahrene, wilde Spielerinnen, die unbefangen in das Turnier gehen. Es ist wichtig, hungrige Spielerinnen im Kader zu haben."

Ein Kader, der in den Augen der mehrfachen Deutschen Meisterin über eine große Qualität verfügt und genau die richtige Mischung hat. Ein Kader, der vielleicht dabei helfen kann, den letzten großen Fussballtraum der Olympiasiegerin von 2016 in Erfüllung gehen zu lassen.

"Eine Weltmeisterschaft oder ein Turnier zu spielen ist ein wahnsinnig tolles Gefühl. Und natürlich wäre es wunderschön, wenn ich mir diesen Traum auch noch erfüllen könnte und Weltmeisterin werden würde. Aber wir wissen auch, dass in einem Turnier alles zusammenpassen muss. Man muss einen guten Start haben und auch immer das berühmte Quäntchen Glück. Du musst in einen gewissen Flow kommen, um dir am Ende diesen Traum dann auch wirklich erfüllen zu können. Das ist noch ein ganz langer und weiter Weg.“