Dienstag 28 Januar 2020, 02:29

Jené Baclawski und der große Traum

  • St. Kitts und Nevis zum ersten Mal in Qualifikationswettbewerb für Olympia dabei

  • Die Zahlen sind beeindruckend: 4 Spiele, 20 Tore und 2 Gegentore

  • Jené Baclawski: "Das ist ein Traum und eine Ehre"

Gehen wir im Kalender ein Jahr zurück. Was mag den Fussballfans in St. Kitts und Nevis damals wohl durch den Kopf gegangen sein? Viele Dinge vermutlich, aber sicherlich hätten nur ganz wenige damit gerechnet, dass die Auswahl des Landes zu Beginn des Jahres 2020 voller Hoffnung sein würde, sich für das Olympische Fussballturnier der Frauen in Tokio zu qualifizieren.

"Das war ein langer Prozess. "Ich bin erst im September anlässlich der ersten Qualifikationsrunde für Olympia zum ersten Mal mit den Spielerinnen in Kontakt gekommen. Es ist ein Traum und eine Ehre, als Trainerin dieser super Gruppe von Spielerinnen ausgewählt worden zu sein und den Fussball in St. Kitts und Nevis voranzutreiben", so die Trainerin, die gleichzeitig für die South Texas Youth Football Association tätig ist.

"Unsere Spielweise besteht darin, uns an den Gegner anzupassen. Wir arbeiten gut mit hohem und tiefem Pressing. Wir spielen gern direkt, setzen unsere physische Stärke ein und kontrollieren den Ballbesitz, aber alles hängt von der Spielsituation ab. Auf jeden Fall versuchen wir im Idealfall, den Ball so schnell wie möglich im Netz unterzubringen", erklärt Kyra Dickinson, Spielführerin der Super Girlz.

Ohne Grenzen und mit großen Zielen

St. Kitts und Nevis tritt gemeinsam mit Mexiko, Kanada und Jamaika in Gruppe B des Qualifikationsturniers an – alles äußerst erfahrene Teams auf diesem Niveau. Wir wollten wissen, ob dies Anlass zu Sorge ist.

"Das wird eine große Herausforderung. Intern haben wir unter anderem angesprochen, dass wir eine gute Organisation brauchen, wenn wir weiterkommen wollen. Wir müssen uns in den drei grundlegenden Aspekten des Fussballs vorbereiten, nämlich taktisch, mental und physisch. Wir haben neun Tage zusammen verbracht, um ein grobes Profil zu erstellen. Kanada, Mexiko und Jamaika haben viel mehr Erfahrung in internationalen Wettbewerben, aber dafür haben wir den Vorteil, dass die anderen Teams uns nicht kennen und nicht wirklich wissen, womit sie es zu tun bekommen werden", so die Trainerin in Bezug auf die Vorbereitung.

Bei alldem spielt auch die Spielführerin eine wichtige Rolle, die ihre Teamkameradinnen nach Kräften unterstützt:

"Ich versuche, den mentalen Aspekt der Vorbereitung zu stärken. Wir alle sind technisch auf einem guten Niveau, also ist es meine Aufgabe, zu motivieren. Ich widme gern allen Spielerinnen Zeit und überzeuge mich davon, dass es ihnen gut geht, denn wenn du dich gut fühlst, kannst du auch gut spielen."

Wertvolle Lektionen für die Zukunft

Eines ist für Jené Baclawski jedoch klar: Was auch immer vom 29. Januar bis 2. Februar passiert, das Wichtigste sind all die Lektionen, die ihr Team für die Zukunft lernen wird.

"Das ist ein sehr junges Team. Mehr als 50 Prozent der Spielerinnen sind noch unter 20. Es wird Situationen geben, in denen sie Fehler machen und wir das Selbstvertrauen wieder stärken müssen. Das wird also auf jeden Fall ein Prozess sein, von dem sie für die Zukunft profitieren können. Insofern ist das Ganze völlig im Einklang mit dem Projekt des Verbands."

Wir wollten wissen, wohin diese Erfolgsgeschichte das Team aus der Karibik noch führen soll. Für Kyra Dickinson gibt es keinen Zweifel: "Alle Teams haben den Ehrgeiz, nach Tokio zu reisen. Wir können es leider nicht alle schaffen, aber das ist unser großes Ziel. Wir werden auf dem Platz alles geben, um dieses Jahr in Japan dabei zu sein", meint sie abschließend.

Schon gewusst?

  • Das Qualifikationsturnier der Concacaf beginnt am 29. Januar. Alles Details dazu finden Sie in unserer "Visual Story". Dieses Turnier, an dem auch der amtierende Weltmeister teilnimmt, sollten Sie nicht verpassen.