Mittwoch 21 März 2018, 08:27

Countdown: Nur noch 85 Tage

Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ wirft immer größere Schatten voraus - noch 85 Tage!

In weniger als drei Monaten, genauer gesagt am 14. Juni, wird im Moskauer Luschniki-Stadion das 21. weltweite Gipfeltreffen mit dem Spiel zwischen dem Gastgeber und Saudiarabien angepfiffen.

Zeit genug, den Countdown einzuläuten. Bis zum Beginn der WM nehmen wir täglich eine Zahl aus der Geschichte des Turniers genauer unter die Lupe.

85 Es war die 85. Minute des WM-Endspiels 1990 in Rom, als Deutschlands Rudi Völler im Strafraum im Zweikampf zu Fall gekommen war, und Schiedsrichter Edgardo Codesal Mendez (Mexiko) direkt auf den Punkt zeigte.

"Mir war dann sofort klar, dass ich schießen musste. Es werden immer drei Schützen für ein Spiel festgelegt: Rudi Völler - aber der war ja gefoult worden, und derjenige sollte nie selbst schießen. Dann Lothar Matthäus - aber der fühlte sich nicht gut. Für uns war wichtig, dass derjenige, der hingeht, voller Selbstbewusstsein ist und den Elfer verwandeln kann. Also ging ich", beschrieb Andreas Brehme später diesen entscheidenden Moment. "Völler ist noch zu mir gekommen und hat gesagt: 'So, den machst du jetzt rein, dann sind wir Weltmeister.' 'Na, schönen Dank‘, antwortete ich. 'Werd's mir zu Herzen nehmen.'"

Und das tat er. Um exakt 21:40 Uhr blieb die Zeit für einen Augenblick stehen, als der Mittelfeldspieler am Punkt stand. Vor ihm der argentinische Elfmeterkiller Sergio Goycochea flog zwar in der richtigen Ecke, doch gegen den platzierten Schuss war er machtlos. "Was folgte, war unbeschreiblich. Die Bilder vom Torjubel hat man ja gesehen. In diesem Moment wussten wir alle, dass wir Weltmeister waren. Im Nu lagen sechs, acht Mitspieler auf mir, aber das merkt man in dem Moment nicht so", so der Schütze des goldenes Tores. Es war das erste WM-Finale, das durch einen Elfmeter entschieden wurde.

Vollkommen andere Erinnerungen hat sein Gegenüber verständlicherweise auch noch Jahre danach. "Das ist mir noch heute ein Dorn im Auge. Dass ich diesen Elfmeter nicht halten konnte, hat mich stärker belastet als die fünf Treffer, die ich mir 1993 in der Qualifikation gegen Kolumbien eingefangen habe", erinnerte sich einst Goycochea gegenüber FIFA.com.