Mittwoch 11 Juli 2018, 14:23

VIDEO: Pressekonferenz mit der Technischen Studiengruppe der FIFA (TSG)

Die Technische Studiengruppe der FIFA (TSG) setzt sich aus einer Reihe von anerkannten Fussballexperten zusammen, die alle Spiele der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™ analysieren und am 12. Juli 2018 zur Pressekonferenz ins Moskauer Luschniki-Stadion einluden. Die gesamte Veranstaltung können Sie sich noch einmal im Video anschauen.

Die teilnehmenden FIFA TSG-Mitglieder waren:

  • Carlos Alberto Parreira (Leiter der TSG)

  • Marco van Basten

  • Bora Milutinović

  • Emmanuel Amunike

  • Andy Roxburgh

Einige Aussagen im Überblick:

Carlos Alberto Parreira:​ "In den vergangenen Jahre gab es viele Veränderungen im Fussball - auf dem Spielfeld und abseits davon. Eine Sache, die sich jedoch nicht geändert hat, ist das Talent, die Qualität und die Leidenschaft für das Spiel. Talent ist die größte Waffe, die ein Team haben kann. Aber wenn es nur um das Talent ginge, wäre Brasilien öfter als fünf Mal Weltmeister geworden. Bei einer Weltmeisterschaft muss das Team zur richtigen Zeit bereit sein, und es muss Engagement, Hunger und Leidenschaft zeigen, um zu gewinnen."

Marco van Basten: "Russland hat ein wundervolles Turnier organisiert, und wir freuen uns auf ein großes Finale. Kroatien hat Spieler mit viel Erfahrung. Luka Modric liest das Spiel und führt sein Team. Einen Spieler wie ihn im Kader zu haben, bringt dich weit. Kroatiens größte Stärke ist jedoch der Kampfgeist. Den haben es in jedem Spiel gezeigt. Die französischen Spieler spielen alle in den großen europäischen Klubs. Es ist fast logisch, dass sie im Turnier so weit gekommen sind. Ein Finale ist immer etwas Besonderes, und es werden kleine Dinge sein, die den Unterschied ausmachen werden."

Bora Milutinovic: "Das Wichtigste ist, zu wissen, wer du bist und gegen wen du spielst. Um erfolgreich zu sein, braucht man eine gute mentale Vorbereitung, und man muss den Fokus auch auf Details legen. Die ehemaligen Weltmeister Argentinien, Brasilien und Deutschland haben das Halbfinale nicht erreicht, aber ich bin überzeugt, dass sie stärker zurückkommen werden. Dieser Turnierverlauf zeigt, dass Talent wichtig ist, aber auch, eine gute Stimmung im Team zu generieren."

Emmanuel Amunike: "Die WM war eine Enttäuschung für afrikanische Teams, da die Erwartungen viel höher waren. Der Fussball hat sich entwickelt und er wird sich weiter verändern. Wenn wir uns nicht besser um die Entwicklung der Jugend kümmern und nur weiter träumen, werden wir nicht erfolgreich sein. Talent allein bringt dir keine guten Ergebnisse. Wir haben die Verantwortung, uns nicht nur auf das Talent unserer jungen Spieler zu verlassen, sondern der Jugend beizubringen, wie sie das Spiel interpretiert."

Andy Roxburgh: "Man sieht die taktische Flexibilität der Mannschaften - von Spiel zu Spiel, aber auch innerhalb der Spiele, zum Beispiel in der Partie zwischen Belgien und Brasilien. Bei dieser Weltmeisterschaft konnten wir ein intensives Pressing beobachten, den so genannten Pep-Guardiola-Effekt. Dazu eine große Vielfalt an Stilen, die die Spiele unglaublich spannend machten. Standards erwiesen sich bei dieser Weltmeisterschaft als wichtiges Mittel. In der vergangenen Champions-League-Saison führten 45 Eckstöße zu einem Tor, hier bei der WM sind es 30. Das zeigt Effizienz, Schnelligkeit des Handelns und Denkens."