Mittwoch 14 Oktober 2020, 15:07

Die Routiniers leisten Widerstand

  • Diese Woche hat die Südamerika-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ begonnen

  • Die "alten Hasen" haben das Schicksal ihrer Nationalteams in die Hand genommen

  • Neymar, Sánchez, Suárez, Falcao mit Glanzleistungen

Wenn der Qualifikationswettbewerb für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ beginnt, bietet sich immer die Gelegenheit, neue Namen zu entdecken, sich bewusst zu machen, dass diese die Zukunft des jeweiligen Nationalteams sein könnten und zu schauen, ob die jungen Talente, die auf Vereinsebene glänzen, auch im Nationalteam an ihre Glanzleistungen anknüpfen können. Unter diesem Aspekt, standen Spieler wie Lautaro Martínez, Rodrygo, Richarlison, Federico Valverde, Rodrigo Bentancur oder auch Gonzalo Plata unter eingehender Beobachtung. Außer Rodrygo, der in der zweiten Partie Brasiliens nicht dabei war, haben sie alle beide Spiele bestritten, und Richarlison, Plata und Martínez konnten sogar Tore für sich verbuchen.

Geprägt waren die ersten beiden Spieltage der Südamerika-Qualifikation jedoch von den Leistungen der "alten Hasen". Bei den Brasilianern wussten Neymar, Coutinho und Thiago Silva zu glänzen, die es zusammen auf 257 Einsätze bringen. Bei Uruguay gelangen Luis Suárez drei Tore, obwohl sein Angriffspartner Edinson Cavani nicht mit von der Partie war. Auf Seiten der Albiceleste wusste Lionel Messi zu überzeugen – mit 33 Jahren und 140 Länderspielen auf dem Buckel. Die Chilenen Arturo Vidal und Alexis Sánchez, ebenfalls in den 30ern, konnten ebenso mit schönen Einzelleistungen auf sich aufmerksam machen. Und dann waren da noch die Kolumbianer Radamel Falcao, James Rodriguez und Luis Muriel, die den Cafeteros zu vier von sechs möglichen Punkten verhalfen.

Die Glanzleistung

64
t6t3e1wm7xgyad2s7jqo.jpg

Das doppelte Comeback

Radamel Falcao hatte seit Juni 2019 keinen Treffer mehr für sein Nationalteam erzielt. Es folgte ein schwieriger Monat, und bei der Copa América fand er den Weg ins Tor kein einziges Mal. James Rodriguez hatte seinerseits eine sehr komplizierte Saison 2019/2020 bei Real Madrid hinter sich gebracht. Wettbewerbsübergreifend war er nur bei 14 Spielen zum Einsatz gekommen. Doch gegen Venezuela und Chile fanden die beiden Führungsspieler der Cafeteros wieder zu alter Form zurück. Ersterer erzielte in der Partie gegen Chile in der 91. Minute einen entscheidenden Treffer, der seinem Team auswärts ein wichtiges Unentschieden bescherte. Letzterer konnte an die hervorragende Form anknüpfen, in der er sich in letzter Zeit beim FC Everton präsentiert hat und gab in beiden Spielen den Takt an.

Der Stolz des Champions

In 115 Einsätzen für die Celeste hat Luis Suárez nur ein einziges Spiel mit vier Toren Unterschied verloren, und zwar am 6. Juni 2009 gegen Brasilien. Gestern war der uruguayische Torjäger in Ecuador kurz davor, eine ähnliche Pleite zu erleben. Bis zur 84. Minute lag er mit seinem Team nämlich 0:4 zurück und es drohte eine hohe Niederlage. Doch Suárez wollte sich bis zum Schluss nicht damit abfinden und verkürzte den Rückstand mit zwei verwandelten Elfmetern kurz vor Schluss. Die Niederlage konnte er zwar nicht mehr abwenden, doch im Falle eines Punktegleichstands am Ende der Qualifikation könnte das weniger hohe Ergebnis noch entscheidend sein.

w4vttusj6occaeowy7k1.jpg

Das Tor

In 134 Einsätzen für Chile hat Alexis Sánchez 45 Treffer erzielt. Damit führt er die ewige Torjägerliste der Roja mit Abstand an. Hinter ihm folgen sein Teamkamerad Eduardo Vargas und die beiden Legenden Marcelo Salas und Ivan Zamorano. Treffer Nummer 45 erzielte er gestern im Spiel gegen Kolumbien und zeigte dabei den Instinkt eines großen Torjägers. Der Ball bahnt sich einen Weg durch den Strafraum und wird noch von mehreren Verteidigern der Cafeteros berührt, als der chilenische Torjäger ihn in vollem Lauf annimmt, über den herausgelaufenen Torhüter hinweghebt und in die Maschen jagt.

Das Zitat

"Ein großer Sieg in der Höhenlage, wo es immer schwieriger ist. Noch bleibt viel zu tun, die Qualifikation hat gerade erst begonnen und wir freuen uns sehr, dass wir diese beiden Siege einfahren konnten."

Lionel Messi war die Erleichterung nach dem Sieg in Bolivien in einer hart umkämpften, hitzigen Partie anzumerken. Diesmal gelang ihm im Gegensatz zum ersten Spieltag gegen Ecuador kein Tor. Beachtlich, denn seit dem 16. November 2016 und sieben Qualifikationsspielen hat Argentinien sich zum ersten Mal dank eines Treffers durchgesetzt, der nicht vom Kapitän der Albiceleste erzielt wurde.