Sonntag 10 Juni 2018, 12:49

Die Top 6 der Weltrangliste vor dem Start

Es sind nur noch wenige Tage bis zum Start der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ und die Fachwelt ist sich einig, dass es den ganz klaren Favoriten nicht gibt. FIFA.com wirft einen Blick auf die Top 6 der aktuellen FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste.

1. DEUTSCHLAND

Der Titelverteidiger geht auch als Nummer eins ins Rennen und vielerorts heißt es, dass der DFB-Kader stärker sei als jener, der vor vier Jahren den Titel erringen konnte. Beim Gewinn des FIFA Konföderationen-Pokals im vergangenen Sommer spielten sich junge Kräfte wie Timo Werner, Leon Goretzka und Joshua Kimmich in den Vordergrund.

Schlüsselspieler: Mesut Özil

An guten Tagen ist Özil brillant, wird aber sowohl im Verein als auch bei der Nationalmannschaft gerne einmal für fehlende Konstanz kritisiert. Bundestrainer Joachim Löw hat bisher aber immer an ihm festgehalten und dürfte auch in Russland wieder auf seine Vorlagen bauen.

Das sagt der Trainer

"Deutschland wird gejagt werden wie nie. Übermenschliche Kräfte müssen sich freisetzen, wenn wir es am Ende schaffen wollen, Weltmeister zu werden." Joachim Löw

2. BRASILIEN

Unter Tite hat sich die Mannschaft stark zum positiven verändert und war der erste Qualifikant für Russland 2018. Das 1:7 im Halbfinale der WM 2014 hat man hinter sich gelassen, kürzlich konnte Deutschland in Berlin sogar mit 1:0 bezwungen werden. Gabriel Jesus, der in jener Partie das Tor erzielte, Alisson und Coutinho nehmen nun tragende Rollen im Team ein.

Schlüsselspieler: Neymar

Als Neymar sich im Februar eine Fußverletzung zuzog, die seine Saison mit Paris Saint-Germain beendete, wurde man in Brasilien nervös. Aber der 26-jährige, der bereits über 50 Länderspieltore erzielt hat, ist rechtzeitig fit geworden - und schoss bei seinem Comeback gegen Kroatien gleich ein tolles Tor.

Das sagt der Trainer

"Brasilien ist bei der WM einer der Favoriten. Wenn man sich den Fussball anschaut, den wir Spielen, wie wir in der Qualifikation aufgetreten sind, auf welchem Niveau wir sind und welche Ergebnisse wir geholt haben: Ja, dann sind wir eines der Teams [die gewinnen können]." Tite

3. BELGIEN

Wenn man sich die Namen der Belgier anschaut, dann ist es kein Wunder, dass dieses Team in Russland - wieder einmal - als Geheimfavorit gehandelt wird. Oder sollte man sogar schon von einem Favoriten sprechen? In jedem Mannschaftsteil verfügen die Roten Teufel über außerordentliche individuelle Qualität. Allerdings war dies auch schon bei der UEFA EURO 2016 der Fall und dort musste man sich im Viertelfinale mit 1:3 gegen Wales geschlagen geben.

Schlüsselspieler: Eden Hazard

Die Belgier verfügen über zahlreiche Weltklassespieler, doch keiner verkörpert seit Jahren höchstes Niveau so wie Eden Hazard, der mittlerweile schon über 80 Länderspiele bestritten hat. Der torgefährliche Dribbler zieht von der Außenbahn gerne nach innen und sorgt dann für höchste Gefahr vor des Gegners Tor.

