Freitag 24 Juli 2020, 03:23

Day will mit Bangladesch weitere Fortschritte

"Wir müssen realistisch bleiben", sagte Bangladeschs Nationaltrainer Jamie Day im vergangenen Jahr vor dem Beginn der zweiten Qualifikationsrunde für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™, in der sein Team in Gruppe E gegen vier stärkere Gegner antreten muss, gegenüber FIFA.com.

Trotz respektabler Leistungen in den vier bisher absolvierten Spielen haben die Südostasiaten erst einen einzigen Punkt auf dem Konto, nämlich aus dem Remis gegen Indien im vergangenen Oktober.

In einem aktuellen Interview mit FIFA.com bekräftigte Day allerdings, dass sein Team angesichts der soliden Leistungen durchaus auch mehr Punkte hätte holen können.

"Wir wussten ja, dass wir der Außenseiter in der Gruppe sind und gegen Teams weiter oben in der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste antreten müssen. Wir haben in diesen vier Spielen recht gut gespielt und hätten mehr Punkte holen können", so der Engländer.

Bangladesch war mit einer 0:1-Niederlage in Afghanistan in die zweite Qualifikationsrunde gestartet und verlor das nächste Spiel zu Hause mit 0:2 gegen den amtierenden Asienmeister Katar. Es folgte das bereits angesprochene 1:1-Remis in Indien. Danach gab es eine herbe 1:4-Auswärtsniederlage gegen Oman. Dieses Ergebnis ärgert Day besonders.

"Wir haben in all unseren Spielen gute Leistungen gezeigt, doch die Tore, die wir in der zweiten Halbzeit gegen Oman kassiert haben, waren einfach sehr enttäuschend", so seine Einschätzung.

Die Hälfte der Gruppenphase ist absolviert und die Chancen Bangladeschs auf ein Weiterkommen sind nur noch sehr gering, auch wenn das Team in drei der noch ausstehenden vier Spielen Heimrecht hat. Day freut sich zwar auf die Heimspiele gegen Afghanistan, Indien und Oman, doch er bedauert auch, dass etwas fehlen wird, was einen großen Unterschied ausgemacht hätte.

"Sicher freuen wir uns darauf, zu Hause zu spielen und genügend Punkte für unseren Traum, die Teilnahme am AFC Asien-Pokal, holen zu können. Aber es ist sehr schade, dass wir dabei ohne unsere Fans auskommen müssen, die uns in diesen Spielen sicher fantastisch unterstützt hätten", so der Coach.

Weitere Fortschritte angestrebt

Day trat das Traineramt in Bangladesch 2018 an. Zunächst gelangen einige gute Resultate, durch die sich sein Team in der Weltrangliste um sieben Plätze verbesserte. Außerdem führte er die U-23-Auswahl bei den Südostasien-Spielen 2019 auf Platz drei.

Zur fussballerischen Situation in Bangladesch sagt der 40-jährige Trainer: "Als ich 2018 hierher kam, war das Nationalteam in schlechter Verfassung. Doch ich denke, wir haben in den vergangenen zwei Jahren eine ganze Menge erreicht. Jetzt sollten wir uns das Ziel setzen, in den nächsten zwei Jahren eine Trophäe zu gewinnen."

Bangladesch ist in erster Linie eine cricketbegeisterte Nation. Auch Day sieht, dass diese Sportart aus mehreren Gründen deutlich weiter entwickelt ist als Fussball. Dennoch ist er sicher, dass das Land eines Tages zu den besten im asiatischen Fussball gehören kann.

"Fussball ist sehr populär in Bangladesch, aber Cricket ist viel weiter, was Infrastruktur, Gelder und Sponsoren angeht. Insbesondere die Fussball-Infrastruktur muss verbessert werden, auf allen Ebenen vom Breitensport bis hin zu den Profiklubs in der heimischen Liga. Dies würde zu einer verstärkten Entwicklung des Fussballs beitragen und zukünftig mehr vielversprechende junge Spieler hervorbringen", so sein Fazit.