Montag 02 April 2018, 16:23

Neue Gesichter, neue Optionen, Kampf um Positionen

Die Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ geht in der Europa-Zone nach langen Monaten der Unterbrechung weiter. Während der Winterpause gab es im Januar mit Israel gegen Finnland (0:0) nur ein einziges Spiel. Wir warten entsprechend also noch auf das erste Tor des Jahres 2018 auf dem Weg zum Turnier in Frankreich – und darauf, dass sich die ersten Tabellenführer klarer absetzen.

FIFA.com beleuchtet, was in den Begegnungen am 5. und 10. April auf dem Spiel steht. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Debüt von Phil Neville als englischer Nationaltrainer und auf der Leistung der Deutschen nach dem Wechsel auf der Trainerbank.

Die aktuelle Situation in den Gruppen

Gruppe A: Wales führt die Tabelle ungeschlagen an (3 Siege, 1 Unentschieden). Dahinter folgt England, mit allerdings einem Spiel weniger (3 Siege in 3 Spielen). Kasachstan hofft nach vier Niederlagen am Stück ohne Torerfolg auf seinen ersten Punkt oder zumindest ein erstes Tor.

Gruppe B: Ganz ähnlich ist die Lage in Gruppe A, in der die Schweiz (mit 4 Siegen) einen bislang perfekten Parcours aufweist und für Albanien fünf Niederlagen aus fünf Spielen zu Buche stehen. Schottland kommt auf zwei Siege.

Gruppe C: Absoluter Gleichstand zwischen Europameister Niederlande und der Republik Irland mit je zwei Siegen und einem Remis aus drei Partien. Norwegen liegt nur einen Punkt hinter den beiden führenden Teams. Die Slowakei ist Schlusslicht und hat nach vier Spielen noch immer null Punkte.

Gruppe D: Schweden (3 Siege aus 3 Spielen) führt vor Dänemark (2 Siege, 1 Niederlage). Diese eine Niederlage Dänemarks gab es im direkten Duell der beiden skandinavischen Mannschaften. Die Ukraine belegt mit einem Sieg und einem Unentschieden auf Platz drei und kann in der Qualifikation noch mitmischen. Für Kroatien (2 Unentschieden, 2 Niederlagen) und Ungarn (1 Unentschieden, 3 Niederlagen) ist das wohl kaum noch möglich.

Gruppe E: Deutschland liegt mit drei Siegen und einer Niederlage an der Spitze, hat aber Island (2 Siege, 1 Unentschieden) im Nacken, dem mit dem Auswärtssieg beim Tabellenführer im Oktober die Sensation gelang. In Schlagdistanz ist auch noch die Tschechische Republik (2 Siege, 1 Unentschieden, 1 Niederlage), was auf die Färöer (4 Niederlagen in 4 Spielen) nicht mehr zutrifft.

Gruppe F: Enges Rennen zwischen Italien (4 Siege in 4 Spielen) und Belgien (3 Siege in 3 Spielen) vor ihrem direkten Duell am 10. April in Ferrara. Leicht abgeschlagen dahinter rangiert Portugal, wohingegen Rumänien und Moldau schon aus dem Rennen sind.

Fünf Spiele, die Sie nicht verpassen sollten

Schweiz – Schottland, 5. April, 19.00 Uhr (MESZ) Die Eidgenossinnen wollen zu ihrer zweiten Weltmeisterschaft in Folge und kämen diesem Ziel mit einem Sieg schon sehr nah. Schottland hat zwar noch zwei Spiele in der Hinterhand, dennoch dürfte den direkten Duellen entscheidender Charakter zukommen. Auf schweizerischer Seite ist Erfolgstrainerin Martina Voss-Tecklenburg, die die Mannschaft zur WM und in die Weltspitze geführt hat, nach wie vor an der Seitenlinie. Ihre Kollegin Anna Signeul, die für den Aufschwung des schottischen Frauenfussballs gesorgt hat, musste ihren Platz inzwischen für Shelley Kerr räumen, die gegenüber FIFA.com erklärte, dass "die Grundlagen bereits gelegt wurden und die Stimmung in der Mannschaft nach den Ergebnissen der letzten EURO gut" sei.

Finnland – Spanien, 6. April, 17.05 Uhr (MESZ) Finnland könnte den zwei verlorenen Punkten gegen Israel noch nachtrauern, zumal es Kopf an Kopf mit Spanien liegt. Die zwei im Januar verlorenen Punkte fehlen jetzt jedenfalls auf die Roja, die mit zwei Siegen in Folge beim Turnier auf Zypern im Gepäck anreist und sich zunehmend als Größe im Frauenfussball etabliert. "Mit Finnland die Qualifikation für die Weltmeisterschaft zu schaffen, wäre ein Traum", betont Nationaltrainerin Anna Signeul bei FIFA.com. Ein Traum, den eine Heimniederlage geben Spanien zerstören könnte.

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England – Wales, 6. April, 20.00 Uhr (MESZ) Die Entscheidungen rücken näher. Kann Wales vor England bleiben und weiter von der ersten Teilnahme an der Frauen-Weltmeisterschaft träumen? Die Waliserinnen dürfen in Southampton nicht verlieren, treffen aber auf eine englische Mannschaft, die es schon in Kanada 2015 aufs Treppchen geschafft hat und in Frankreich mindestens genau so gut abschneiden will. Bei seinem Einstand auf der Bank der Engländerinnen konnte sich Phil Neville über eine gute Leistung beim SheBelieves Cup freuen (gemeinsamer zweiter Platz mit Frankreich) und will nun im Spitzenspiel der Gruppe A richtig angreifen.

Deutschland – Tschechische Republik, 7. April, 16.15 Uhr (MESZ) Sicher, Deutschland ist nach wie vor ein Maßstab im Frauenfussball, doch gaben die Leistungen in jüngster Zeit Anlass zur Sorge. Schien die Heimniederlage gegen Island im Oktober noch ein Unfall zu sein (2:3), zeigte der letzte Platz beim SheBelieves Cup (ohne Sieg in drei Spielen), dass die Probleme tiefer liegen. In der Folge musste Steffi Jones ihren Platz räumen. Horst Hrubesch hat die Mannschaft nun vorübergehend übernommen und baut darauf, dass seine Spielerinnen wissen, dass sie gegen die Tschechische Republik und drei Tage später gegen Slowenien nicht nur gewinnen, sondern überzeugend gewinnen müssen.

Republik Irland – Niederlande, 10. April, 20.00 Uhr (MESZ) Nach dem Europameistertitel 2017 im eigenen Land sind die Niederländerinnen hoher Favorit auf die direkte Qualifikation für Frankreich 2019. Allerdings trotzte ihnen die Republik Irland im Hinspiel bereits ein Unentschieden ab. Das 0:0 sollte als willkommene Erinnerung daran dienen, dass auch Europameisterinnen sich in jedem Spiel nach der Decke strecken müssen. Das gilt umso mehr, als das Rückspiel in Dublin stattfindet, wo die Hausherrinnen nach Möglichkeit sogar gewinnen wollen. "Nach dem Spiel gegen die Niederlande wollten wir nur eins: Auf eigenem Platz gegen sie antreten und unseren Aufschwung fortsetzen. Denn wir wissen, mit dieser Mannschaft können wir uns für ein großes Turnier qualifizieren", sagte seinerzeit Irlands Fussballerin des Jahes 2017, Karen Duggan, gegenüber .