Freitag 30 Oktober 2020, 08:59

Maradona – Quelle der Emotion und Inspiration

  • Maradona feiert am 30. Oktober 2020 seinen 60. Geburtstag: #Maradona60

  • Einige Aktionen und Tore des Argentiniers sind wahre Kunstwerke

  • Das argentinische Genie hat selbst viele Künstler inspiriert

Für die meisten Spieler ist der Fussball vor allem eine Sportart, doch einige von ihnen heben ihn auf ein höheres Niveau und lassen ihn zu einer wahren Kunst werden. Wenn man sich Diego Maradona mit dem Ball am Fuß anschaut, ist das durchaus vergleichbar mit dem Besuch der Ausstellung eines großen Malers, einer Opernaufführung oder das Eintauchen in einen Klassiker der Weltliteratur.

Die Fussballkünste des ehemaligen argentinischen Spielmachers muss man sich einfach wieder und wieder anschauen. Und für einige Künstler waren sie auch eine Quelle der Inspiration. Anlässlich seines 60. Geburtstags befassen wir uns auf FIFA.com mit einigen künstlerischen Kreationen, die aus der Bewunderung für El Pibe de Oro (den Goldjungen) erwachsen sind.

Maradona in Liedern

Zu Ehren von Maradona wurden viele Lieder geschrieben, auf allen Kontinenten und in allen Stilrichtungen. Einige davon sind richtige Hymnen geworden, die von allen Bewunderern des Argentiniers auf der ganzen Welt wieder und wieder gesungen werden. Das beste Beispiel dafür ist zweifellos La Mano de Dios, komponiert vom argentinischen Cuarteto-Sänger Rodrigo Bueno "El Potro", der über das Leben seines Idols und dessen Weg von den Spielfeldern seines Stadtviertels bis an die Weltspitze singt ... mithilfe der "Hand Gottes".

Auch in der argentinischen Rockmusik wurde Maradona die Ehre erwiesen, insbesondere von Los Piojos (Maradó), Fito Páez (Y dale alegría a mi corazón) oder Andrés Calamaro (Maradona). Mano Negra hat dem Spielmacher im französischen Rock einen Song gewidmet (Santa Maradona), später hat der Sänger der Band, Manu Chao, im Rahmen seiner Solokarriere noch La vida tómbola geschaffen. Claudio Gabis und Charly García haben Maradona in einem Blues-Song besungen (Maradona Blues), und Los Cafres haben Capitán Pelusa in ihrem Reggae-Repertoire.

Maradona auf der Leinwand

Das Leben Maradonas wurde schon häufig mit einem Film verglichen – mit unvorhersehbarem Szenario und vielen Wendepunkten. Da ist es nur logisch, dass der aktuelle Trainer von Gimnasia La Plata als Inspiration für zahlreiche Filme gedient hat.

Einer der bekanntesten ist Die Hand Gottes – Emir Kusturica trifft Diego Maradona vom serbischen Regisseur Emir Kusturica. Es handelt sich um einen Dokumentarfilm über das Leben von El Diez, in dem versucht wird, den Mann zu entdecken, der sich hinter der in der Öffentlichkeit sichtbaren Ikone verbirgt. Ein weiterer Kinofilm ist Diego Maradona, vom britischen Regisseur Asif Kapadia, ebenfalls ein Dokumentarfilm, der sich vor allem auf Maradonas Zeit in Neapel bezieht und 2019 bei den Filmfestspielen von Cannes vorgestellt wurde. "Ich war fasziniert von seinem Lebenslauf. Wo er auch hinkam, hatte er brillante und unglaublich dramatische Momente. Er war eine Führungspersönlichkeit und führte seine Teams auf den Gipfel, aber in seiner Karriere gab es auch viele absolute Tiefpunkte. Er war immer der kleine Bursche, der gegen das System kämpft ... und er war zu allem bereit. Er nutzte all seine List und Intelligenz, um zu gewinnen", so die Beschreibung des britischen Regisseurs.

Die Begeisterung und Faszination, die Maradona auslöst, wurde auch in vielen weiteren Filmen für die Ewigkeit festgehalten, zum Beispiel Maradona, La Mano de Dios (Marco Risi, 2007), El Camino de San Diego (Carlos Sorin, 2006) oder Amando a Maradona/Loving Maradona (Javier Vasquez, 2005).

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Maradona auf den Brettern, die die Welt bedeuten

Auch in der Welt des Theaters wurden dem Zauberfussballer der Albiceleste zahlreiche Werke gewidmet. Das markanteste ist zweifellos Cerf-volant cosmique, le match du siècle (Kosmischer Drache, das Spiel des Jahrhunderts). Der Titel lehnt sich an einen Ausruf von Victor Hugo Moralès an, der das fantastische Tor gegen England im Viertelfinale der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Mexiko 1986™ live kommentiert hat. Die Komödie spielt in einer Wohnung in Buenos Aires, in der drei Fans das Spiel ihres Nationalteams im Fernsehen verfolgen. Ausgerechnet in diesem Moment verkündet die Ehefrau eines der Fans, dass sie ein Verhältnis mit den beiden anderen gehabt hat. Doch das wichtigste Ereignis im Leben der Protagonisten ist nicht diese Enthüllung, sondern das, war Moralès auf der Mattscheibe beschreibt: "Ein denkwürdiger Lauf von Maradona! Maradona für die Ewigkeit! Du kosmischer Drachen, von welchem Planeten bist du zu uns gekommen, um so viele Engländer stehenzulassen?"

Bei dieser Szene erinnern sich zweifellos alle Argentinier genau, wo und mit wem sie den 22. Juni 1986 verbracht haben – und für keinen von ihnen gab es in diesem Moment etwas Wichtigeres als die Worte des uruguayischen Kommentators …

Maradona auf Mauern und Hauswänden

Es ist natürlich logisch, dass sich in den Straßen von Buenos Aires und Neapel, wo Maradona bei den Fans der Boca Juniors und des SSC Neapel Legendenstatus hat, zahlreiche Abbilder des Idols finden. Die Verehrung ist jedoch allerorten so groß, dass es unmöglich ist, eine Liste aller Malereien oder Monumente zu erstellen, die zu seinen Ehren erschaffen wurden.

2017 wurde beispielsweise in der indischen Stadt Kalkutta eine Statue des Argentiniers von ihm persönlich enthüllt. Im folgenden Jahr, anlässlich seines 58. Geburtstags, hat die argentinische Hauptstadt ihrem "goldenen Sohn" eine Bronzestatue gewidmet. Sie befindet sich in der Nähe des Stadions der Argentinos Juniors, wo er seine Karriere begann, und stellt den Weltmeister von 1986 im Viertelfinale gegen England dar, das den Höhepunkt seiner Karriere markierte.

Was Wandbilder betrifft, so erstrahlen diese regelmäßig an allen Ecken und Enden der Welt. Das markanteste ist – logischerweise – das Wandbild des neapolitanischen Künstlers Jorit Agoch, das er anlässlich des 30. Jahrestages des ersten italienischen Meistertitels der Partenopei (1987) angefertigt hat. Es befindet sich auf der Fassade eines Gebäudes im Stadtteil San Giovanni Teduccio.

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Maradona immer und überall

Bücher, Songs, Filme, Gemälde, Tätowierungen, Vornamen für Kinder, Stadiennamen – selbst eine Kirche wurde nach ihm benannt. Diego Maradona und seine Geschichte sind eine stetige Quelle der Inspiration.

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