Samstag 06 Juli 2019, 09:00

Bloodworth: Im Herzen zu einem kleinen Teil amerikanisch

  • Für Dominique Bloodworth ist das WM-Finale am Sonntag etwas ganz Besonderes

  • Im vergangenen Jahr heiratete sie den Kalifornier Brandon Bloodworth

  • Live-Blog: #USANED

Von Emma Coolen, Teamreporterin Niederlande [[flag-ned-s]]

"Vor dem Turnier sprachen wir noch davon, dass es eine tolle Sache wäre, wenn wir auf die USA treffen…' "

Für die niederländische Verteidigerin Dominique Bloodworth (früher Dominique Janssen) ist das bevorstehende WM-Finale eine ganz besondere Sache. 2018 heiratete sie den Kalifornier Brandon Bloodworth. Und so wird beim Finale am Sonntag eine Familie an der Pazifikküste der USA die Daumen nicht für die Stars and Stripes sondern für die Oranjeleeuwinnen drücken.

"In meinem Herzen fühle ich mich zu einem kleinen Teil amerikanisch", sagte Bloodworth in dieser Woche gegenüber FIFA.com. Für das bevorstehende WM-Finale hätte sie sich somit keinen spezielleren Gegner wünschen können. Tatsächlich sprach sie sogar vor der Abreise nach Frankreich mit ihrem Mann Brandon über die Möglichkeit eines Duells gegen die USA. Seit ihrer Heirat im Jahr 2018 spielt Dominique bei ihrem Klub und auch in der niederländischen Nationalmannschaft mit dem Namen 'Bloodworth' auf dem Rücken.

"In den USA sind der Nachname und die Herkunft sehr wichtig", so Bloodworth. "Daher bedeutet es meiner neuen Familie sehr viel, dass ich meine Fussballkarriere mit Brandons Nachnamen fortsetze."

Ihre eigene "fussballerische Loyalität" gilt natürlich weiterhin ihrem Heimatland. Bei ihrem Mann Brandon hingegen gab es zumindest teilweise einen Seitenwechsel, gibt sie zu.

"Ja, er und seine gesamte Familie werden uns am Sonntag die Daumen drücken!", lacht sie. "Natürlich ist er auch weiterhin Amerikaner, doch die Familie ist für ihn das Wichtigste auf der Welt. Daher steht er im Finale hinter den Niederlanden."

Brandon kam bereits vor einiger Zeit nach Frankreich, um das Turnier vor Ort mitzuerleben. Seit dem Halbfinale ist er in Lyon, wo er seine Dominique und die Oranjeleeuwinnen beim Sieg gegen Schweden anfeuerte.

"Ich spüre seine Unterstützung, wenn er dabei ist. Das ist ein großartiges Gefühl. Das gibt mir einen zusätzlichen Kick den ich brauche, um noch etwas besser zu spielen."

Bloodworths Augen beginnen zu funkeln, wenn sie davon schwärmt, welche Auswirkungen der Finaleinzug bei der diesjährigen WM auf den gesamten Frauenfussball in den Niederlanden hat.

"Das ist wirklich unglaublich, insbesondere wenn man bedenkt, dass wir erst zum zweiten Mal überhaupt bei einer WM dabei sind!"

Seit dem Debüt der Oranjeleeuwinnen vor vier Jahren hat sich in der Tat enorm viel verändert. "Damals konnten wir nicht einmal davon träumen, eine Vorbildfunktion zu haben. Aber heute können junge Mädchen zu uns aufblicken und erkennen, dass sehr vieles möglich ist, wenn sie nur an ihre Träume glauben. Vor einigen Jahren haben wir in der Nationalmannschaft begonnen, über Titel zu sprechen. Dann haben wir 2017 die UEFA EURO gewonnen und nun stehen wir hier im WM-Finale. Das ist unfassbar. Jetzt wünschen wir uns nichts sehnlicher, als Gold zu holen."

Mit der Unterstützung des "Teilzeitniederländers" Brandon und seiner Familie im Rücken könnte es also ein ganz besonderer Sonntag für Dominique Bloodworth werden.