Das sagt der Trainer

“Wir müssen extrem hart daran arbeiten, aus diesen individuell starken Spielern ein Team zu machen und nicht zu erwarten, dass ein einziger Spieler uns eine Partie entscheidet - denn dann kommen wir nie da hin, wo wir hin wollen." Roberto Martinez

4. PORTUGAL

Vor zwei Jahren an jenem schicksalhaften Juli-Abend in Paris, als Eder im Endspiel in der Verlängerung den Ball ins Tor knallte, ist Portugal von einer Nation, die am Ende dann doch immer scheiterte, in den Kreis der Titelträger im Weltfussball aufgestiegen. Als amtierender Europameister und Weltranglisten-Vierter wird den Iberern natürlich auch in Russland einiges zugetraut.

Schlüsselspieler: Cristiano Ronaldo

Unvergessen sind die Bilder, wie der verletzte Cristiano Ronaldo im EM-Endspiel von der Seitenlinie aus seine Mannschaftskollegen unermüdlich antrieb und dabei zeitweise quasi als weiterer Co-Trainer agierte. Seine Stellung in der Mannschaft ist unumstritten und er erzielte 15 Treffer in der WM-Qualifikation - was ihn in Europa hinter Robert Lewandowski zum zweitbesten Torschützen machte.

Das sagt der Trainer

"Wir sind vom Idealzustand noch weit entfernt. Bei der WM werden wir wachsen. Es fehlt noch am Feintuning, einige Spieler spielen zum ersten Mal in der Nationalelf zusammen. Wir kommen einer Startelf immer näher, aber das Wichtigste ist, dass ich 23 Spieler habe, die um die Plätze kämpfen." Fernando Santo

5. ARGENTINIEN

Vor vier Jahren trennte die Argentinier nicht viel vom WM-Titel. In Rio de Janeiro stand man im Endspiel gegen Deutschland und hätte man die eigenen Chancen etwas konsequenter genutzt, würde jetzt die Albiceleste als Titelverteidiger nach Russland fahren. Die Offensive ist - wie fast immer - mit zahlreichen Weltklassespielern gespickt, doch erst im März setzte es gegen Spanien ein schockierendes 1:6.

Schlüsselspieler: Lionel Messi

Der Gewinner des Goldenen Balls von adidas ist natürlich auch 2018 wieder der Mann, auf dem die Hoffnungen seiner Nation ruhen. Dass er diesem Druck gewachsen ist, zeigte sich, als Argentinien drohte, die Qualifikation für die WM-Endrunde zu verpassen und der Angreifer des FC Barcelona seine Mannschaft quasi im Alleingang nach Russland schoss. Für den 30-Jährigen könnte dies nun die letzte Chance auf den WM-Titel sein.

Das sagt der Trainer

"Argentinien ist Messi. Wenn er fit ist, ist es seine Mannschaft. Es ist mehr seine Mannschaft als meine." Jorge Sampaoli

6. SCHWEIZ

Nach der besten Qualifikation aller Zeiten, als man nach neun Siegen in Folge nur durch die einzige Niederlage gegen Portugal am letzten Spieltag das direkte Ticket nach Russland verpasste, musste der Umweg über die Qualifikation her, in der sich die Eidgenossen gegen Nordirland durchsetzten. Qualität ist im Kader zweifelsohne vorhanden, doch die Frage, wer die Tore schießen soll, ist final noch nicht geklärt.

Schlüsselspieler: Xherdan Shaqiri

Der kleine Dribbler gilt seit Jahren als das Herzstück einer starken Schweizer Auswahl, auch wenn er mit Stoke City FC gerade in der englischen Premier League abgestiegen ist. An Selbstvertrauen mangelt es dem "Kraftwürfel" sicher nicht und warum sollte es das auch - denn er selber kann auf eine Ligaspielzeit mit 15 Torbeteiligungen zurückblicken und hat für die WM das Viertelfinale als Schweizer Ziel ausgegeben.

Das sagt der Trainer

"Alle arbeiten für das Team, wir lassen hinten extrem wenig zu. Ich kann mit allen Spielern rechnen. Sie haben mich in den Spielen gegen Spanien und Japan in Schwierigkeiten gebracht." Vladimir Petkovic