Mittwoch 23 März 2022, 23:00

Afrika: Heiße Playoffs stehen bevor

  • Die Playoffs in der Afrikazone beginnen am 25. März mit zehn Mannschaften

  • Es werden fünf Qualifikationsplätze ausgespielt

  • Auf dem Programm stehen insbesondere die Spitzenspiele Ägypten gegen Senegal und Kamerun gegen Algerien

Anderthalb Monate nach dem CAF Afrikanischen Nationen-Pokal 2021 grassiert in Afrika wieder das Fussballfieber, denn ab dem 25. März werden die Playoffs im Rahmen der Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ ausgespielt. Zehn Mannschaften treten gegeneinander an, und nach den Hin- und Rückspielen werden davon nur noch die fünf WM-Teilnehmer übrig sein. Zehn Partien, die versprechen, spektakulär und spannend zu werden. Vor allem zwei Duelle werden dabei mit Spannung erwartet: Ägypten gegen Senegal, die Neuauflage des Endspiels der Afrikameisterschaft, sowie Kamerun gegen Algerien, ein echter Kampf der Titanen.

Senegal winners of the 2021 Africa Cup of Nations

Der Spielplan

25. März, Hinspiele (Zeitangaben in MEZ) DR Kongo – Marokko (16:00), Stade des Martyrs, Kinshasa Mali – Tunesien (18:00), Stade du 26-Mars, Bamako Kamerun – Algerien (18:00), Stade de Japoma, Douala Ägypten – Senegal (20:30), Cairo International Stadium, Kairo Ghana – Nigeria (20:30), Cape Coast Stadium, Cape Coast

29. März, Rückspiele (Zeitangaben in MESZ) Senegal – Ägypten (19:00), Stade Olympique de Diamniadio, Dakar Nigeria – Ghana (19:00), MKO National Stadium, Abuja Algerien – Kamerun (21:30), Stade Mustapha Tchaker, Blida Tunesien – Mali (21:30), Olympiastadion Hammadi Agrebi, Tunis Marokko – DR Kongo (21:30), Complexe Mohammed V, Casablanca

 

Kamerun – Algerien: Das Aufeinandertreffen der Titanen Kamerun, das beim CAF Afrikanischen Nationen-Pokal 2021 aufs Treppchen kam, will sich zum achten Mal für eine Weltmeisterschaft qualifizieren. Rigobert Song, der frisch ernannte neue Trainer der Unzähmbaren Löwen, wird bei seinem Debüt viel zu tun haben. Ihm gegenüber steht ein Algerien, das nach dem überraschenden Ausscheiden in der ersten Runde der Afrikameisterschaft angeschlagen ist. Praktisch ganz Algerien erwartet nun von dem Team eine positive Reaktion. Aber die Nordafrikaner müssen die Ärmel hochkrempeln, wenn sie nach Katar reisen und zum fünften Mal an einer Weltmeisterschaft teilnehmen wollen. Der unter Beschuss stehende Trainer Djamel Belmadi kann sich jedoch auf seinen Star Riyad Mahrez stützen, der sich derzeit in guter Form befindet und herausragende Leistungen für Manchester City erbringt.

Riyad Mahrez of Algeria during the 2022 World Cup Qualifier football match between Djibouti and Algeria

DR Kongo – Marokko muss auf der Hut sein Auf dem Papier scheint diese Begegnung eine klare Sache für die Spieler von Vahid Halilhodžić zu sein, die ihre zweite WM-Teilnahme in Folge und ihre sechste insgesamt anstreben. Aber trotz eines hochkarätigen Kaders, in dem Achraf Hakimi und Yassine Bounou herausragen, befinden sich die Löwen vom Atlasgebirge nicht auf der Höhe, wie ihr Ausscheiden im Viertelfinale der Afrikameisterschaft 2021 gegen den späteren Finalisten Ägypten bewiesen hat. Die Leoparden aus der DR Kongo ihrerseits haben seit 1974 nicht mehr an einer WM-Endrunde teilgenommen. Nach fussballerischen Maßstäben ist das eine Ewigkeit her.

Ägypten – Senegal: Neuauflage des Endspiels um die Afrikameisterschaft 2021 Ägypten gegen Senegal ist das andere große Duell dieser afrikanischen Playoffs. Die Ägypter mit Trainer Carlos Queiroz werden sich zweifellos für das Finale des CAF Afrikanischen Nationen-Pokals 2021 revanchieren wollen, bei dem sie gegen die Löwen von Teranga im Elfmeterschießen den Kürzeren zogen (0:0, 2:4 n. E.). Ein besonderes Augenmerk wird natürlich auf dem Aufeinandertreffen von zwei der besten Spieler der Welt liegen: Mo Salah und Sadio Mané, Teamkameraden beim FC Liverpool. Der Kapitän Ägyptens und mit 20 Treffern beste Torjäger der Premier League strebt seine zweite WM-Teilnahme in Folge und die vierte insgesamt für die Pharaonen an. Auf ihn müssen die Schützlinge von Aliou Cissé besonders achten. Sie können sich indes auf die Heldentaten von Édouard Mendy im Tor verlassen. Senegal hat zum ersten Mal in seiner Geschichte den CAF Afrikanischen Nationen-Pokal gewonnen und strebt nun seine dritte WM-Teilnahme an.

