Donnerstag 29 November 2018, 16:37

Spanien oder Mexiko – was spricht für welches Team?

Der Pokal glänzt frisch poliert und das Charrúa-Stadion ist bereit für den großen Showdown. 16 Teams haben an dieser FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft teilgenommen, zwei haben es bis ins Finale geschafft. Spanien und Mexiko spielen am Samstag um die Trophäe. Was zeichnet beide Teams aus und macht sie zum Titelanwärter? FIFA.com nennt jeweils drei Gründe, warum Spanien und Mexiko am Ende des Turniers ganz oben auf dem Podium stehen werden.

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Spanien

Erfahrung Catalina Coll, Eva Navarro und Claudia Pina – alle drei Spielerinnen haben bereits an der U-17-Weltmeisterschaft 2016 in Jordanien und an der U-20-Weltmeisterschaft in diesem Jahr in Frankreich teilgenommen. Sie verfügen über viel Erfahrung und sind laut Trainerin Toña Is diejenigen, die das spanische Team führen. Bei der Europameisterschaft im Sommer stand am Ende der Titel, jetzt soll die Erfolgsgeschichte auf weltweiter Ebene weitergeschrieben werden. Die Zeit ist reif für die Spanierinnen – das weiß das Team und geht voller Selbstbewusstsein in die entscheidende Partie.

Kontrolle über das Spiel Spanien kontrolliert und diktiert das Spiel nach Belieben. Über das gesamte Turnier hinweg fühlt sich das Team in Ballbesitz wohl und lässt das Spielgerät mühelos in den eigenen Reihen zirkulieren. Für den Gegner bleibt da oft nur die Zuschauerrolle. Das Team zeigt Spielfreude und punktet mit schönem, offensiven Spiel, das variabel ist und sowohl über Außen als auch durchs Zentrum an Geschwindigkeit gewinnen kann. Die Flexibilität und die technischen Fähigkeiten der Spielerinnen machen ihre Angriffsbemühungen nur schwer ausrechenbar.

Torgefahr Die Statistik spricht eine deutliche Sprache. 13 Treffer hat Spanien bereits bei diesem Turnier erzielt und darüber hinaus 100 Schüsse abgegeben. Das ist Spitzenwert in Uruguay. Als Torschützinnen glänzten aber nicht nur die Stürmerinnen Claudia Pina, Eva Navarro und Selma Paralluelo, auch Mittelfeldmotor Irene Lopez trug sich bereits dreimal in die Liste ein – zuletzt durch ein Traumtor im Halbfinale gegen Neuseeland. Beachtlich ist neben der Torgefahr aber auch die Stabilität in der Abwehr. Das Team kassierte erst zwei Gegentreffer in diesem Turnier. Das Zusammenspiel und die Abstimmung zwischen Angriff und Defensive funktioniert.

Mexiko

Mit dem Gegner wachsen "Ich ziehe es vor, gegen starke Gegner zu spielen, die schnell sind und über die gleichen Fähigkeiten verfügen, wie wir." Das sagte Nicole Perez zu Beginn des Turniers. Und Mexiko hat gezeigt, dass es mit seinen Aufgaben wächst und die beste Leistung genau dann abruft, wenn es darauf ankommt. Nach einem enttäuschenden 0:0 beim Auftakt gegen Südafrika, gewann das Team gegen Brasilien, spielte gegen Japan unentschieden und zog damit in die K.o.-Runde ein.

Niemals aufgeben Aufgeben ist für Mexiko keine Option. Dafür ist der Glaube an sich und die eigenen Fähigkeiten viel zu groß. Zweimal geriet das Team im Viertelfinale gegen Ghana in Rückstand, zweimal glich es aus und setzte sich am Ende im Elfmeterschießen durch. Neben der positiven Selbsteinschätzung besitzt Mexiko mit Nicole Perez und Alison Gonzalez Spielerinnen, die technisch stark sind, über einen strammen Schuss verfügen und in der Partie zu jeder Zeit für den Unterschied sorgen können.

Lockerheit Noch nie zuvor erreichte Mexiko das Halbfinale einer U-17-Frauen-WM, noch nie zuvor spielte es ein Finale. Der Einzug ist für die Spielerinnen bereits ein riesiger Erfolg, der Druck im Finale zu bestehen und den Titel zu holen liegt daher ganz klar bei Spanien. Das erzeugt Lockerheit im mexikanischen Team, das sich nicht nur als Kolleginnen, sondern als Familie sieht. Mexiko hat nichts zu verlieren und alles zu gewinnen – bei einem Finale, das oft eine Kopfsache darstellt, keine schlechte Voraussetzung.