Mittwoch 06 Mai 2020, 05:04

Daouda – Torwart mit ungebrochenem Ehrgeiz

  • Kassaly Daouda hütet das Tor von Niger

  • Rekordnationalspieler des Landes

  • Er möchte in der WM-Qualifikation noch zu einigen Einsätzen kommen

In Nigers Nationalmannschaft weht ein frischer Wind. Vor drei Jahren konnte die U-17-Auswahl des Landes sich für die Weltmeisterschaft der Altersklasse qualifizieren, die 2017 in Indien stattfand, und war als erstes nigrisches Team auf der Weltbühne vertreten. Die jungen Talente sind mittlerweile etwa 20 Jahre alt und klopfen an die Tür der A-Nationalmannschaft. Sie wecken Hoffnungen auf eine glänzende Zukunft eines Landes, das bisher noch nicht häufig auf den großen Fussballbühnen vertreten war.

"Im Vergleich zu Nigeria, Senegal, Kamerun oder der Elfenbeinküste ist Niger tatsächlich kein großes Fussballland. Aber trotzdem haben wir Spieler, die sich ganz gut schlagen! Bei Turnieren konnten wir schon immer den einen oder anderen Erfolg landen. Und die jungen Talente lassen für die Zukunft der Nationalmannschaft das Beste hoffen", erklärt Kassaly Daouda am Mikrofon von FIFA.com.

Steckbrief

Name: Kassaly Daouda Geburtsdatum und -ort: 19. August 1983 in Niamey (Niger) Klub: Katsina United (Nigeria) Position: Torwart Nationalteam: 70 Länderspieleinsätze

Legendenstatus

Diese Prophezeiung kommt nicht von irgendwem. Daouda ist in seinem Heimatland eine wahre Legende. Der Torwart der Mena, wie das Nationalteam Nigers auch genannt wird, ist ein sicherer Rückhalt und bringt es in seiner 18-jährigen Länderspielkarriere bereits auf 70 Einsätze. Insbesondere wusste er beim CAF Afrikanischen Nationen-Pokal 2012 und 2013 zu glänzen und verbindet mit diesen beiden Turnieren seine "schönsten Erinnerungen im Nationaltrikot". Obwohl das nigrische Nationalteam mitten in einem Verjüngungsprozess ist, sieht der mittlerweile 36-jährige, 1,91 Meter große Schlussmann keine Veranlassung, die Torwarthandschuhe an den Nagel zu hängen. Ganz im Gegenteil.

"Es ist eine große Ehre für mich, Rekordnationalspieler meines Landes zu sein. Und ich hoffe sehr, dass ich noch einige Male zum Einsatz kommen werde!", meint er. "Ich rechne nicht wirklich auf, welchen Beitrag ich für den nigrischen Fussball geleistet habe, aber einige meiner Teamkameraden in der Nationalmannschaft nennen mich 'die Legende'. Das will vielleicht schon etwas heißen!"

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Daran gibt es keinen Zweifel. Mit seiner Erfahrung und seinen Qualitäten auf der Torlinie hat Daouda noch einiges zu bieten. Das hat er unter anderem letztes Jahr im November in einem Qualifikationsspiel für die nächste Auflage des Nationen-Pokals unter Beweis gestellt, als er gegen das renommierte Team aus der Elfenbeinküste lediglich gegen einen von Franck Kessié ausgeführten Elfmeter machtlos war.

"Physisch ist es für einen Torwart einfacher, auch in einem höheren Alter noch zu spielen. Und was das Mentale angeht, habe ich immer noch Lust zu spielen und Freude daran. Warum sollte ich also aufhören?", so Daouda, der in der starken nigerianischen Liga bei Katsina United unter Vertrag steht. "Es macht mich noch immer sehr stolz, das nigrische Nationaltrikot zu tragen. Trotz meiner vielen Länderspieleinsätze bekomme ich jedes Mal eine Gänsehaut, wenn die Nationalhymne erklingt!"

Kurs auf Katar

Das trifft sich gut, denn am Horizont zeichnen sich einige Länderspiele ab, und zwar keine unbedeutenden. Niger bestreitet nämlich in einigen Monaten die zweite Runde der Afrika-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™. Die Mena tritt in der schwierigen Gruppe A an, wo mit Algerien und Burkina Faso "zwei dicke Brocken" warten, wie Daouda es ausdrückt. Der dritte Gegner ist Dschibuti, "das Niger weniger gut kennt, aber vor dem man sich ebenfalls in Acht nehmen muss".

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Daouda bei diesen Spielen dabei sein: "Das hoffe ich doch! Wenn ich nominiert werde, bin ich zur Stelle. Die Aussicht ist verlockend", meint er und erklärt abschließend: "Außerdem muss ich den Nachwuchs vorbereiten!"