Mali – Tunesien: Alles ist möglich Das Aufeinandertreffen zwischen den Adlern von Karthago und Mali verspricht ein sehr offenes Spiel zu werden. Gegen die jungen, kampfstarken und entschlossenen Malier, die zum ersten Mal in ihrer Geschichte an einer Weltmeisterschaft teilnehmen wollen, werden die Tunesier alle Register ziehen müssen – und ihre Lehren aus Fehlern der jüngsten Vergangenheit ziehen. Denn Tunesien ist zu sehr von Wahbi Khazri abhängig und könnte wie schon beim CAF Afrikanischen Nationen-Pokal 2021 (0:1-Niederlage in der Gruppenphase) erneut von der Unerschrockenheit Malis überrumpelt werden. Es wird auf jeden Fall ein Härtetest für Tunesiens neuen Trainer Jalel Kadri, der Anfang Februar die Nachfolge von Mondher Kebaier angetreten hat. Eine zweite WM-Teilnahme in Folge würde ihm einen ruhigen Start ermöglichen.

Tunisia v England: Group G - 2018 FIFA World Cup Russia

Ghana – Nigeria: Ein enges Duell Erwartet wird ein ausgeglichenes Playoff zwischen zwei führenden Fussballnationen des afrikanischen Kontinents. Der viermalige Afrikameister Ghana strebt seine vierte WM-Teilnahme an, während der dreimalige Afrikameister Nigeria alles daran setzt, zum siebten Mal an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen. Die Black Stars sind derzeit in einem Formtief. Bei der Afrikameisterschaft 2021 sind sie zum ersten Mal seit 2006 in der Vorrunde ausgeschieden. Aber auch die Super Eagles haben eine komplizierte Afrikameisterschaft mit einem Ausscheiden im Achtelfinale gegen Tunesien (0:1) hinter sich. Doch mit der Rückkehr ihres Stars Victor Osimhen, der in seinen letzten beiden Spielen für SSC Neapel vier Tore erzielte, besteht Hoffnung auf ein Ticket nach Katar.

Zahlen

1998 - Kamerun ist seit 1998 in offiziellen Heimspielen ungeschlagen.

4 - Nigeria strebt seine vierte WM-Teilnahme in Folge an und würde damit den Rekord von Kamerun (1990, 1994, 1998, 2002) einstellen.

Hätten Sie's gewusst?

  • Von 1938 bis 2018 haben sich 13 der insgesamt 54 afrikanischen Nationen für eine WM-Endrunde qualifiziert, nämlich Ägypten, Algerien, Angola, DR Kongo (ehemals Zaire), Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun, Marokko, Nigeria, Senegal, Südafrika, Togo und Tunesien.

  • Nach jahrelangem Hin und Her zwischen Frankreich und Mali hat Evertons Mittelfeldspieler Abdoulaye Doucouré sich schließlich für Mali entschieden. Gleiches gilt für den Rechtsaußen und ehemaligen französischen U-21-Nationalspieler Almamy Touré (Eintracht Frankfurt).

  • Mit sieben Teilnahmen (1982, 1990, 1994, 1998, 2002, 2010 und 2014) ist Kamerun das afrikanische Land mit den meisten WM-Teilnahmen, vor Nigeria (6) sowie Marokko und Tunesien (je 5).

Zitate

"Als ehemaliger Spieler und als Trainer ist dies das wichtigste Spiel meiner Karriere." Djamel Belmadi (Trainer, Algerien)

"Wenn man Ziele und Träume an erste Stelle setzt, ist nichts unmöglich. Zweifeln Sie nie daran, dass eine Mannschaft voller Mut und Talent die Zukunft verändern kann." Carlos Queiroz (Trainer, Ägypten)

"Wir sind Afrikameister. Aber wir sind nicht der Favorit, weil die Statistik besagt, dass alle Mannschaften, die Afrikameister waren, sich nicht für die Weltmeisterschaft qualifiziert haben." Aliou Cissé (Trainer, Senegal)

"Eine Weltmeisterschaft zu spielen ist etwas ganz Besonderes. Mein Ziel, seit ich gekommen bin, ist es, Marokko zur WM zu führen. Ich bin optimistisch. Das Ziel ist die Qualifikation und wir wollen Revanche nehmen. Wir haben Stolz." Vahid Halilhodžić (Trainer, Marokko)