Dienstag 27 Juli 2021, 00:00

Nadeshiko vor letztem Gruppenspiel mit großer Entschlossenheit

  • Gastgeber Japan trifft im letzten Gruppenspiel auf Chile

  • Das Spiel findet in Miyagi statt

  • Mittelfeldspielerin Yui Hasegawa will insbesondere eine stärkere Defensive

Japans Hoffnungen auf das Erreichen des Viertelfinales beim Olympischen Fussballturnier der Frauen in Tokio 2020 hängen nach enttäuschenden Ergebnissen in den ersten beiden Spielen am seidenen Faden. Trotzdem werfen die Gastgeberinnen nicht das Handtuch, sondern wollen in ihrem letzten Gruppenspiel alles geben. Japan liegt in Gruppe E auf dem dritten Platz, nachdem auf das 1:1-Unentschieden zum Auftakt gegen Kanada eine 0:1-Niederlage gegen Großbritannien folgte. Die Niederlage hat Japans Chancen auf den Sprung aus der Gruppenphase stark beeinträchtigt, aber es war die Art des Siegtreffers - Stürmerin Ellen White nickte eine Flanke vom rechten Flügel ein - die Trainerin Asako Takakura am meisten frustrierte. "Wir hatten uns darauf konzentriert, gegen solche Flanken zu verteidigen, denn das ist eine der Stärken Großbritanniens", so Takakura nach dem Spiel gegenüber FIFA.com. "Dass wir das entscheidende Tor ausgerechnet auf diese Weise kassiert haben, war sehr enttäuschend." Trotz dieses Rückschlags ist Takakura zuversichtlich, dass sich ihre Schützlinge im letzten Spiel gegen Chile steigern können. "Ich meine, dass wir uns im Vergleich zum Auftaktspiel in einigen Bereichen verbessert haben, vor allem was die Konzentration in der Abwehr und die Fähigkeit angeht, im Angriff mehr Spielerinnen nach vorne zu bringen. Wir werden noch ein paar Dinge verbessern und im nächsten Spiel unser Bestes geben", sagte Takakura.

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Auch die Spielerinnen der Nadeshiko sind fest entschlossen, die Lehren aus der Niederlage zu ziehen und am Dienstag gegen Chile eine bessere Leistung zu zeigen. Die offensive Mittelfeldspielerin Yui Hasegawa gab zu, dass das Unentschieden zum Auftakt die Einstellung der Japanerinnen für das Spiel gegen Großbritannien beeinflusst hat. "Gegen Kanada haben wir uns sehr schwer getan. Daher waren wir alle diesmal darauf aus, öfter zu schießen. Aber wir haben kein entsprechendes Defensiv-Bollwerk errichtet, was es uns erlaubt hätte, selbst auf Torejagd zu gehen. Wir waren oft in Unterzahl und konnten keinen richtigen Druck auf den Gegner aufbauen", erklärte Hasegawa. "Wenn unsere Stürmerinnen aufrückten, mussten wir auf beiden Außenbahnen aufpassen, dass dahinter keine zu großen Lücken entstanden. Wir mussten sicherstellen, dass wir den Gegnerinnen keinen Raum für Flanken lassen."

Trotz der Absicht, gegen das Team GB auf Torejagd zu gehen, mussten die Japanerinnen sich oft in die Defensive einschalten und konnten keinen Treffer erzielen. Dennoch ist sich Hasegawa sicher, dass Japan gegen die Roja seine Defensive straffen und im Gegenzug mehr Offensivchancen herausspielen kann.

"Es ist nicht mehr lange bis zu unserem nächsten Spiel und es ist ein ganz anderer Gegner. Ich denke, wir werden mehr Ballbesitz haben. Wenn wir den Ball gut laufen lassen, wird unsere Offensive in Schwung kommen. Wir müssen nur ein paar Anpassungen vornehmen", schloss Hasegawa.

Der olympische Ruhm dürfte nicht die einzige Motivation für die japanischen Spielerinnen sein. Zehn Jahre ist es mittlerweile her, dass die Nadeshiko die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011™ gewann. Danach holte Japan die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2012 in London und erreichte das WM-Finale 2015, doch seither waren Erfolge auf der internationalen Bühne Mangelware.

So konnte sich Japan nicht für die Olympischen Spiele 2016 in Rio qualifizieren und schied bei der FIFA Frauen-WM 2019™ im Achtelfinale aus. Ein Sieg gegen Chile würde nicht nur den Gastgeberinnen neuen Auftrieb geben, sondern wäre auch ein Schritt auf dem Weg, Japan wieder zu einer festen Größe im Frauenfussball zu machen. Die Fussballfans des Landes werden hoffen, dass die Trendwende am Dienstag in Miyagi beginnt.