Mittwoch 03 August 2016, 04:25

Nigeria scheitert bereits in der Vorqualifikation

Die acht Mannschaften, die im Februar um die U-20-Afrikameisterschaft spielen, stehen nun fest. Weder Nigeria noch Ghana werden allerdings in Sambia dabei sein. Die besten vier Teams des Turniers qualifizieren sich für die FIFA U-20-Weltmeisterschaft Korea Republik 2017.

Die Ghanaer scheiterten in einem spannenden Duell an Senegal, während Nigeria auf geradezu dramatische Weise gegen Sudan ausschied, das noch nie bei der Endrunde eines Weltturniers vertreten war und nun vom großen Durchbruch träumt.

Die Sudanesen hatten die ersten beiden Runden des kontinentalen Qualifikationswettbewerbs ohne Probleme hinter sich gebracht, da Kenia disqualifiziert wurde und Malawi sein Team zurückzog. Selbst die eingefleischtesten Anhänger hätten allerdings niemals mit einem Erfolg gegen die Flying Eagles gerechnet, schon gar nicht nach der 1:2-Hinspielniederlage der Sudanesen im heimischen Omdurman.

Doch im Rückspiel im nigerianischen Lagos wuchsen die Gäste über sich hinaus, holten zwei Mal einen Rückstand auf und gingen gar mit 3:2 in Führung. Damit wären sie aufgrund der Auswärtstorregel weiter gekommen. Kurz darauf kassierte indes Torschütze Walaadihh Musa einen Platzverweis. Nigeria glich nach einer Stunde aus und drehte damit die Partie ein weiteres Mal. Die Sudanesen wollten sich jedoch nicht geschlagen geben und schafften tatsächlich sieben Minuten vor Schluss den entscheidenden Treffer zum 5:5-Gesamtresultat. Damit steht Sudan als Teilnehmer der CAF U-20-Meisterschaft fest.

Nigeria war bereits elf Mal bei FIFA U-20-Weltmeisterschaften vertreten und ist damit afrikanischer Rekordhalter. Die erfolgreichste afrikanische Mannschaft ist allerdings Ghana, das den Wettbewerb 2009 gewann und 1993 sowie 2001 den zweiten Platz belegte. Hinzu kommen noch ein dritter Platz (2013) und ein vierter Platz (1997). Doch wenn im kommenden Jahr die besten Nachwuchsteams der Welt in der Republik Korea antreten, wird auch Ghana nicht dabei sein. Gegen Senegal, das bei der letzten Auflage den vierten Platz belegt hatte, schieden die Black Satellites mit einem Gesamtresultat von 2:3 aus.

Die Senegalesen hatten das Hinspiel mit 3:1 gewonnen und sich damit beste Voraussetzungen für das Weiterkommen geschaffen. Dennoch hatte Ex-Nationalspieler und Trainer Joseph Koto, der das Team 2015 bis ins Finale der Afrikameisterschaft geführt hatte, vor dem Rückspiel gewarnt, dass seine Spieler noch nichts erreicht hätten. "Wir müssen so in das Spiel gehen, als stünde es 0:0, und dann müssen wir ein Ergebnis holen, das uns zum Weiterkommen reicht."

Zwar erzielte Charles Boateng nach einem Abwehrfehler der Siegtreffer für die Gastgeber, doch das Gesamtresultat reichte Senegal gerade noch für die Teilnahme an der Kontinentalmeisterschaft.

Weitere westafrikanische Teams dabei Guinea erreichte nach einem torlosen Hinspiel gegen Gambia dank eines 2:1-Siegs im Rückspiel im heimischen Conakry erstmals seit 1999 wieder die Endrunde. Trainer Mandjou Diallo zeigte sich von der Leistung seines Teams begeistert: "Ich wollte den Willen und den entsprechenden Einsatz der Spieler sehen, um den Traum wahr zu machen. Ich bin zufrieden, weil ihnen das gelungen ist. Jetzt gehen sie in die Geschichte ein.

Zunächst wollen wir diesen Sieg angemessen feiern, aber dann werden wir mit der Vorbereitung auf die Endrunde in Sambia beginnen."

Kamerun musste zwar bei Weitem nicht so lange wie Guinea warten, doch auch die Kameruner waren die letzten beiden Male in der Qualifikation gescheitert. Dieses Mal jedoch setzten sie sich mit einem 3:1-Gesamtsieg gegen Libyen durch, obwohl sie das Hinspiel in Tunis mit 0:1 verloren hatten.

1995 hatte die Generation um Patrick Mboma für Kamerun den Titel geholt. Der aktuelle Trainer Ashu Bessong ist überzeugt, dass er um Spieler wie Kapitän Samuel Oum Gouet, Martin Hongla Yma II und Eric Mbu Ayuck herum ein Team aufgebaut hat, das diesen Erfolg wiederholen kann.

Mali setzte nach einem torlosen Hinspiel gegen Burkina Faso nun in Bamako mit 2:0 durch, wobei Sekou Koita und Siaka Bagayoko die beiden Tore erzielten. Die Westafrikaner, die bei der letzten WM den dritten Platz belegt hatten, waren mit zahlreichen Akteuren aus dem Team angetreten, das 2015 das Finale der FIFA U-17-Weltmeisterschaft gegen Nigeria verloren hatte. Kapitän Abdoul Dante, der schon die damalige U-17-Auswahl in Chile angeführt hatte, nannte die mannschaftliche Geschlossenheit als wichtigsten Erfolgsfaktor. "Jetzt peilen wir die Afrikameisterschaft und die Weltmeisterschaft an. Unser Vorgänger haben Geschichte geschrieben und wir wollen sie noch übertreffen."

Die höchsten Gesamtresultate feierten in dieser Runde Südafrika und Ägypten, die sich jeweils mit 5:0 für die Endrunde qualifizierten. Südafrika hatte sich bereits mit 2:0 in Lesotho durchgesetzt und ließ im Heimspiel ein 3:0 folgen. Ägypten siegte im Rückspiel gegen Angola in Luanda sogar mit 4:0, nachdem die Nordafrikaner ihr Heimspiel mit 1:0 für sich entschieden hatten.